Beschleunigung der Kampfjets 06.07.2015, 12:59 Uhr

US Navy nutzt Achterbahntechnik auf Flugzeugträgern

Die US Navy testet Magnettechnik, um Kampjets auf Flugzeugträgern noch schneller starten zu lassen: Sie beschleunigen in 3 sek. auf 260 km/h. Eine vergleichbare Technik kommt im Transrapid und in Achterbahnen zum Einsatz.

F-35C von Lockheed Martin kurz vor dem Start: Der Jet ersetzt auf Flugzeugträgern die alten Super Hornets. Er braucht allerdings ein stärkeres Startkatapult.

F-35C von Lockheed Martin kurz vor dem Start: Der Jet ersetzt auf Flugzeugträgern die alten Super Hornets. Er braucht allerdings ein stärkeres Startkatapult.

Foto: Lockheed Martin

Die Startbahn auf Deck der Flugzeugträger ist nur knapp 200 Meter lang. Um abzuheben muss ein Kampfjet etwa 260 km/h schnell sein. Das geht nur, wenn die Maschine von einem leistungsstarken Katapult angetrieben wird. Die US Navy will dabei mehr als bisher: Künftig wird ein neues System namens Electromagnetic Aircraft Launch System (Emals) eingesetzt. Die elektromagnetischen Katapulte benutzen Linearmotoren, die die Maschine nach vorne schieben – ähnlich wie beim Transrapid oder bei manchen Achterbahnen.

Läufer und Ständer, in einem normalen Motor ringförmig angeordnet, sind bei dieser Antriebsart langgestreckt. Das Magnetfeld, das entlang der Startbahn erzeugt wird, zieht den Haken, an dem die Flugzeuge hängen, immer schneller übers Deck, bis sie am Ende ankommen und mit Startgeschwindigkeit ausgeklinkt werden. Die elektrische Energie, die Emals benötigt, erzeugen zwei kleine Kernkraftwerke an Bord des neuen Flugzeugträgers.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Gerald R. Ford bekommt neue Technik 2016

Inzwischen sind die Magnet-Katapultschlitten in der Testphase. Der Werftkonzern Huntington Ingalls Industries, größter Militärschiffbauer in den USA, testet sie in Newport News (Virginia). Bisher nur mit kleinen Fahrzeugen auf dem Flugzeugträger Gerald R. Ford.

Tests auf dem Flugzeugträger Gerald R. Ford: Die Ingenieure testen das Beschleunigungssystem mit einem 36 t schweren Stahlblock auf Rädern.

Tests auf dem Flugzeugträger Gerald R. Ford: Die Ingenieure testen das Beschleunigungssystem mit einem 36 t schweren Stahlblock auf Rädern.

Quelle: US Navy

So zeigt ein Video eindrucksvoll, wie ein 36 Tonnen schwerer Stahlblock auf Rädern innerhalb von 3 Sekunden auf fast 260 km/h beschleunigt und von der Startrampe des Flugzeugträgers ins Wasser geschleudert wird. Weitere Tests stehen in den kommenden Monaten an. Denn im Frühjahr 2016 soll der Flugzeugträger offiziell mit der neuen Starttechnik bestückt werden.

Test auf dem Flugzeugträger Gerald R. Ford: Der Stahlblock fliegt einige hundert Meter weit und schlägt auf dem Wasser auf.

Test auf dem Flugzeugträger Gerald R. Ford: Der Stahlblock fliegt einige hundert Meter weit und schlägt auf dem Wasser auf.

Quelle: US Navy

Die Amerikaner haben dabei hohe Erwartungen: Emals soll leistungsstärker sein als bisher verwendete Dampfkatapulte. Nicht nur, dass damit bis zu 25% mehr Starts pro Tag abgewickelt werden sollen. Nach Angaben des Herstellers lassen sich bis zu 50 Tonnen schwere Kampfjets starten. Was sich für die US-Armee perspektivisch auszahlt: Denn Dampfkatapulte können nur knapp 25 Tonnen schwere Jets starten, etwa die F/A-18-Jets  Hornet. Doch diese werden in Zukunft durch die schwereren F-35C Lighning II ersetzt.

Der Generator des Electromagnetic Aircraft Launch Systems: Ein Start mit dem Elektrokatapult verbraucht so viel Strom wie 12.000 Haushalte.  

Der Generator des Electromagnetic Aircraft Launch Systems: Ein Start mit dem Elektrokatapult verbraucht so viel Strom wie 12.000 Haushalte.

Quelle: US Navy

Vorstellbar ist auch, dass künftig nicht nur bemannte Kampfjets oder Aufklärungsflugzeuge von Bord abheben, sondern dazu noch unbemannte große Drohnen.

Wartungsärmer und weniger Personal nötig

Darüber hinaus ist Emals wartungsärmer und benötigt weniger Personal an Bord als das bisher verwendete Dampfkatapult, das mit Hilfe von Rohrleitungen, Pumpen, Motoren und Kontrollsystemen aufwendig mit Wasser gekühlt werden muss.

Die neue Technik soll, im Verbund mit weiteren Verbesserungen wie schnelleren Aufzügen, die die Flugzeuge von tiefer gelegenen Parkdecks auf die Startbahn befördern, die Startfrequenz um mindestens 15% erhöhen. Außerdem werden die Flugzeuge geschont. Während Dampfkatapulte ihre Kraft mit einem Schlag auf den Haken der Flugzeuge übertragen, beschleunigt Emals kontinuierlich und damit deutlich sanfter.

 

Ein Beitrag von:

  • Lisa von Prondzinski

    Die Journalistin und freie Redakteurin bedient die Fachbereiche Gesundheit, Wissenschaft und Soziales.

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.