Sicherheit auf See 06.02.2015, 10:31 Uhr

Vermisste Schiffe und Flugzeuge mit Satellitenfotos aufspüren

Aufnahmen von Satelliten, die im Erdorbit unterwegs sind, könnten künftig bei der Suche nach Schiffen in Seenot oder im Meer abgestürzten Flugzeugen helfen. Mit dem neuen System, das die Satellitendaten zusammenführt, kann das Suchgebiet wesentlich genauer eingegrenzt werden.

Kommerzielle Satelliten, die die Erde umkreisen, will die Universität Leicester nutzen, um leichter vermisste Flugzeuge und Schiffe zu finden und die Suchgebiete einzuschränken.

Kommerzielle Satelliten, die die Erde umkreisen, will die Universität Leicester nutzen, um leichter vermisste Flugzeuge und Schiffe zu finden und die Suchgebiete einzuschränken.

Foto: Universität Leicester

„Der Fall des verschwundenen Malaysia Airlines Fluges MH370 zeigt, wie leicht es ist, ein großes Objekt zu verlieren, trotz moderner Technologie“, sagt David Neyland vom Londoner Forschungsbüro der US Navy in London. Hier wird über wissenschaftlich-technische Lösungen für die langfristigen und weltweiten Herausforderungen der Seefahrt nachgedacht. Eine der Studien, die Neyland in den letzten Jahren gefördert hat, beschäftigte sich mit der Frage, wie auf hoher See verschollene Schiffe oder abgestürzte Flugzeuge besser als bisher aufgespürt werden können.

Bereits bestehende Ressourcen werden neu genutzt

Leiter der Studie war Nigel Bannister, ein Astronomieprofessor der Universität im britischen Leicester. Das von ihm entwickelte System hat den Charme, dass es bereits bestehende Ressourcen nutzt und neu anwendet. Die Ressourcen, das sind kommerzielle Satelliten, die in der Erdumlaufbahn unterwegs und deren Daten für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Idee ist einfach: Wenn die Hochleistungskameras dieser Satelliten nicht nur über Land, sondern auch über den Meeren Aufnahmen machen, könnten diese zusammengeführt und ausgewertet werden.

Die Wege von Schiffen lassen sich mit den Aufnahmen kommerzieller Satelliten sehr gut verfolgen. Für einen Test hat die Universität Leicester die Aufnahmen von 55 Satelliten aus 19 Ländern zusammen geführt.

Die Wege von Schiffen lassen sich mit den Aufnahmen kommerzieller Satelliten sehr gut verfolgen. Für einen Test hat die Universität Leicester die Aufnahmen von 55 Satelliten aus 19 Ländern zusammen geführt.

Quelle: Universität Leicester

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 

„Wenn man sich auf hoher See befindet und in Schwierigkeiten gerät, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass man verloren geht, besonders wenn man in einem kleinen Schiff unterwegs ist“, sagt Nigel Bannister. Für eine erste Studie 2013 hatte Bannister die Daten von insgesamt 85 Bildsensoren verarbeitet, die von rund 55 Satelliten aus 19 Ländern stammten. In einem Testgebiet von etwa einem Quadratkilometer nördlich von Neuseeland waren die Daten der überfliegenden Satelliten gesammelt worden.

Mit dem Beobachtungssystem kann das Suchgebiet eingegrenzt werden

Der Algorithmus musste dabei die Daten der Satelliten, die zunächst ohne Beziehung zueinander standen, so geschickt kombinieren, dass das gesamte Testgebiet abgedeckt werden konnte. „Unser System ist kein Beobachtungssystem in Echtzeit wie etwa Radar“, betont Bannister. „In unserem Ansatz wird, jedes Mal wenn ein Satellit über einen bestimmten Punkt fliegt, ein Bild aufgenommen. Wenn nun nach einem verlorenen Schiff gesucht wird, können wir den Punkt, an dem das Schiff zuletzt gesichtet worden ist, präzise bestimmen. Damit könnte das Gebiet, in dem nach dem Schiff gesucht wird, wesentlich besser eingegrenzt werden.“

Gegenwärtig wird das Konzept weiter getestet, insbesondere geht es um die automatische Erkennung von Schiffen auf Satellitenaufnahmen. Dafür arbeitet das Forscherteam mit Aufnahmen des Erdbeobachtungssatelliten Nigeria Sat-2 der nigerianischen Weltraumbehörde und des britischen Satelliten UK-DMC-2. Ziel soll sein, innerhalb der nächsten Jahre ein praktikables Monitoringsystem zu entwickeln. Voraussetzung dafür ist aber auch, dass die unterschiedlichen Satellitenbetreiber in die virtuelle Nutzung ihrer Daten einwilligen.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.