Hyperloop Revolution: Erstmals sausen Passagiere durch die Röhre
Die Idee stammt von Elon Musk, über die erfolgreiche Umsetzung freuen sich jetzt andere Entwickler. Virgin Hyperloop ist ein historischer Meilenstein in der Entwicklung der Super-Kapsel gelungen.
Mit einer Kapsel in Hochgeschwindigkeit reisen: Daran tüfteln Ingenieure schon seit Jahren. Den Anstoß hat kein Geringerer als Elon Musk gegeben. Der Visionär schuf mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX der Entwicklung eines Hyperloops eine Bühne. Selbst forscht das Team von Musk nicht mehr an der Kapsel, die in Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend saust. Dafür begeistert die Technologie zahlreiche andere Forscher und Studenten. Die TU München gewinnt seit Jahren den beliebten Wettbewerb von SpaceX in den USA, der die aktuellste Technik und Sicherheitsaspekte des Röhrenzugs darstellt. 2019 sauste die kleine Kapsel aus München mit 482 Kilometern pro Stunde durch eine Röhre. Ein neuer Rekord. Das Hyperloop-Team der TU München baute dies im SpaceX-Hauptquartier bei Los Angeles.
Doch nun legt ein anderes Unternehmen vor und schreibt Geschichte: Virgin Hyperloop.
Virgin Hyperloop gelingt Testfahrt mit Passagieren
Von New York nach Washington in nur 30 Minuten – das kann schon bald Realität werden. Die Hochgeschwindigkeits-Kapsel von Virgin Hyperloop hat nun eine erste Testfahrt mit zwei Passagieren erfolgreich abgeschlossen. Güter zu transportieren war bislang kein Problem. Allerdings scheuten die Forscher, eine Fahrt mit hohen Geschwindigkeiten mit echten Passagieren zu besetzen. Virgin Hyperloop hat sich getraut – und wurde belohnt. Zum ersten Mal in der Entwicklung des Hyperloops gelang eine Passagier-Testfahrt mit dem Technologievorstand Josh Giegel und Sara Luchian, Leiterin Passagierkomfort bei Virgin. Die ersten Menschen in der Super-Kapsel sind also Führungskräfte des Unternehmens selbst. Virgin Hyperloop spricht von einem „geschichtsträchtigen Tag“.
SpaceX und Virgin Hyperloop haben etwas gemeinsam: Beide Unternehmen wurden von einem Milliardär gegründet. Richard Banson heißt der Gründer von Virgin.
Hyperloop: Wichtiger Sicherheitstest bestanden
Mit der gelungenen Passagier-Fahrt verzeichnet Virgin einen wichtigen Sicherheitstest. Wäre dieser nicht geglückt, hätte es wohl nicht nur eine Katastrophe gegeben, sondern die Entwicklung des Hyperloops wäre nach hinten geworfen worden. Das Unternehmen teilt mit, dass es nun möglich sei den Transport von Menschen und Waren zu revolutionieren.
Giegel und Luchian sind laut Virgin Hyperloop mit einer Geschwindigkeit von 172 km/h auf einer Teststrecke gefahren.
Dass es vor allem in Deutschland noch Sicherheitsbedenken gibt, hat Gabriele Semino, Vorstandsvorsitzender des NEXT Prototypes e.V., in diesem Interview berichtet.
„Geschichte wird direkt vor meinen Augen geschrieben“
Sultan Ahmed Bin Sulayem, Vorsitzender von Virgin Hyperloop, berichtet stolz von dem Ereignis: „Ich hatte das Vergnügen, zu sehen, wie Geschichte direkt vor meinen Augen geschrieben wird.“ Vor der Passagier-Testfahrt probte die Firma 400 unbemannte Fahrten. Die Teströhre befindet sich in Las Vegas, Nevada. Sie ist zehn Kilometer lang.
Jay Walder, CEO of Virgin Hyperloop, freut sich indessen über die bestandene Sicherheitsprobe: „Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mich gefragt haben, ob der Hyperloop wirklich sicher ist.“
So funktioniert der Hyperloop
Durch ein Vakuum in der Röhre kann eine magnetisch angetriebene Transportkapsel sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Das gelingt infolge des wegfallenden Luftwiderstandes. Der Hyperloop gleitet außerdem fast geräuschlos dahin. Als Beispiel: In 30 Minuten könnten Menschen von New York nach Washington gelangen. Das ist doppelt so schnell wie ein Jet-Flug.
Virgin Hyperloop verfolgt nun eine Zertifizierung bis 2025. Der kommerzielle Betrieb soll bis 2030 starten.
Ärgert sich Elon Musk?
Die Idee für eine Super-Kapsel, die in Höchstgeschwindigkeit fährt, stammt von Elon Musk. Branson hat die Entwicklung aber weiter vorangetrieben. Ob sich der Visionär nun angesichts des Erfolges von Virgin Hyperloop ärgert, ist nicht bekannt. Da SpaceX mit Wettbewerben maßgeblich die Forschung am Hyperloop begleitet hat, kann man davon ausgehen, dass Musk sich auf weitere Giga-Projekte wie die Besiedelung des Mars oder den Bau der Fabrik in Grünheide fokussiert. Und sollte er sich doch ein klein wenig ärgern, wartet sicher eine Flasche des neu kreierten Tesla Schnaps auf ihn.
Lesen Sie auch:
Ein Beitrag von: