Visionbike: So komfortabel stellt sich Brose das E-Bike der Zukunft vor
Ein E-Bike mit mehreren Motoren? Wozu soll das denn gut sein? Was sich der Coburger Automobilzulieferer Brose bei seiner Studie „Visionbike“ gedacht hat, das erfahren Sie beim Weiterlesen.
„Das Visionbike ist kein ferner Zukunftsgedanke, sondern eine anwenderorientierte Studie. Wir möchten zeigen, welche Möglichkeiten der weitere Einsatz von Elektromotoren im Fahrrad eröffnen kann“, erklärt Christoph Bantle, Geschäftsführer Brose Antriebstechnik. Es geht also um mehr, als den Radler beim Treten zu unterstützen. Um Komfort. Auf Knopfdruck. So lässt sich beim Visionbike der Lenker in den Holm der Gabel einfahren und der Sattel in das Fahrrad-Hinterteil versenken. Dort dient er als Diebstahlschutz.
Lenker in den Holmen der Gabel versenken
In der Parkposition versenkt ein Spindelantrieb die beiden rechten und linken Lenkerelemente elektrisch in den Holmen der Fahrradgabel. So stört der Lenker nicht mehr beim Abstellen des Rads. Diese Funktion wird auch in den kompakt gebauten innerstädtischen Fahrrad-Parkhäusern eine Rolle spielen.
Zudem ist das Fahrrad in der kompakten Position deutlich einfacher zu transportieren. Wer sich schon einmal mit dem Vorderrad mit raumgreifenden Lenker im Kofferraum des Autos herumgeschlagen hat, wird die Parkposition des Visionbike lieben. Geht es dann wieder auf die Straße, bringt der elektrische Antrieb den Lenker in eine erhöhte Position. Zusätzlich rückt der Motor ihn näher an den Radler heran, um eine optimale Sitzhaltung zu schaffen.
Auch der Sitz des Visionbike ist elektrifiziert. Beim Parken wird der Sattel formschließend in den hinteren Teil des Fahrrad-Rahmens eingefahren. Eine dort integrierte Gummikralle blockiert beim versenkten Sattel das Hinterrad und dient so absolut wirkungsvoll als Diebstahlschutz. Auch gut: Der Parkmodus des Sattels erleichtert älteren Radfahrern deutlich das Aufsitzen. Ein Knopfdruck bringt den Sattel dann in die korrekte Radelposition.
Optimale Lenker- und Satteleinstellungen gespeichert
Bei den individuellen Lenker- und Satteleinstellungen beweist Brose seine Herkunft als Autozulieferer. Ähnlich der Sitzposition im Auto können die optimalen Einstellungen gespeichert und jederzeit abgerufen werden. So können der Sattel und der Lenker zum Beispiel in das Fahrerprofil „bequem“ für eine entspannte Citytour oder in das Profil „sportlich“ für eine flotte Geländetour elektrisch motorisiert eingestellt werden.
Hinterradschwinge aus dem 3D-Drucker
Natürlich hat das Brose Visionbike auch eine elektrische Tretunterstützung, die vollständig in die Hinterradschwinge integriert ist.
Bei der Konstruktion dieser Schwinge demonstriert Brose seine Fertigungskompetenz: Die Schwinge ist im 3D-Druckverfahren als Modul hergestellt und dann am Stück montiert worden. Dieses Verfahren reduziert das Gewicht und bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten beim Fahrraddesign.
Zusammenarbeit mit Auto-Designer Murat Günak
Apropos Design: Das Visionbike ist in Zusammenarbeit mit dem renommierten deutsch-türkischen Automobil-Designer Murat Günak entstanden, der seinen Durchbruch als Autodesigner mit der Zeichnung der ersten Mercedes-C-Klasse hatte. Später reüssierte er als Chef-Designer bei Volkswagen, wo er mit dem Ziel antrat, das Design der Stamm-Marke Volkswagen zu emotionalisieren. Nun mischt der Stardesigner also den Zweiradsektor ordentlich auf.
Brose hat sein Visionbike Anfang September auf der Messe Eurobike vorgestellt. Was es dort sonst noch an Neuheiten gab?
Ein Beitrag von: