Volkswagen kauft Blackberrys Forschungszentrum in Bochum
Europas größter Autobauer Volkswagen hat das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Blackberry in Bochum gekauft. Dort forscht die neue Firma Volkswagen Infotainment zukünftig an vernetzten Fahrzeugen, die unter anderem mit dem Zuhause des Fahrers kommunizieren.
„Die Vernetzung wird das Auto der Zukunft entscheidend prägen. Viele Kunden erwarten von den vernetzten Fahrzeugen eine neue Dimension bezüglich Komfort und Fahrsicherheit”, erklärt Heinz-Jakob Neußer, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für den Geschäftsbereich Entwicklung.
Mit dem Kauf des IT-Forschungszentrums von Blackberry in Bochum folgt Volkswagen diesem Trend in der Automobilbranche. Der zeigte sich schon auf der Messe eCarTec 2013 in München, wo Automobilhersteller wie Mercedes oder Tesla präsentierten, wie die Vernetzung zwischen Auto und Smartphone in Zukunft aussehen wird. Ziel der Entwicklungsarbeiten ist beispielsweise die Kommunikation zwischen Autos, dem Arbeitsplatz, dem Zuhause oder beispielsweise Werkstätten und Tankstellen.
Blackberry will bis 2016 zur Profitabilität zurück
Blackberry hatte in Bochum das Entwicklungszentrum aufgebaut, nachdem sich Nokia ins Ausland begeben hatte. Mit den seinerzeit 300 Mitarbeitern wurde das erste Blackberry-Handy im Oktober 2009 präsentiert. Die Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität schließlich erhöhte die Kompetenz in der Elektrotechnik. Mit dem Verkauf des Forschungszentrums will das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 zur Profitabilität zurückzukehren, erklärt ein Blackberry-Sprecher jetzt.
NRW-Wirtschaftsminister Duin lobt VWs Engagement
Die neu gegründete Firma Volkswagen Infotainment spielt eine wichtige strategische Rolle beim Ausbau des Forschungsbereiches für den Wolfsburger Konzern. In Bochum sollen die 200 verbliebenen Blackberry-Mitarbeiter nun beim Ausbau des Bereiches Fahrzeug-Connectivity helfen. Denn die Ansprüche und Wünsche der Kunden verändern sich immer schneller. „Dieser Schulterschluss der Automobilindustrie mit der Telekommunikation eröffnet der Region ganz außerordentliche Perspektiven. Nicht zuletzt das große Potenzial hoch qualifizierter Fachkräfte macht das Ruhrgebiet zu einem attraktiven Standort“, lobt NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin das Engagement des Autobauers.
Die Forschungsarbeiten von Blackberry finden jetzt hauptsächlich in Kanada statt. Dort arbeiten die Ingenieure an Technologie, um Autofahrern die Verbindung von Mobiltelefon und Multimediasystemen zu ermöglichen. Im kanadischen Ottwa ist die Sparte QNX Software Systems angesiedelt. Die Autobauer Chrysler, General Motors und BMW nutzen deren Software bereits.
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