Volvo bringt aufblasbaren Kindersitz auf den Markt
Ein kompakter Kindersitz pustet sich innerhalb von 40 Sekunden automatisch auf: Der schwedische Autobauer Volvo will mit dieser Erfindung Eltern zu Hilfe eilen, die sich mit komplizierten Kindersitzen herumschlagen. An Sicherheit ist auch gedacht: Das Drop-Stitch-Gewebe kommt in der Militärtechnologie zum Einsatz.
Kleinkinder brauchen bei Flugreisen, Fahrten im Taxi, im Reisebus oder Mietwagen einen passenden Sitz. Oft ist er sogar gesetzlich vorgeschrieben. Doch übliche Kindersitze sind allerdings ein Leid für viele Eltern, weil sie sperrig und oft nur schwer zu befestigen sind.
Integrierte Pumpe bläst Kindersitz in 40 Sekunden auf
Volvo hat auch unter dem Zepter des chinesischen Autobauers Geely nichts von seiner Innovationsfähigkeit eingebüßt. Jetzt präsentiert der schwedische Pkw-Hersteller die Lösung für geplagte Eltern: Einen zusammenlegbaren Kindersitz, der sich mit seiner integrierten Pumpe innerhalb von 40 Sekunden selbst aufpustet.
Strom bezieht der Sitz aus der Steckdose für den Zigarettenanzünder oder aus dem normalen 240-Volt-Netz. Wenn er nicht benötigt wird, lässt man einfach die Luft heraus und faltet ihn zusammen. Dann passt der Volvo-Sitz mit seinen fünf Kilogramm locker in einen etwas größeren Rucksack oder eine Reisetasche.
„Reisen mit kleinen Kindern sind immer eine Herausforderung. Deshalb ist jede Unterstützung, die das Leben mit Nachwuchs vereinfacht, eine tolle Sache“, sagt Lawrence Abele, Design Manager im Volvo Monitoring and Concept Center in Los Angeles, der seine eigenen Erfahrungen in die Entwicklung des Sitzes einfließen ließ.
Drop-Stitch-Gewebe kommt auch in Militärtechnologie zum Einsatz
Der Sitz, dessen Verkaufsstart noch offen ist, erfüllt alle gängigen Sicherheitsstandards. Er besteht aus einem so genannten Drop-Stitch-Gewebe, einer dicken, beschichteten Folie, die ursprünglich für militärische Anwendungen entwickelt wurde. Sie hält einen besonders hohen Innendruck aus, sodass daraus Boote und ganze Lagerhallen gebaut werden können.
Volvo stellte den Prototyp des aufblasbaren Sitzes zum 50. Jahrestag der Premiere des ersten rückwärts gewandten Kindersitzes vor. Erfinder war Bertil Aldman, Professor an der Technischen Universität Göteborg. Er hatte herausgefunden, dass der Kopf eines Kleinkindes, das in Fahrtrichtung sitzt, bei einem Frontalaufprall des Autos so heftig nach vorn geschleudert wird, dass bleibende Folgen oder gar der Tod wahrscheinlich sind.
Ein Beitrag von: