3D-Technik führt Bergbauer zu großen Erzlagerstätten
Lohnt es sich tatsächlich, bei einer neu entdeckten Erzlagerstätte mit dem Abbau zu beginnen? Einer der größten Erzbergbauer der Welt, Rio Tinto, will sich nicht mehr auf sein Glück verlassen. Er hat Bohrgeräte so hochgerüstet, dass sie 3D-Karten des Bodens erstellen.
Rio Tinto ist eines der größten Erzbergbauunternehmen der Welt. Seit wenigen Wochen setzt es in der West Angelas Mine in Westaustralien sein neues Rio-Tinto-VISystem ein (RTVis) ein. Bohrgeräte und Fahrzeuge mit Datenauswertungssystemen produzieren ständig dreidimensionale Karten, die akkurat anzeigen, wo, in welcher Form und Menge und in welcher Qualität ein bestimmtes Erz vorhanden ist. Rio Tinto selbst zieht die Parallele zu Ultraschallgeräten.
Genaue Beurteilung der Erzvorkommen waren zuvor nicht möglich
„Diese Technik macht es für uns schnell und einfach möglich, Daten zu vergleichen und all das zu bewerten, was sich unter der Erde befindet“, erläutert John McGagh, Chef der Sparte Innovation. „Das ist etwas, das zuvor niemandem möglich war – und all das noch dazu in real time.” Eingesetzt wird RTVis bisher für Eisenerz. Versuche laufen für Kupfer, Erdöl und Erdgas sowie Diamanten.
Rio Tinto unterscheidet zwischen taktischem und strategischem Nutzen. Unter dem taktischen Nutzen ist das Vorgehen innerhalb einer vorhandenen Mine gemeint. Dabei entscheidet die neue Technik, in welche Richtung weiter gebaggert und abgebaut werden soll. Zugleich kann damit auch schnell ermittelt werden, welche Art von Fördergerät für die nächste Abbaustufe benötigt wird. Bei der strategischen Nutzung geht es dagegen vor allem darum, ob und wo neue Minen angelegt werden sollen.
Rio Tinto verweist auf den niedrigen Personalbedarf des Systems
Rio Tinto betont zum einen die niedrigen Gesamtkosten des neuen RTVis-Systems. Zum anderen aber wird auf den sehr geringen Personalbedarf verwiesen. So kommt das System im taktischen Einsatz in einer Mine mit nur einem einzigen Operator aus. Geht es dagegen um strategisch wichtige Einsätze, können die Daten automatisch in die Leitstelle des Konzerns in Perth in Australien übertragen werden, wo Fachleute für die Entscheidungsfindung zur Verfügung stehen.
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