Neue Botlek-Hubbrücke im Hafen von Rotterdam ist die größte Europas
Die neue Botlek-Hubbrücke über die Maas im Hafen von Rotterdam setzt Maßstäbe: Sie bewegt weltweit die größte Masse und erledigt das auch noch mit der höchsten Hubfrequenz und Hubgeschwindigkeit. Das Stahlbauwerk soll eine Lebensdauer von 100 Jahren haben. Dann sind die beiden riesigen Überbauten rund 900.000 Mal auf und ab gefahren.
Diese Hubbrücke ist wirklich ein Stahl-Trumm der Superlative: Ihre beiden beweglichen Überbauten haben eine Spannweite von jeweils 92 m und sind etwa 50 m breit. Jedes dieser Monsterteile wiegt 4850 t. Zusammen könnten sie praktisch den Eiffelturm in Paris aufwiegen. Mit dem Gesamt-Hubgewicht von fast 10.000 t bewegt die imposante Doppelhubbrücke die weltweit größte Masse.
Brücke soll 900.000 Hubvorgänge schaffen
Damit nicht genug der Superlative: die neue Botlek-Brücke besitzt die höchste Hubfrequenz und Hubgeschwindigkeit auf der Welt. Einmal in der Stunde werden die beiden Stahlüberbauten in 90 s bei einer kontinuierlichen Geschwindigkeit von 43 cm/s um 31 m angehoben und später in 70 s wieder abgesenkt. Das gibt pro Jahr die stolze Zahl von 9000 Öffnungen für den Schiffsverkehr auf der Maas.
Die Brücke soll eine Lebensdauer von 100 Jahren haben und muss 900.000 Hubvorgänge schadlos überstehen. Die Dillinger Hütte aus dem Saarland lieferte rund 9000 t Grobbleche aus hochwertigem thermomechanisch gewalztem Stahl sowohl für die Stahlüberbauten als auch für die Führungsschienen des Hubwerkes nach Rotterdam.
Botlek-Brücke ist die größte Hubbrücke Europas
Die neue Botlek-Brücke im Hafen von Rotterdam ist die größte Hubbrücke Europas und gehört zu den größten der Welt. Sie ist 1243 m lang und besteht aus sechs 64 m hohen ovalen Stahlbetontürmen, zwischen denen die fast 5000 t schweren beweglichen Stahlüberbauten montiert sind.
Die vor kurzem eröffnete neue Botlek-Brücke über die Maas im Rotterdamer Hafen ist eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke, die im Rahmen einer großangelegten Erneuerung der Autobahn A 15 von Maasvlakte nach Vaanplein in den Niederlanden die alte Botlek-Brücke ersetzt.
Nur ein Architektenentwurf genügte allen Anforderungen
Entworfen hat diese neue Botlek-Brücke der in Rotterdam ansässige Architekt Paul Wintermans. Seinem Entwurf gelang es als einzigem, sowohl die ästhetischen Kriterien und die Forderung minimierter Pylonbauwerke durch die gewählte Kombination von Bahn und Straße in einem Überbau zu erfüllen. Gleichzeitig schaffte es das Büro Wintermans, die strengen Vorgaben der Autoritäten Port of Rotterdam und Rijkswaterstaat in den Fragen der Durchfahrtsmöglichkeiten und Verkehrsbehinderungen einzuhalten.
Alte Botleg-Brücke steht nur knapp 30 cm entfernt
Das bauausführende Konsortium A-Lanes besteht aus den Unternehmen John Laing, Strabag, Ballast Nedam sowie Strukton. Der Bau dieser Hubbrücke war kein Standardbauwerk. Das Bauumfeld war äußerst beengt.
So befindet sich auf der einen Brückenseite in einem Abstand von nur 15 m ein Autobahntunnel. Auf der anderen Brückenseite ist es noch viel enger: Hier steht im Abstand eines Schülerlineals von knapp 30 cm die alte Botlek-Brücke aus dem Jahr 1956.
Umfangreichste Unterwasserbetonagen in den Niederlanden
Das Gründungsniveau der Brücke befindet sich 8 m unterhalb der Flusssohle auf einer Sandlage. Es ist eine Menge Unterwasser-Beton vergossen worden für diese Fundamente. Jedes besteht aus 17.000 m3 Beton. 1700 Betonmischfahrzeuge karrten diese Betonmassen an insgesamt sieben Tagen rund um die Uhr an. Die Fundamentierung für die sechs Pylonen waren die umfangreichsten Unterwasserbetonagen, die jemals in den Niederlanden ausgeführt wurden.
Auch das Stahltragwerk beeindruckt: An den vier Seilbefestigungspunkten an den Enden des Endquerträgers sind jeweils 16 Stahlkabel mit einem Durchmesser von 90 mm befestigt worden. Die Gesamtlänge der Haltekabel beträgt rund 7500 m.
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