Schatzsuche 23.08.2024, 09:10 Uhr

Röntgentechnologie enthüllt den 2.492-Karat-Diamanten

Eine kanadische Firma hat in Botswana den zweitgrößten Rohdiamanten der Welt entdeckt, der 2.492 Karat wiegt. Der beeindruckende Edelstein von der Größe einer Avocado wurde mithilfe der 2017 eingeführten Mega Diamond Recovery (MDR) Röntgentechnologie gesichert.

Lucara Diamond

Der 2.492-Karat-Diamant in einer Handfläche, verglichen mit der Größe einer Avocado, gesichert durch fortschrittliche Röntgentechnologie..

Foto: Lucara Diamond

Eine kanadische Firma hat in Botswana den zweitgrößten Rohdiamanten der Welt entdeckt. Der Edelstein wiegt 2.492 Karat und ist damit nur kleiner als der berühmte Cullinan-Diamant. Der außergewöhnliche Fund gelang durch den Einsatz einer speziellen Röntgentechnologie, mit der das Kimberlit-Erz vor dem Zerkleinern durchleuchtet wird, um die Zerstörung großer Edelsteine zu vermeiden. Das Unternehmen Lucara Diamond hatte in der gleichen Mine bereits früher zwei Rohdiamanten mit jeweils über 1.000 Karat gefunden.

Röntgentechnologie (XRT) macht es möglich

Dieser Fund, einer der größten Rohdiamanten überhaupt, wurde mit der Mega Diamond Recovery (MDR) Röntgentechnologie (XRT) des Unternehmens entdeckt und gesichert. Diese Technologie wurde 2017 eingeführt, um große, wertvolle Diamanten zu erkennen und zu bewahren. Damit wird das in der Karowe-Mine gewonnene Kimberlit-Erz durchleuchtet, bevor es zerkleinert wird. Diese Methode ermöglicht es, besonders große Edelsteine frühzeitig zu identifizieren und zu bergen, bevor das Gestein weiterverarbeitet wird.

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William Lamb, Präsident und CEO von Lucara, sagte dazu: „Wir sind begeistert von der Bergung dieses außergewöhnlichen 2.492-Karat-Diamanten. Dieser Fund zeigt nicht nur das beeindruckende Potenzial unserer Karowe-Mine, sondern bekräftigt auch unsere strategische Investition in modernste XRT-Technologie. Die Fähigkeit, einen so massiven, hochwertigen Stein unversehrt zu bergen, belegt die Wirksamkeit unseres Ansatzes bei der Diamantenbergung und unser Engagement, den Wert für unsere Aktionäre und Interessengruppen zu maximieren.“

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So groß wie ein Avokado

Die Firma veröffentlichte ein Foto, auf dem der beeindruckende Edelstein in einer Handfläche liegt, ähnlich groß wie eine Avocado oder eine große Birne.

Botswana zählt zu den bedeutendsten Diamantenländern weltweit. Der Diamantenhandel, der wichtigste Einkommensquelle des Landes, trägt 30 % zum Bruttoinlandsprodukt bei und macht 80 % der Exporte aus. Der größte bisher in Botswana gefundene Diamant war bisher der 1.758 Karat schwere „Sewelo“, der 2019 von Lucara Diamond in der Karowe-Mine entdeckt wurde. Louis Vuitton erwarb ihn für einen nicht veröffentlichten Betrag. Im Jahr 2021 entdeckte dasselbe Unternehmen dort ebenso mit Hilfe von Röntgentechnologie einen 1.174 Karat schweren Diamanten.

Der größte bisher dokumentierte Diamant wurde 1905 in Cullinan, nahe Pretoria in Südafrika, entdeckt. Der 3.106 Karat schwere Stein wurde 1908 in 105 Einzelstücke aufgeteilt, darunter neun große und 96 kleinere. Die neun großen Stücke sind seitdem Teil der britischen Kronjuwelen.

Keine Informationen zum Wert des Diamanten

Die botswanische Regierung hat bekanntgegeben, dass die Öffentlichkeit das Schmuckstück im Amtssitz des Präsidenten, Mokgweetsi Masisi, besichtigen kann. Masisi war einer der ersten, der den Diamanten zu Gesicht bekommen hat. Laut Regierungsangaben handelt es sich um den größten Diamanten, der jemals in Botswana gefunden wurde.

Es ist noch unklar, was mit dem neu entdeckten Stein geschehen wird, aber eines steht fest: Er ist äußerst wertvoll.

Das Gewicht eines Diamanten wird in Karat gemessen, wobei ein Karat 0,20 Gramm entspricht. Der Diamant wiegt daher etwa ein halbes Kilogramm. Lucara hat zunächst keine Informationen zum Wert des Diamanten oder darüber veröffentlicht, ob er geschliffen werden kann.

Wie entstehen die Diamanten?

Diamanten entstehen tief im Erdmantel, etwa 140 bis 190 Kilometer unter der Erdoberfläche, wo extreme Temperaturen von 900 bis 1.300 Grad Celsius und enormer Druck von mehr als 4 Gigapascal herrschen. Unter diesen Bedingungen verbinden sich Kohlenstoffatome zu einem speziellen Kristallgitter, das die charakteristische Struktur von Diamanten bildet. Der Kohlenstoff, aus dem Diamanten bestehen, stammt oft aus organischem Material oder Kohlenstoffverbindungen, die in diesen Tiefen vorhanden sind.

Die Diamanten werden dann durch Vulkanausbrüche an die Erdoberfläche transportiert, insbesondere durch sogenannte Kimberlit- oder Lamproit-Vulkane, die das Material in kurzer Zeit nach oben schleudern. Nach dem Transport können Diamanten durch natürliche Erosions- und Verwitterungsprozesse aus den vulkanischen Gesteinen freigesetzt werden und in Flüssen oder Sedimentablagerungen gefunden werden.

Härte eines Diamanten

Diamant ist eine kubische Form des Elements Kohlenstoff und erreicht auf der Mohs-Skala den höchsten Härtegrad von 10. Dieser Wert gibt an, wie widerstandsfähig das Material gegen das Ritzen durch scharfe Kanten ist und unterstreicht die außergewöhnliche Härte dieses Minerals. Zum Vergleich: Korund, zu dem Saphire und Rubine gehören, erreicht auf der Skala eine Härte von 9.

Im Kristallgitter des Diamanten sind die Kohlenstoffatome tetraedisch miteinander verbunden. Das bedeutet, dass jedes Atom vier symmetrische Bindungen zu seinen benachbarten Atomen bildet. Die außergewöhnliche Härte des Diamanten resultiert aus diesen starken, kovalenten Verbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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