Von der Industrie zur Heimnutzung: Diamantenmaschine für Jedermann?

Wie golem in Bezug auf einen Artikel von Ars Technica berichtet, ermöglichen diese Geräte, auf Alibaba für etwa 200.000 US-Dollar angeboten werden, eigene Edelsteine herzustellen. Aber Diamanten zuhause produzieren? Das klingt nach einer faszinierenden, aber vielleicht auch herausfordernden Idee. Sie ermöglichen es zwar, Edelsteine selbst herzustellen, aber die Frage ist, wie praktikabel das wirklich ist.

Die Geschichte der im Labor gezüchteten Diamanten reicht mindestens ein halbes Jahrhundert zurück. Laut einem ausführlichen Artikel über Labordiamanten in „Works in Progress“ fand die erste erfolgreiche Synthese von Diamanten in einem Labor in den 1950er Jahren statt. Damals schuf Howard Tracy Hall, ein Chemiker bei General Electric, die ersten Labordiamanten mit einem Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahren (HPHT), das die Bedingungen nachahmte, unter denen Diamanten in der Natur entstehen.

Seitdem hat sich die Technologie zur Diamantproduktion erheblich weiterentwickelt. Heute gibt es zwei Hauptmethoden zur Herstellung von Labordiamanten: das HPHT-Verfahren und die chemische Dampfabscheidung (CVD). Beide Arten von Maschinen sind mittlerweile auf Alibaba erhältlich, wobei die Preise bei etwa 200.000 Dollar beginnen.

Fachwissen erforderlich

Der Gedanke, eine Diamant-Herstellungsmaschine auf Alibaba zu kaufen, mag spannend sein, aber der Betrieb ist alles andere als einfach. Diese Maschinen erfordern nicht nur viel Fachwissen, sondern auch zusätzliche Ressourcen.

Für eine HPHT-Presse braucht man hochwertigen Graphit, Metallkatalysatoren wie Eisen oder Kobalt und genaue Systeme zur Temperatur- und Druckkontrolle. CVD-Maschinen benötigen eine ständige Versorgung mit Methan und Wasserstoffgas sowie die Möglichkeit, Mikrowellen oder heiße Drähte zu erzeugen und zu steuern. Beide Methoden erfordern Diamant-Saatkristalle, um den Wachstumsprozess zu beginnen.

Außerdem ist spezialisiertes Wissen notwendig, um die Wachstumsbedingungen zu regulieren, gefährliche Materialien und Hochdruckgeräte sicher zu handhaben und die Rohdiamanten in brauchbare Edelsteine oder Industrieprodukte umzuwandeln. Die Maschinen verbrauchen viel Energie und müssen regelmäßig gewartet werden.

Auswirkungen auf die Diamantenpreise

Wie golem darauf hinweist, benötigen CVD-Maschinen eine stetige Versorgung mit Methan- und Wasserstoffgasen und müssen in der Lage sein, Mikrowellen oder heiße Filamente zu erzeugen und zu kontrollieren. Beide Methoden erfordern zudem Diamant-Impfkristalle, um den Wachstumsprozess zu starten.

Eines steht jedoch fest: Die Verfügbarkeit günstigerer Maschinen hat bereits Auswirkungen auf die Diamantenpreise in der Schmuckindustrie. 2017 lagen die Preise für Labordiamanten, die als Schmuck verkauft wurden, etwa 15 bis 20 Prozent unter denen für natürliche Diamanten. Heute sind die Preise noch weiter gesenkt worden und liegen rund 70 Prozent unter denen von Naturdiamanten.