Vernetzte Gehirne 10.09.2014, 10:51 Uhr

Wissenschaftler knacken Geheimnis der Gedankenübertragung

Kommunikation per Gedankenübertragung, ganz ohne Geplapper – nicht nur für Science-Fiction-Fans seit Jahrzehnten ein Traum. Ein wichtiger Schritt dorthin ist jetzt einem internationalen Forscherteam gelungen: Es hat die Gehirne zweier Testpersonen über das Internet vernetzt. 

Bereits seit einigen Jahren arbeiten Forschungsgruppen in Europa und den USA an Systemen, die einen direkten Dialog zwischen Mensch und Maschine ermöglichen sollen. Hierzu wird eine Schnittstelle zwischen Gehirn und Rechner entwickelt, das Brain-Computer Interface (BCI). Man nutzt dazu EEG-Hauben, die Gehirnströme aufzeichnen. 

Bereits seit einigen Jahren arbeiten Forschungsgruppen in Europa und den USA an Systemen, die einen direkten Dialog zwischen Mensch und Maschine ermöglichen sollen. Hierzu wird eine Schnittstelle zwischen Gehirn und Rechner entwickelt, das Brain-Computer Interface (BCI). Man nutzt dazu EEG-Hauben, die Gehirnströme aufzeichnen. 

Foto: Fraunhofer First

Die direkte Übertragung von Gedanken und sogar Gefühlen zwischen menschlichen Gehirnen ist möglich – wenn auch noch in weiter Ferne. Dieses Resümee zieht ein internationales Team aus Wissenschaftlern, die die Ergebnisse einer Versuchsreihe dazu im Auftrag des spanischen Unternehmens Starlab Barcelona im August im Fachmagazin PLOS one veröffentlicht haben.

Das Team trainierte eine Versuchsperson darauf, eine simple Botschaft in Gehirnaktivitäten umzuwandeln, die wiederum in Computersprache übersetzt wurden. Als Binärcode verpackt wurde die Botschaft per E-Mail an einem Empfänger geschickt und dort wieder in Hirnsignale übersetzt, die zu decodieren der Empfänger gelernt hatte. Die Übertragung der Botschaft funktionierte also über Schnittstellen zwischen Gehirn und Computer auf der Senderseite und Computer und Gehirn auf der Empfängerseite.

EEG-Haube zeichnet Gedanken auf

Hallo – so lautete die zwar nicht besonders originelle aber naheliegende Botschaft, die das Gehirn eines Menschen von einem Versuchslabor in Indien aus per E-Mail auf Reisen schickte zum Gehirn eines Empfänger im französischen Straßburg. Und das ging so: In Indien trug die Versuchsperson eine EEG-Haube, die die Hirnsignale beim Denken des Wortes aufzeichnete. Die Wissenschaftler digitalisierten diese Signale und schickten sie per Internet nach Frankreich.

Im französischen Labor übersetzten die Forscher die empfangenen Daten mittels transkranieller Magnetstimulation (TMS) in magnetische Impulse, die Gehirnaktivitäten bei der Testperson auslösten: Sie sah am Rande ihres Blickfelds Lichtblitze aufleuchten. Zuvor hatte sie gelernt, das Muster der Blitzer einzelnen Wörtern zuzuordnen.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
THD - Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Professorin / Professor (m/w/d) für das Lehrgebiet "Ingenieursinformatik/Embedded Systems" THD - Technische Hochschule Deggendorf
Deggendorf Zum Job 
TU Bergakademie Freiberg-Firmenlogo
W3-Professur "Fels- und Gebirgsmechanik/Felsbau" TU Bergakademie Freiberg
Freiberg Zum Job 
RENOLIT SE-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Kunststoff- / Verfahrenstechnik / Chemie RENOLIT SE
Frankenthal Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Applikationsingenieur DED / Additive Fertigung (m/w/d) pro-beam GmbH & Co. KGaA
Gilching bei München Zum Job 
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
HygroMatik GmbH-Firmenlogo
Junior Entwicklungsingenieur für Hard- und Softwarelösungen (m/w/d) HygroMatik GmbH
Henstedt-Ulzburg Zum Job 
Narda Safety Test Solutions GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Antennen- und HF-Design (m/w/d) Narda Safety Test Solutions GmbH
Pfullingen Zum Job 
Horn Hartstoffe GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur/-entwickler (m/w/d) Werkstoff- und Verfahrenstechnik Horn Hartstoffe GmbH
Tübingen Zum Job 
HygroMatik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Hard- und Softwarelösungen (m/w/d) HygroMatik GmbH
Henstedt-Ulzburg Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur / Wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
W2-PROFESSUR (m/w/x) Fertigungstechnologien und Qualitätsmanagement Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Leuze electronic GmbH + Co. KG-Firmenlogo
Experienced Mechanical Engineer (m/f/x) Leuze electronic GmbH + Co. KG
Owen bei Kirchheim / Teck Zum Job 
Narda Safety Test Solutions GmbH'-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hardware (m/w/d) Narda Safety Test Solutions GmbH'
Pfullingen Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) für die Entwicklung von medizinischen Kunststoffeinmalartikeln B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
MARTIN BRAUN Backmittel und Essenzen KG-Firmenlogo
Head of Production / Leitung Lebensmittelproduktion (m/w/d) MARTIN BRAUN Backmittel und Essenzen KG
Hannover Zum Job 
Siegfried PharmaChemikalien Minden GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur Mehrprodukte-Betrieb (w/m/d) Siegfried PharmaChemikalien Minden GmbH
THD - Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Lehrgebiet "Elektronik und Hochfrequenztechnik" THD - Technische Hochschule Deggendorf
Deggendorf Zum Job 
THD - Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Professorin / Professor (m/w/d) für das Lehrgebiet "Ingenieursinformatik/Embedded Systems" THD - Technische Hochschule Deggendorf
Deggendorf Zum Job 
TU Bergakademie Freiberg-Firmenlogo
W3-Professur "Fels- und Gebirgsmechanik/Felsbau" TU Bergakademie Freiberg
Freiberg Zum Job 
RENOLIT SE-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Kunststoff- / Verfahrenstechnik / Chemie RENOLIT SE
Frankenthal Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 

Fehlerquote der Gedankenübertragung war gering

Das Experiment wurde mit drei verschiedenen Empfängern durchgeführt und alle konnten die Botschaft des Senders bei vergleichsweise geringen Fehlerquoten richtig decodieren. 85 Prozent der Gedanken erkannte der Empfänger im französischen Labor richtig. Von der interaktiven Übertragung komplexer Gedanken ist diese gelungene Übertragung von Hirnsignalen in nur eine Richtung jedoch noch weit entfernt.

Im vergangenen Jahr hatten US-amerikanische Forscher die Gehirne zweier Probanden auf die gleiche Weise miteinander vernetzt. In diesen Experimenten löste der Sender gezielt eine eher reflexartige Fingerbewegung beim Empfänger aus. Zuvor war es amerikanischen Forschern schon im Frühjahr 2013 gelungen, die Gehirne von zwei Ratten miteinander so zu koppeln, dass die antrainierte Bewegung einer Ratte die gleiche Bewegung bei der zweiten Ratte auslöste.

 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.