Apple-Mitbegründer Wozniak: „Die Garage ist ein Stück Mythos“
Wenige Tage, bevor im Auktionshaus Christie’s in New York ein Apple-I-Computer aus dem Jahr 1976 versteigert wird, räumt Apple-Mitgründer Steve Wozniak mit der Garagen-Legende auf. Die Rolle der elterlichen Garage von Steve Jobs für die junge Computerschmiede sei „aufgeblasen“. Bislang galt das 1976 gegründete Unternehmen Apple als „Garagenfirma“. Ein dort noch von Steve Jobs persönlich verkaufter Computer kommt am 11. Dezember unter den Hammer.
„The garage is a bit of a myth. It’s overblown”, verrät Steve Wozniak in einem aktuellen Interview zur Geschichte des US-amerikanischen Unternehmens Apple mit Bloomberg Businessweek. Die Garage in Steve Jobs‘ Elternhaus in Los Altos in Kalifornien galt bislang als Wiege und Schmiede der Firma, die Steve Jobs, sein Freund Steve „The Woz“ Wozniak und Ron Wayne im Jahr 1976 gründeten.
„Die Garage repräsentiert uns besser als irgendetwas anderes“, erklärt Wozniak. Doch designed, entwickelt oder hergestellt worden sei dort nichts. Sie hätten lediglich die fertigen Produkte zur Garage gefahren, sie dort ans Laufen gebracht und dann zu einem Laden gefahren, der sie in bar für die Rechner bezahlte. Kaum mehr als zwei Leute hätten in den ersten Jahren „dort herumgesessen, meistens ohne etwas Produktives zu tun.“ Tatsächlich habe die Garage nur den Zweck gehabt, sich irgendwo zu Hause zu fühlen.
Rund 200 Apple I gefertigt
Wozniak gilt als das technische Gehirn unter den Apple-Gründern. Er entwickelte den Apple I und den Apple II. Die ersten Apple-Computer baute er nach eigenen Angaben an seinem Arbeitsplatz bei Hewlett Packard zusammen. Doch Wozniaks Statement wird vermutlich nicht den Wert der noch existierenden Apple-I-Computer mindern, die heute als begehrte Sammlerstücke gelten.
Angaben auf Wikipedia zufolge wurden insgesamt nur etwa 200 Apple Igefertigt, bevor das Modell vom Nachfolger Apple II abgelöst wurde. Namentlich seien derzeit noch 63 existierende Apple-I-Computer erfasst.
Apple I kommt in New York unter dem Hammer
Am 11. Dezember wird der als „Ricketts’ Apple 1 Personal Computer“ bezeichnete Apple-Rechner in einer Auktion von Christie’s im New Yorker Rockefeller Center versteigert. Benannt ist der Computer nach seinem ersten Besitzer, Charles Ricketts, der den Rechner im Jahr 1976 für 600 US-Dollar kaufte – also etwas weniger als die 666,66 Dollar, die die jungen Apple-Gründer normalerweise für ihre ersten Rechner haben wollten. Laut Christie‘s ist Ricketts‘ Apple I das einzige bekannte noch existierende Exemplar, das nachweislich von Steve Jobs persönlich in der Familiengarage verkauft wurde.
Der Wert wird auf 400.000 bis 600.000 Dollar geschätzt. Wie Christie’s weiter informiert, ist der Rechner noch voll funktionstüchtig: Im Oktober habe ein Apple-Experte das Original Standard Programm „Microsoft BASIC“ und ein original Apple 1 Star Treck Game darauf laufen lassen, um die Maschine zu testen.
Original Dokumente aus dem Archiv des Firmengründers Wayne
Ebenfalls unter dem Hammer kommen am 11. Dezember Unterlagen aus dem persönlichen Archiv des dritten Apple-Gründers Wayne, darunter Bedienungsanleitungen für den Apple I mit dem original Firmen-Logo und Zeichnungen und Vorlagen eines Gehäuses für den Apple II.
Im Oktober wurde für das Henry Ford Museum bei einer Auktion die Hauptplatine eines Apple I Computers für insgesamt 905.000 Dollar ersteigert – ohne Monitor und Keyboard. Der Computer galt ebenfalls als einer von jenen, die in der Garage von Steve Jobs Familie zusammengebaut wurden.
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