Brennstoffzelle versorgt Smartphone eine Woche lang mit Strom
Das britische Unternehmen Intelligent Energy hat angeblich eine Brennstoffzelle für Smartphones entwickelt. Sie soll so dünn sein, dass sie inklusive Tank in das iPhone 6 passt. Eine Tankfüllung liefert genügend Strom für eine Woche Betrieb.
Surfen im Internet, Telefonieren, Fotografieren und Videos drehen: Wer sein Smartphone intensiv nutzt, muss es wenigstens einmal am Tag ans Ladegerät hängen, obwohl die Akkus immer besser werden. Das britische Unternehmen Intelligent Energy aus Loughborough hat eine Kombination aus Batterie und Brennstoffzelle vorgestellt, die ein Smartphone eine Woche lang mit Strom versorgen kann, berichtet die britische Tageszeitung The Telegraph.
Die Wahl fiel auf ein Apple iPhone 6, das äußerlich nur leicht modifiziert wurde. Seitlich befinden sich Schlitze, aus denen winzige Mengen Wasserdampf entweichen, die bei der Stromproduktion in der Brennstoffzelle entstehen.
Unbekanntes Pulver setzt Wasserstoff frei
Irgendwie haben es die Briten geschafft, ihre offensichtlich extrem dünne Brennstoffzelle zusätzlich zum serienmäßigen Akku ins Gehäuse zu integrieren. Sagen sie jedenfalls. Dazu noch einen Speicher für ein Material, das Wasserstoff freisetzt. Dabei soll es sich um ein Pulver handeln, dessen Zusammensetzung die Briten nicht verraten.
Wasserstoff und Sauerstoff aus der Luft reagieren in der Brennstoffzelle. Dabei entstehen Strom, Wasserdampf und Wärme. Neuer Treibstoff wird durch die Öffnung eingefüllt, die serienmäßig als Anschlussbuchse für den Kopfhörer dient.
Zusammenarbeit mit Apple?
Intelligent Energy hat zuvor bereits ein flaches Notebook Apple-Macbook-Air mit einer Brennstoffzelle ausgestattet. Das wirft den Verdacht auf, dass das relativ kleine britische Unternehmen und der Gigant aus den USA zusammenarbeiten.
Zudem hat ein Redakteur der britischen Zeitung Daily Telegraph, der das Labor von Intelligent Energy besuchen durfte, einen Kugelschreiber auf dem Schreibtisch des Unternehmenschefs Henri Winand entdeckt. Er trägt die Aufschrift eines Hotels in Cupertino, dem Sitz von Apple. Außerdem verkaufen Apple-Shops bereits Upp – ein Ladegerät für Smartphones und mobile Computer, das die Briten entwickelt haben. Es erzeugt Strom per Brennstoffzelle.
Die Nutzung von Materialien, die Wasserstoff freisetzen und gut lagerbar sind, ist bei Herstellern von Brennstoffzellen durchaus gebräuchlich. In Frage kommen Methanol, Kerosin, Benzin, Diesel und andere flüssige Kohlenwasserstoffe. Feste Materialien sind bisher noch nicht eingesetzt worden. Die Ausgangsstoffe werden üblicherweise in einem sogenannten Reformer mit Hilfe eines Katalysators in ihre Bestandteile Wasser- und Kohlenstoff zerlegt. Ob die Briten ebenfalls einen Reformer nutzen, ist unbekannt. Er müsste allerdings extrem klein sein.
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