Darum sollen Facebook-Mitarbeiter ihr iPhone ausmustern
Kann man das? Seine Mitarbeiter zwingen, nicht mehr mit dem iPhone zu telefonieren? Facebook-Produktchef Chris Cox hat seine Angestellten dazu verdonnert, nur noch ein Smartphone mit Googles Betriebssystem Android zu benutzen. Der Grund: Die meisten Facebooker nutzen Android. Und seine Mitarbeiter sollen wissen, wie sich das anfühlt.
Das iPhone ist für viele Menschen mehr als nur ein smartes Telefon, es ist ein Statussymbol. Deshalb besitzen auch viele Facebook-Mitarbeiter ein Smartphone von Apple mit dem iOS-Betriebssystem. Damit unterscheiden sich die Facebook-Mitarbeiter aber ganz entscheidend vom großen Rest der Welt. Denn die allermeisten Facebook-Nutzer weltweit verwenden das Google-Betriebssystem Android auf ihrem Smartphone, benutzen Facebook also über Android.
Android läuft auf über 80 Prozent aller Smartphones
Das Google-Betriebssystem läuft inzwischen auf über 80 % aller Smartphones weltweit. Das iOS-Betriebssystem von Apple hingegen läuft nur auf etwa 15 %. Auf diese Schere reagiert nun der Produktchef von Facebook, Chris Cox. Er will anordnen, dass „eine ganze Menge“ seiner Angestellten zum Google-Betriebssystem wechseln. „Wenn man es ihnen überlässt, ziehen die Leute oft ein iPhone vor“, sagte Cox.
Bevorzugung der Facebook-App für iOS endet
Die Anordnung diene dazu, dass die Angestellten „die gleiche Nutzererfahrung leben, wie sie die meisten Facebook-User heute haben“, so Cox. Zudem sollen sie Programmierfehler bei Facebook auf Android melden und beheben. Damit dürfte die bisher praktizierte Bevorzugung der Facebook-App für das iPhone-Betriebssystem ein Ende finden. Denn wenn es um die Integration neuer Funktionen geht, haben die Nutzer der Facebook-App für Android meist das Nachsehen.
Die Fokussierung auf das iOS-Betriebssystem von Apple betrachtet der Produktchef daher als schädlich für Facebook, das umgekehrt auch Probleme mit dem Datenschutz in Europa hat. Denn das soziale Netzwerk hat inzwischen über 1,5 Milliarden Mitglieder, von denen der überwiegende Teil Android-Geräte verwendet. Durch den iPhone-Fokus der Team-Mitarbeiter haben diese kaum Erfahrungen mit dem populärsten Betriebssystem der Welt.
Android läuft auch auf billigen Smartphones
Vor allem in armen und Schwellenländern ist Android das Betriebssystem der Wahl, weil sich die Menschen dort ein teures Statussymbol wie das iPhone kaum leisten können. Und Android läuft auch auf billigen Smartphones. Da Facebook in vielen Märkten bereits arg an der Marktsättigung kratzt, soll nun in aufstrebenden Staaten und Schwellenländern für Wachstum gesorgt werden.
2G-Dienstag – Gefühl des Internets in einem Schwellenland
Genau dieser Wachstumsphilosophie liegt auch die Idee der sogenannten 2G-Dienstage zugrunde. Anders als die Android-Anordnung ist die Teilnahme an den 2G-Dienstagen freiwillig. Künftig haben die Facebook-Mitarbeiter bei ihrer Ankunft im Facebook-Hauptquartier in Menlo Park in Kalifornien die Option, ihre Facebook-App so reagieren zu lassen, als befände sie sich in einem langsamen 2G-Netz. Denn in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern ist dieses 2G-Netz heute der Stand der Technik und dürfte das auch noch lange Zeit bleiben.
Auf diese Weise haben die Facebook-Mitarbeiter die Möglichkeit zu erfahren, wie sich die Facebook-App anfühlt, wenn sie nicht im schnellen 3G-Netz oder gar im LTE-Netz läuft. Diese Erfahrung soll die Facebook-Ingenieure dazu bringen, die Android-Facebook-App so weiter zu entwickeln, dass sie auch im langsamen 2G-Netz schnell läuft. Um die Mitarbeiter nicht allzu sehr durch das langsame 2G-Netz zu frustrieren, ist der 2G-Dienstag auf jeweils eine Stunde begrenzt. Danach ist wieder 3G oder LTE angesagt.
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