Das ist das günstigste Smartphone der Welt
Mit dem Mobiltelefon Freedom 251 will der indische Staat seinen Bürgern einen unglaublich preisgünstigen Zugang zum Internet verschaffen. Das Interesse der Bürger an dem Handy ist so groß, dass die Server des Herstellers gleich zusammengebrochen sind.

Seit dem 17. Februar liefert Ringing Bells das billigste Smartphone der Welt aus. Das wurde öffentlich gefeiert. Stolz hält Unternehmenschef Ashok Chadha (2v.r.) das vom Staat subventionierte internet-taugliche Handy in die Kamera. Die Herstellungskosten werden auf etwa 20 Euro geschätzt. Die indischen Käufer bezahlen nur etwas mehr als drei Euro bzw. 251 Rupien.
Foto: Rajat Gupta/dpa
600.000 Interessenten klickten in jeder Sekunde auf den Button „Buy now“, um das mit Abstand billigste Smartphone der Welt zu ergattern. Ganze 251 Rupien soll Freedom 251 kosten, das sind umgerechnet 3,28 €. Prompt brachen die Server des indischen Unternehmens Ringing Bells zusammen, das das Gerät baut und vertreibt.
Indischer Staat zahlt hohe Subventionen
Die Käufer bekommen für ihr Geld ein Gerät, das sich mit Einsteiger-Smartphones etwa von Microsoft oder Samsung vergleichen lässt, die um die 80 € kosten. Der Herstellungspreis liegt, wie Experten vermuten, bei 20 Euro – auch in Indien. Das bedeutet: Der Staat muss eine Menge Geld in die Hand nehmen, um das Ziel seines Premierministers Narendra Modi zu erreichen, möglichst alle indischen Bürger, also 1,3 Milliarden Menschen, miteinander zu vernetzen.

Die indischen Bürger haben das subventionierte Smartphone beherzt geordert. Innerhalb von 72 Stunden war das Start-up Ringing Bells ersteinmal ausverkauft.
Quelle: Ringing Bells
Laut indischer Regulierungsbehörde TRAI nutzen bereits mehr als eine Milliarde Menschen im Land ein Mobiltelefon, die weitaus meisten allerdings ein konventionelles, das keine Verbindung ins Internet zulässt. Freedom 251 soll das ändern.
Gehobene technische Ausstattung
Das Billig-Smartphone ist mit einem hochwertigen Vier-Zoll-IPS-Display (IPS = In-plane switching) ausgestattet, das Farben besonders brillant wiedergibt und auch noch bei einem ungünstigen Blickwinkel ablesbar ist. Als Betriebssystem wählten die Ingenieure von Ringing Bell, einem Unternehmen, das erst 2015 gegründet worden ist, Googles Android. Es ist mit einem Quad-Core-, also einem Mehrkernprozessor ausgestattet.

Mit dem Freedom 251 lassen sich auch qualitativ hochwertige Fotos machen.
Quelle: Ringing Bells
Zwei Kameras, deren Linsen nach vorn und, um Selfies zu ermöglichen, nach hinten gerichtet sind, komplettieren die Hardware. Die Auflösung beträgt 3,2 beziehungsweise 0,3 Megapixel. Der interne Speicherchip hat eine Kapazität von acht Gigabit, lässt sich aber per SD-Karte erweitern. Die Verbindung zu den Sende- und Empfangsanlagen stellt ein 3G-Modem her, das eine Übertragungsrate von bis zu 384 Kilobit pro Sekunde ermöglicht.
Woman Safety-App ist vorinstalliert
Ringing Bells schreibt auf seiner Homepage, das Gerät solle zu dem Firmenziel beitragen, „Bürger selbst in den abgelegensten ländlichen und vorstädtischen Gegenden Indiens mit aktueller Technik zu unglaublich günstigen Preisen auszustatten“.

Ein großer Tag für Ringing Bells und Indien: Am 17. Februar hat das Start-up mit der Auslieferung des Smartphones Freedom 251 begonnen. Indiens Bürger zahlen dafür nur 251 Rupien (3,28 €). Den Rest legt der Staat drauf. Premierminister Narendra Modi will möglichst allen indischen Bürgern den Zugang zum Internet ermöglichen. In Indien leben 1,3 Milliarden Menschen.
Quelle: Ringing Bells
Vorinstalliert sind eine Reihe von Apps, darunter „Woman Safety“, wohl wegen der zahlreichen Übergriffe auf indische Frauen, Google play, WhatsApp und Facebook. Die Auslieferung sollte am 17. Februar beginnen.
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