Diese Brillen helfen gesünder zu leben
Gemäß einer alten japanischen Weisheit sind die Augen der Spiegel der Seele. Eine Brille des japanischen Produzenten Jins verschafft über die Augen- und Kopfbewegungen des Trägers Einblicke in dessen Gesundheitszustand – und gibt auch Aufschluss über dessen Konzentrationsfähigkeit. Für die Medizin und die Verhaltensanalyse verspricht sich Jins ein großes Potenzial von dieser neuen Technologie.
Die so genannte Jins Meme Brille beobachtet den Träger selbst sowie dessen Verhalten. Die Brille verfügt über einen Beschleunigungsmesser und ein Gyroskop, die beide am Ende des Brillenbügels kaum sichtbar angebracht sind und die Kopfbewegungen des Trägers verfolgen, aus denen auf die Körperbewegungen geschlossen werden kann. Die Brille ermittelt damit die Zahl der Schritte und die verbrannten Kalorien.
Elektro-Okulographie-Sensoren verfolgen sowohl die Augenbewegungen als auch die Frequenz, mit der der Brillenträger blinzelt, in Echtzeit. Nach Aussagen von Jins handelt es sich um das erste Mal, dass die so genannte Eye-Tracking-Technologie in einem Produkt für private Nutzer eingesetzt wird. Zuvor wurde sie allein für wissenschaftliche oder militärische Zwecke genutzt.
Brille verfolgt Körperbewegungen
Bei Jins Meme handelt es sich auf den ersten Blick um einen tragbaren Fitness-Tracker. Dahinter verbirgt sich allerdings eine Technik, die auch die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern aus aller Welt erregt hat. Vom japanischen Wirtschaftsministerium erhielt das Unternehmen im Jahr 2014 eine Auszeichnung für sein Potenzial im Bereich der Biowissenschaften.
App gibt Infos zur Gesundheit
Die Brille kann über Bluetooth mit einem Smartphone verbunden werden, wo eine Auswertung der Daten erfolgt. Rund um die Uhr werden die Schritte gezählt und die verbrannten Kalorien berechnet. Der Brillenträger kann mit einer App beispielsweise das Alter seines Gehirns, sein biologisches Alter und auch Informationen zu seiner Körperhaltung erfahren und mit Hilfe dieser Informationen den persönlichen Lebensstil verbessern.
Sicherer im Straßenverkehr
Auf der Grundlage dieser umfangreichen Informationen, die durch die Augen- und Kopfbewegungen geliefert werden, ergeben sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Die Sensoren messen auch die Spannungsdifferenz zwischen der Hornhaut und der Netzhaut.
Diese Messdaten können Aufschluss über die Konzentrationsfähigkeit und die Müdigkeit des Brillenträgers geben. Mit Hilfe einer App ist es möglich, Warnsignale zu übermitteln, wenn die Aufmerksamkeit nachzulassen droht. Diese Funktion ist vor allem beim Autofahren nützlich.
Präventive Medizin im Auge
Jins gehört in Japan zu den großen Anbietern von Brillen. „Wenn wir weiter wachsen wollen, müssen wir neue Anwendungen für Brillen finden“, erläutert Kazutaka Inoue, verantwortlich für die Geschäftspolitik von Jins Meme. Aus diesem Grund legt Jins das Augenmerk auf die präventive Medizin.
In die Jins Meme Brille können reguläre Brillengläser eingesetzt werden. Die Brillen eignen sich auch als Sonnenbrillen. Die Akkus in den Brillenbügeln haben eine Ausdauer von acht Stunden. Trotz der vielen technischen Extras wiegt die Brille nur 36 g und lässt sich komfortabel tragen.
Die Brille aus Japan ist natürlich nicht die einzige „intelligente“ Brille auf der Welt. Ein französisches Start-up hat eine intelligente Brille entwickelt, die sich auf die Augen jedes einzelnen Patienten einstellt.
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