Fifa verbietet Fußballern bei der WM das Tragen von Beats-Kopfhörern
Knallige Farben und richtig wuchtig dazu: Die Kopfhörer von Beats Electronics sind cool und beliebt. Auch Fußballer stehen drauf. Bei der WM 2014 in Brasilien sind sie aber tabu. Die Fifa hat den Spielern untersagt sie zu tragen, weil WM-Sponsor Sony die Produkte der Apple-Tochter nicht duldet.
Fans der Beats by Dr. Dre sind unter anderem Brasiliens Torjäger Neymar Jr., Englands Star Wayne Rooney und Deutschlands Mario Götze. Auch Bastian Schweinsteiger ist schon damit gesichtet worden. Doch bei der WM in Brasilien gibt es ein Trageverbot der coolen Accessoires. Der internationale Fußballverband Fifa zückte die Rote Karte für die Kopfhörer aus dem Hause Beats Electronics. Spieler und Teamverantwortliche dürfen sie weder in Stadien noch bei Medien-Events tragen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Der Grund dafür ist Reuters zufolge ein Lizenzvertrag mit dem Elektronikkonzern Sony. Die Japaner sind einer der Hauptsponsoren der WM und dulden die Produkte des Konkurrenten Apple nicht. Der Computerkonzern hatte Beats im Mai übernommen. Die neue Fifa-Regel lautet daher: Wenn Kopfhörer dann bitte die von Sony oder gar keine. Denn bisher sah man kaum einen Fußballer mit einem Sony-Kopfhörer auf den Ohren.
Rapper Dr. Dre verteilte Kopfhörer kostenlos an Top-Sportler
Marketing-Experten können nachvollziehen, dass Sony sich nicht die Parade fahren lassen will. Zumal Götze und Co. die coolen Beats mit dem markanten „B“ an der Seite auch in ihrer Freizeit tragen. Fotos davon seien nicht weniger werbewirksam als offizielle Fotos, zitiert Reuters die frühere Apple und Google-Managerin Ellen Petry Leanse, „vielleicht sogar mehr, denn Beats ist kein Sponsor, also wirkt diese Botschaft glaubwürdiger“.
Beats Electronics hat sich mit einer pfiffigen Marketing-Strategie bekannt gemacht: Seit Jahren versorgt das Unternehmen des Rappers Dr. Dre Top-Sportler kostenlos mit seinen Akustik-Produkten. Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London beispielsweise wurden damit prominente US-Basketballer und die gesamte britische Delegation ausgestattet. So waren die Kopfhörer ständig im Bild und der offizielle Olympia-Sponsor Panasonic hatte das Nachsehen.
Apple kaufte Beats Electonics für drei Milliarden Dollar
Inzwischen gehört Beats Electronics zu Apple. Im Mai haben die Amerikaner das Unternehmen für rund drei Milliarden Dollar übernommen. Es war eine der größten Übernahmen der Firmengeschichte bei Apple.
Damit hat sich der iPhone-Konzern eine Eintrittskarte ins Geschäft mit Streaming-Abo-Diensten verschafft, bei denen man für einen monatlichen Festbetrag Millionen Songs abrufen kann.
Beats-Sound fiel bei Stiftung Warentest durch
Die Beats by Dr. Dre bleiben weiterhin eine eigenständige Marke. Doch so cool die Optik der Kopfhörer ist, bei der Akustik können sie keinen Pokal gewinnen. Jedenfalls keinen der Stiftung Warentest. Im Vergleich mit 20 anderen Kopfhörern landeten die Beats beim Sound-Check auf dem letzten Platz. Der Sound war nur befriedigend. Dabei ist das Modell mit Anschaffungskosten von rund 150 Euro nicht gerade günstig.
Die Prüfer entdeckten außerdem ein Beats-Plagiat. Bemerkenswert: Die billige Fälschung war in einem deutschen Fachhandel gekauft worden. Unter anderem war das Kabel zu kurz, der linke und der rechte Tonkanal vertauscht und einer defekt.
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