Fitness-Tracking: Neuheiten bei Wearables auf der IFA
Wearables sind ein Verkaufsschlager und die Hersteller rüsten auf. Mit Zusatzfunktionen, längeren Akkulaufzeiten und neuem Design präsentieren sie ihre Produkte in einer eigenen Ausstellungsfläche auf der Messe.
28 Aussteller aus zwölf Ländern auf 3.000 Quadratmetern – für das relativ kleine Segment „Fitness & Activity“ der IFA 2018 sind das schon beeindruckende Zahlen. Und sie zeigen, welchen Stellenwert das Thema Wearables mittlerweile einnimmt. Denn Wearable Devices, also Geräte, die mit Sensoren und Displays ausgerüstet sind und direkt am Körper getragen werden, sind ein Trend im Freizeit- und Sportbereich. Zu den wichtigsten Ausstellern in diesem Jahr gehören Fitbit, Garmin und Samsung.
Top-Feature: Bargeldloses Bezahlen mit der Smartwatch
Fitbit bringt mit der Charge 3 eine neue Version des eigenen Bestsellers heraus. Der Fitnesstracker ist wasserdicht und zeigt weit mehr an als Schrittzahl und Puls, beispielsweise Wetterdaten, Kalender und Smartphone-Benachrichtigungen. Eine Special-Edition greift einen weiteren Trend auf: das bargeldlose Bezahlen über Wearables. Vereinfacht gesagt, erstellt der Kunde über eine App eine virtuelle Kreditkarte. In der Charge 3 ist schließlich ein NFC-Sensor integriert, der von modernen EC-Kartenstationen erkannt wird und das Abbuchen von der virtuellen Karte ermöglicht.
Bargeldloses Bezahlen ist mit der „Fenix 5 Plus“-Serie von Garmin ebenfalls kein Problem mehr. Die Sportuhren gibt es in drei unterschiedlich großen Modellen, wenngleich nun alle ein identisch großes Display von 1,2 Zoll haben. Zahlreiche Features sind darüber hinaus hinzugekommen, beispielsweise ein Sensor am Handgelenk zum Überwachen der Sauerstoffsättigung im Blut, vorinstallierte Karten mit beliebten Routen fürs Laufen und Radfahren und die sogenannte Climbpro-Funktion. Sie erfasst Trainingsstrecken von Sportlern, um ihnen beim nächsten Training Informationen zu bevorstehenden Anstiegen zu liefern. Damit sollen sie ihre Kräfte optimal einteilen können. Außerdem hat die Serie einen integrierten Musikspeicher für bis zu 500 Songs.
Samsung und Fossil bringen neue Technik in klassischem Design
Samsung reist mit der Galaxy Watch nach Berlin, das Nachfolgemodell zu den Samsung-Gear-Smartwatches. Interessant sind die beiden Ausstattungsvarianten mit und ohne eingebaute eSIM. Die eSIM ermöglicht das Telefonieren und SMS-Schreiben ohne Smartphone oder WLAN in Reichweite. Den normalen Datenaustausch erreicht Samsung durch den eigenen Prozessor Exynos 9110, der sich unter anderem über Bluetooth, WLAN und NFC mit anderen Geräten verbinden kann. Verschiedene Sensoren sorgen für interessante Funktionen, beispielsweise ist in die Galaxy Watch ein Lagesensor zur Höhenbestimmung, ein Barometer und ein Umgebungslichtsensor verbaut. Übrigens ist Samsung einer von mehreren Herstellern, die mit einer Akkulaufzeit von sieben Tagen werben.
Die Galaxy Watch sieht mit ihrer sogenannten Lünette, also der Ziffernblattumrandung, fast aus wie eine klassische Armbahnuhr. Für diesen Designansatz ist sonst eher Fossil bekannt. Die neuen Modelle Fossil Q Venture HR für Damen und Fossil Q Explorist HR für Herren hatten bisher allerdings einige Lücken in der technischen Umsetzung. Die wollen sie dieses Jahr schließen. Die neuen Modelle sind mit GPS- und Pulssensor ausgestattet sowie mit einem wasserdichten Gehäuse. Für größere Aufregung sorgt der neueste Coups: eine Kooperation mit BMW. Fossil übernimmt Design und Entwicklung der BMW-Watch. Sie soll 2019 auf den Markt kommen.
Mehr Wearables-Innovationen außerhalb der IFA
Interessante Entwicklungen finden beim Thema Wearables aber auch außerhalb des Berliner Messegeländes statt. Mit Spannung erwartet wird etwa der Release der Apple Watch Series 4. Statt das neue Modell auf der IFA vorzustellen, wählt das Unternehmen wie jedes Jahr das eigene Rampenlicht. Voraussichtlich im September werden die Kalifornier die neue Apple Watch bei der Apple Keynote zeigen. Ob Apple erneut überraschende Innovationen aus der Tasche zaubert, bleibt abzuwarten.
Ganz weg vom Thema Uhr bewegt sich hingegen das amerikanische Start-up Motiv mit seinem Fitnesstracker. Technisch bietet er eigentlich nichts Neues. Er zählt die Schritte, misst den Puls, berechnet den Kalorienverbraucht und analysiert den Schlaf. Verpackt hat Motiv das Ganze aber in einen Ring, der wie edler Modeschmuck aussieht.
Auch die Batterietechnik versucht, sich an den Trend um Wearables anzuhängen. So wurden in den letzten Jahren die dehnbare Textilbatterie ebenso vorgestellt wie eine biegsame Batterie aus einer Nickelfluorid-Schicht. Und auch die eigene Haut wurde schon zum Display eines ultradünnen Wearables gemacht.
Wer sich die Entwicklung des Themas anschauen möchte ist bei unserer Themensammlung zur Internationalen Funkausstellung IFA oder unserem Bericht über die Consumer Electronic Show CES richtig.
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