HDMI-Stick von Google macht den Fernseher zum Computer
Bildschirme sind eigentlich doof. Jedenfalls können sie nicht Rechnen, sondern nur Bilder und Filme wiedergeben. Anders wird das, wenn der Chromebit im Gehäuse steckt. Der Stick von Google macht aus jedem Bildschirm einen vollwertiger Rechner.
Der Chromebit von Google kann als Stick an jedem beliebigen Bildschirm mit HDMI-Anschluss angeschlossen werden und macht ihn zum PC. Die Hardware kommt von Asus, das Betriebssystem von Google. Der Internet-Gigant zieht damit nach: Gerade erst hat Intel seinen „Compute Stick“ vorgestellt, der ebenfalls über den HDMI-Slot mit jedem Monitor oder TV verbunden werden kann, und auf dem Windows 8.1 mit Microsofts integrierter Suchmaschine Bing läuft.
Der neue Chromebit sieht aus wie ein USB-Stick von der Länge einer Zigarre und passt in jede Hosentasche. Dabei ist der Stick ein vollwertiger Rechner. Er wurde von Hardware-Hersteller Asus entwickelt und läuft mit dem browserbasierten und dadurch schlanken Betriebssystem Chrome OS von Google. Man steckt den Stick in den HDMI-Slot eines modernen Computer- oder Fernsehbildschirms und macht ihn damit zum PC, per WLAN geht das System online.
Chromebit nur brauchbar mit guter Internet-Verbindung
Das auf dem Browser Chrome basierte Betriebssystem Chrome OS von Google ist für Internet-Anwendungen gemacht und daher auch nur mit guter Internetverbindung brauchbar. Für Google ist es eine Vertriebsplattform für die eigenen Online-Dienste wie den E-Mail-Service Gmail oder Google-Drive, über den zum Beispiel auch Dokumente verwaltet und bearbeitet werden können, die in der Cloud gespeichert sind. Wie Google in seinem Chrome-Blog ankündigt, soll der HDMI-Stick im Sommer für unter 100 Dollar auf den Markt kommen.
Als vollwertiger Computer bietet der Stick eine durchaus performante Ausstattung. Er verfügt über einen USB 2.0 Port, über den sich Zubehör wie Maus und Tastatur anschließen lassen. Er unterstützt außerdem den Bluetooth 4.0 Standard für drahtlose Verbindungen. Saft bekommt der Stick über seinen integrierten Micro-USB-Port, an den zum Aufladen ein Kabel angeschlossen wird.
Informationen des Technik-Portals Engadget zufolge soll das Betriebssystem 2 GB RAM und 16 GB Speicher bereithalten und den gängigen WiFi Standard 802.11ac für drahtlose Computer-Netzwerke unterstützen. Im Stick stecke eine Vierkern-CPU (Rockchip 3288 ARCM Cortext-A17) und als Grafikeinheit eine ARM Mali 760 GPU.
Neuer HDMI-Stick auch von Intel
Der Chromebit ist das Konkurrenzprodukt zum „Compute Stick“, den Intel gerade erst auf der Technik-Messe CES 2015 in Las Vergas vorgestellt hat. Darauf läuft ein vollwertiges Windows 8.1 mit der integrierten Suchmaschine Bing von Microsoft. Ab Mitte April soll der Compute Stick in Deutschland zum Preis von 180 Euro erhältlich sein. Darin steckt ein Vierkern-„Bay Trail“-Prozessor, der speziell für Mobilgeräte wie Intels Android-Tablets gemacht ist. Die Windows-Version bietet 32 GB Speicher, der per microSD-Karte erweiterbar ist, und 2 GB Arbeitsspeicher. Das kleine Gerät gibt es auch mit einer Linux-Version, die 16 GB Speicherplatz und 1 GB Arbeitsspeicher bietet.
Neue Chromebooks für 149 Dollar aus China
Zusammen mit seinem HDMI-Stick stellte Google drei neue Chromebooks vor, also Netbooks mit dem Betriebssystem Chrome OS, mit denen der Konzern die Vermarktung seines Betriebssystems vor allem in Konkurrenz zu Microsoft und Apple vorantreibt. Für schlappe 149 Dollar sollen zwei neue Chromebooks aus China zu haben sein: Das des chinesischen Geräteherstellers Haier ist in den USA ab sofort bei Amazon vorzubestellen, das Chromebook des Hardwareproduzenten Hisense gibt über den Handelsriesen Wal-Mart.
Ein drittes neues Chromebook stammt wie der Chromebit von Asus und wird etwas teurer sein: Das Chromebook Flip kann als Tablet und Notebook genutzt werden, die Tastatur ist nach hinten wegklappbar. Es soll im zweiten Quartal 2015 für 249 Dollar in den Handel kommen.
Chromebooks für Amerikas Schulen
In den USA etabliert sich das Chromebook vor allem im millionenschweren Bildungssektor. Im vergangenen Jahr waren bereits knapp 30 Prozent der in Schulen eingesetzten Notebooks Chromebooks. Laut Statistik des amerikanischen Marktforschungsunternehmens „International Data Corporation“ (IDC) wurden im dritten Quartal 2014 in den USA erstmals mehr Chromebooks an amerikanische Schulen verkauft als iPads von Apple. Und der Vorsprung von Laptops, auf denen Microsofts Windows läuft, schrumpft.
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