Hightech-Bauhelm bietet 360-Grad-Blick auf der Baustelle
Das Internet erobert jetzt auch den Bauhelm: Das US-Unternehmen Daqri hat einen Schutzhelm für die Baustelle mit eingebautem Head-up-Display entwickelt. Der Bauarbeiter kann per Helm zusätzliche Informationen abrufen und sich damit ein besseres Bild von seiner Umgebung machen.
Ein bisschen erinnert der neue Schutzhelm an die weiße Eierschale, die von Calimero, dem Küken in der gleichnamigen Zeichentrickserie, auf dem Kopf getragen wurde. Aber der „intelligente Helm“, wie ihn seine Entwickler nennen, kann wesentlich mehr als nur den Kopf schützen. Nach dem Motorradhelm Skully ist dies nun der nächste Helm, der neben dem reinen Schutz noch eine eingebettete und nützliche Realität verspricht.
Durch Kameras und Tiefensensoren entsteht ein 360-Grad-Rundumblick
Die Idee, in einen Helm mehr hinein zu packen, liegt eigentlich nahe. Wenn schon eine harte Kopfbedeckung getragen werden muss, kann moderne Technologie hier gleich integriert werden. Der smarte Helm des Start-up-Unternehmens Daqri aus Los Angeles will beides: Das Erlebnis des Arbeiters vor Ort mit sofort verfügbarer virtueller Information verbinden und anreichern.
Im Helm, der für industrielle Anwendungen konzipiert wurde, sind deshalb eine Reihe von Kameras sowie ein präziser Tiefensensor integriert. Sie liefern nicht nur einen dreidimensionalen 360-Grad-Rundumblick, sondern auch die notwendigen Informationen für die Navigation im Gelände. Im transparenten Visier befindet sich eine aufklappbare Linse, die als Head-up-Display dient.
Die eingespielten virtuellen Informationen erscheinen nicht direkt auf dem Visier, sondern optisch weiter entfernt. Der Nutzer kann dies problemlos erkennen, weil die Augen sich nicht eigens darauf fokussieren müssen. Wird das Head-up-Display nicht mehr benötigt, lässt es sich per Knopfdruck einklappen.
„Der Helm soll den Arbeitern visuelle Instruktionen liefern, damit sie Aufgaben besser ausführen und auch Gefahren besser erkennen können“, sagt Brian Mullins, der Chef von Daqri. Wenn sich zum Beispiel ein Arbeiter an einer Produktionsstelle befindet, in der es umgekehrte Gewinde gibt, könnte die eingebettete Realität anzeigen, welche das sind und mit einem Pfeil die korrekte Drehrichtung vorgeben.
Vergleich zwischen Bauplänen und tatsächlicher Situation vor Ort
Mit dem „Intellitrack-System“, das hierfür eingesetzt wird, können auch diejenigen Teile einer Produktionsstätte, die etwa bei einem Rundgang inspiziert werden sollen, besonders leicht gefunden werden. Das System ist ebenfalls in der Lage, vorhandene Pläne einer Anlage mit der tatsächlichen Situation vor Ort zu vergleichen, zum Beispiel wenn die Anlage sich im Bau befindet.
Alle Informationen können außerdem im Team miteinander geteilt werden. Für seine geballte Intelligenz braucht der Hightech Helm, der unter dem BetriebssyDaqri aus Los Angelesstem Android läuft, einiges an Rechenkapazität. Dafür hat das Daqri-Team zwei Snapdragon Prozessorchips von Qualcomm verbaut, die die Daten der Kameras und Sensoren auf einer Flash-Karte speichern.
Einen genauen Preis für den neuen Helm gibt es noch nicht, der soll erst bei der Auslieferung im Oktober bekannt gegeben werden. Preislich dürfte die smarte Kopfbedeckung bei einigen tausend Dollar liegen.
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