Jetzt kann man schon mit dem Zeigefinger telefonieren
Keine Lust, bei jedem Telefonat das Smartphone aus der Tasche zu kramen? Dann bietet Sgnl die Lösung. Das Armband macht kurzerhand den Zeigefinger zum Lautsprecher.
Erinnern Sie sich noch an die Anfangstage der Freisprechanlagen in Autos? Plötzlich schienen Autofahrer Selbstgespräche zu führen. Ein komischer Anblick. Ähnlich merkwürdig werden wahrscheinlich die ersten Besitzer des Armbands Sgnl wirken. Sie telefonieren nämlich, indem sie sich den Zeigefinger ans Ohr halten. Wie das funktioniert?
Armband verwandelt Audiosignale in Vibrationen
Herzstück des Armbands ist eine sogenannte Body Conduction Unit – ein System, das Audiosignale in Vibrationen verwandelt und über eine runde Gummifläche an den Zeigefingerknochen abgibt. Der Besitzer muss den Finger dann nur noch an den Ohrknochen legen und voilà: Der Zeigefinger ist ein Lautsprecher. Telefonieren klappt damit selbst in lauten Umgebungen.
Die Signalübertragung zwischen Smartphone und Sgnl funktioniert über Bluetooth. Sobald ein Anruf oder eine SMS eingeht, gibt das Armband ein Vibrationssignal von sich. Ein Fingertipp reicht aus, um das Telefonat anzunehmen. Schneller wird Telefonieren nie möglich gewesen sein. Doch kommt die Idee an?
Um mit dem Armband in Serienproduktion gehen zu können, hat das koreanische Start-up Innomdle Lab eine Kampagne auf der Crowdfundingplattform Kickstarter gestartet. Und die schießt durch die Decke. Eigentlich wollten die Erfinder 50.000 $ einsammeln. Mittlerweile – 19 Tage vor Kampagnenende – steht der Zähler auf knapp 900.000 $.
Sgnl kostet 139 $
Der Serienproduktion im Dezember steht also nichts mehr im Weg. Ausliefern will Innomdle Lab das Armband im Februar 2017. Es ist für klassische Armbanduhren und Smartwatches gleichermaßen geeignet und kostet 139 $. Für das Geld gibt es aber mehr als nur eine Telefoniefunktion. Sgnl wird mit einer mitgelieferten App gleichzeitig zum Fitnesstracker.
Vielleicht muss man in Zukunft das Smartphone auch für das Beantworten einer SMS nicht mehr aus der Hosentasche nehmen. Es gibt nämlich bereits Unternehmen, die alternative Eingabegeräte entwickeln. NEC beispielsweise hat eine Software für ein virtuelles Keyboard entwickelt, mit dem der Arm zur Tastatur wird. Auf eine Sensorfolie, die aussieht wie ein Tattoo, setzen hingegen Forscher der Universität des Saarlandes. Die Folie namens iSkin macht es möglich, das Smartphone über die Haut zu steuern.
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