US-Forscher melden Patent an 19.02.2013, 13:37 Uhr

Mehr Platz auf Festplatten durch Ultraschall

Der Trend ist seit Jahrzehnten ungebrochen. Die Datenspeicher in unseren Festplatten werden immer leistungsfähiger. Experten sehen jedoch langsam das Ende der Fahnenstange erreicht. Irrtum! Ein Forscherteam der Oregon State University hat einen Weg gefunden, der technologischen Sackgasse ein Schnippchen zu schlagen. Mit Ultraschall.

Mit gezielten Einsatz von Ultraschall lässt sich die Speicherkapazität von Festplatten vergrößern.

Mit gezielten Einsatz von Ultraschall lässt sich die Speicherkapazität von Festplatten vergrößern.

Foto: Oregon State University

Exakt so war es in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Ein Datenspeicher hatte fünf Megabyte Plattenplatz, kostete umgerechnet 160.000 US-Dollar, wog etwa eine Tonne, musste mit einem Gabelstapler bewegt werden, und für den Transport wurde eine großes Frachtflugzeug benötigt. Und heute? Heute haben Datenspeicher 500 Gigabyte, also 100.000-mal mehr Speicherplatz, laufen zuverlässig in jedem Billiglaptop für ein paar Hundert Euro vom Discounter um die Ecke.

Physik setzt Grenzen des Wachstums

Doch dieses Wachstum schwächelt und zwar eklatant. Der Grund liegt in der Physik der Art der Informationsspeicherung – der Magnetaufzeichnung. Bisher haben Entwickler mehr Speicherplatz auf einer Festplatte gewonnen, indem sie die Bit-tragenden magnetischen Bereiche, das sind die kleinsten Informationseinheiten, immer weiter verkleinert haben. Und hier greift das Limit und das hat einen schwierigen Namen: Superparamagnetismus. Eingedeutscht bedeutet Superparamagnetismus, dass die thermische Energie der magnetischen Bereiche bei normaler Raumtemperatur ihre magnetische Energie übertrifft. Folge: Die kleinsten Informationseinheiten verlieren ihre magnetische Ausrichtung, die Bits werden instabil und „kippen“. Ein sicherer Speicher ist nicht mehr gegeben.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
ATLAS TITAN Mitte GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Schwerpunkt Automatisierungstechnik ATLAS TITAN Mitte GmbH
Braunschweig Zum Job 
ATLAS TITAN Mitte GmbH-Firmenlogo
Projektkoordinator (m/w/d) Entsorgung hochradioaktiver Abfälle ATLAS TITAN Mitte GmbH
Emmerthal, Hameln Zum Job 
ATLAS TITAN Mitte GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Leitungsbau Schutztechnik (m/w/d) ATLAS TITAN Mitte GmbH
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
SPITZKE SE GVZ Berlin Süd-Firmenlogo
Bauingenieur als Arbeitsvorbereiter für Großprojekte / Ingenieurbau (m/w/d) SPITZKE SE GVZ Berlin Süd
Großbeeren Zum Job 
SPITZKE SE GVZ Berlin Süd-Firmenlogo
Bauleiter Elektrotechnik (m/w/d) SPITZKE SE GVZ Berlin Süd
Großbeeren Zum Job 
SPITZKE SE GVZ Berlin Süd-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter für Großprojekte / Ingenieurbau (m/w/d) SPITZKE SE GVZ Berlin Süd
Großbeeren Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Embedded Anwendungs-Softwareentwickler (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik, Elektroingenieur*in oder Techniker*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
WBS Training AG-Firmenlogo
Technische Trainer:in Automatisierungstechnik - CAD/CAM-Programmierung (m/w/d) WBS Training AG
remote (deutschlandweit) Zum Job 
Jungheinrich AG-Firmenlogo
Qualitätsmanager (m/w/d) Powertrain Solutions Jungheinrich AG
Lüneburg Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) für Röntgen-, Isotopen- und optische Messsysteme IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
über Martin & Partner Societät für Unternehmensberatung-Firmenlogo
Leiter Entwicklung & Konstruktion (m/w/d) über Martin & Partner Societät für Unternehmensberatung
Südlich von Stuttgart Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Senior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
Bremen, Berlin, Hamburg, München, Essen Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH

Ultraschall macht Datenträger elastisch

Ein Ausweg aus diesem physikalischen Dilemma bietet möglicherweise das Verfahren, welches das Forscherteam der Oregon State University jetzt zum Patent angemeldet hat. Hierbei macht stark fokussierter Ultraschall, also Schall, den wir Menschen nicht hören können, das Trägermaterial der Festplatte elastisch. Und zwar genau dort, wo der Lese- und Schreibkopf der Platte gerade aktiv ist. Durch diesen Trick lassen sich die einzelnen Bits gezielter magnetisieren, der Effekt mit dem schwierigen Namen taucht nicht auf. Dazu senkt dieses Verfahren auch noch den Stromverbrauch der Festplatte. „Es besteht immer ein Bedarf an Lösungen, die mehr Informationen auf weniger Platz speichern, weniger kosten und weniger Strom verbrauchen“, betont Pallavi Dhagat, Extraordinarius für Elektro- und Computertechnik an der Oregon State University.

Schon länger werkelt die Branche an Möglichkeiten, auf den Platten noch mehr Daten sicher zu speichern. Ein vielversprechender Lösungsansatz war, den Speicher mit Hilfe eines Lasers punktuell dort zu erhitzen, wo der Schreibkopf gerade arbeitet. Durch den Laserbeschuss wird der magnetische Träger punktuell destabilisiert und lässt sich so leichter definiert magnetisieren. Nach dem Erkalten der zuvor erhitzten Bereiche verbleiben die magnetischen Informationen in einem stabilen Zustand.

Laser-Erhitzung ist bisher nicht punktgenau genug

Doch bisher ist es den Forschern nicht gelungen, den zu erhitzenden Bereich so einzugrenzen, dass die umliegenden Gebiete nicht beeinflusst werden. Schon seit längerem testen Entwickler mit anderen magnetischen Materialien herum, um dieses Ausstrahlen der Hitze auf größere Bereiche der Platte zu unterbinden. Von einem Durchbruch sind sie allerdings noch weit entfernt. Dazu kommt: Das Verfahren erfordert den Einbau von vielen optischen, elektronischen und magnetischen Elementen in die Festplatten der neuen Generation. Und das kostet Geld.

Unter diesem Aspekt scheint der Ultraschall-Ansatz recht vielversprechend. Denn mit ihm ließe sich sogar Geld sparen. So kann das Verfahren bei den derzeit in handelsüblichen Festplatten verwendeten Materialien eingesetzt werden und der ganze optische, elektronische und magnetische Schnickschnack ist überflüssig. Die Forscher der Oregon State University sind sich darüber hinaus sogar relativ sicher, dass sie ihr Ultraschall-Verfahren auch auf Halbleiterspeicher wie die Flash-Speicher übertragen können. Denn auch dort ist in nicht allzu ferner Zukunft eine Grenze in Sicht: Die Grenze der Physik.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.