Project Natick 03.02.2016, 10:08 Uhr

Microsoft versenkt Cloud-Server im Meer

Microsoft testet Rechenzentren am Meeresgrund. Der Konzern verspricht sich von flexibel einsetzbaren Datencentern unter Wasser schnelleres und nachhaltiges Internet für die halbe Weltbevölkerung. Die Kühlung der Server übernimmt das Wasser. 

Nach der Halo-Figur Leona Philpot benannten die Forscher die Stahlkapsel mit den Rechnern im Innern, die sie im August 2015 vor der Küste Kaliforniens testweise neun Meter tief im Ozean versenkten. Der rohrartige Container hat einen Durchmesser von rund 2,5 m. 

Nach der Halo-Figur Leona Philpot benannten die Forscher die Stahlkapsel mit den Rechnern im Innern, die sie im August 2015 vor der Küste Kaliforniens testweise neun Meter tief im Ozean versenkten. Der rohrartige Container hat einen Durchmesser von rund 2,5 m. 

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Foto: Microsoft

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Ausschreibung und Vergabe Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
CS CLEAN SOLUTIONS GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Steuerungstechnik Software (m/w/d) CS CLEAN SOLUTIONS GmbH
Ismaning bei München Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) der Versorgungstechnik VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
HVB Ingenieurgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Planungsingenieur BIM (m/w/d) Bereich Infrastruktur, Straßen- und Verkehrsbau HVB Ingenieurgesellschaft mbH
Wandlitz Zum Job 
CS CLEAN SOLUTIONS GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) CS CLEAN SOLUTIONS GmbH
Ismaning bei München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur / Architekt (w/m/d) Hochbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
über Judith Michel Personalberatung-Firmenlogo
Account Manager (m/w/d) Messtechnik über Judith Michel Personalberatung
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
Geiger Gruppe-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Kanalsanierung Geiger Gruppe
Limburg an der Lahn Zum Job 
Ziehm Imaging GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker Elektrotechnik als Service Lifecycle Engineer (m/w/d) Ziehm Imaging GmbH
Nürnberg Zum Job 
Fresenius Kabi Deutschland GmbH-Firmenlogo
Instandhalter Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl (m/w/d) Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Friedberg Zum Job 
Stadtwerke Aalen GmbH-Firmenlogo
Planer*in / Bauleiter*in Stadtwerke Aalen GmbH
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik (m/w/d), Elektroingenieur*in oder Techniker*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
GTU Unternehmensgruppe-Firmenlogo
Abteilungsleiter Oberleitung (m/w/d) GTU Unternehmensgruppe
München Zum Job 
GTU Unternehmensgruppe-Firmenlogo
Senior-Projektsteuerer (m/w/d) GTU Unternehmensgruppe
München Zum Job 
GTU Unternehmensgruppe-Firmenlogo
Junior-Projektsteuerer (m/w/d) GTU Unternehmensgruppe
München, Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
BIM-Manager (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 

 

Kalt ist es am Grunde des Ozeans. Und genau das ist der Hauptgrund, warum Forscher von Microsoft dort künftig Container mit ganzen Serverracks versenken und verkabeln wollen: das kalte Wasser übernimmt, was in herkömmlichen Rechenzentren teure Klimaanlagen machen: Es kühlt die heiß laufenden Server – und das auch noch umsonst.

Der IT-Konzern verspricht sich von Unterwasser-Rechenzentren effiziente Cloud-Services vor allem für Kunden, die in küstennahen Gebieten leben. Und das beträfe laut Microsoft immerhin fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Die einfache Formel lautet: Je kürzer die Strecke zwischen Wolke und Kunde, zwischen Server und Client, desto schneller die Datenübertragung. Innerhalb von 90 Tagen sei so eine mobile Offshore-Rechenstation geplant, zu Wasser gelassen und eingerichtet, verspricht Redmond. Damit könne man auch kurzfristig auf eine erhöhte Nachfrage reagieren, zum Beispiel bei Großereignissen wie einer Weltmeisterschaft.

Stahlkapsel neun Meter unter der Wasseroberfläche

Das Forschungsprojekt bekam den Codenamen „Project Natick“. Bei dem Namen habe man sich nichts weiter gedacht, informiert das Unternehmen auf der eigens eingerichteten Website. Natick sei der Name einer Stadt in Massachusetts und habe ansonsten nichts zu bedeuten.

Wie der Konzern erst jetzt bekannt gab, haben Forscher von Microsoft bereits im August 2015 den ersten Prototyp so eines Unterwasser-Rechenzentrums vor der Küste Kaliforniens zu Wasser gelassen. „Leona Philpot“ haben sie die Tauchstation genannt – nach einer hochintelligenten Figur aus der Videospiel-Serie „Halo“, die sich beim Sprung in einen Pool den Hals brach und im Rollstuhl landete.

Das Natick-Team: Eric Peterson, Spencer Fowers, Norm Whitaker, Ben Cutler, Jeff Kramer (v.l.n.r.).

Das Natick-Team: Eric Peterson, Spencer Fowers, Norm Whitaker, Ben Cutler, Jeff Kramer (v.l.n.r.).

Quelle: Microsoft

Auf den Überwachungsmonitoren an Land konnten die Forscher verfolgen, dass die Rechner im Innern der Stahlkapsel in rund neun Metern Tiefe reibungslos operierten. Die Hardware hielt Stand. Informationen der New York Times zufolge banden die Forscher das Unterwasser-Rechenzentrum sogar in Prozesse des kommerziellen Cloud-Computing-Dienstes Microsoft Azur ein. Im November holten sie die Station wieder aus dem Wasser und brachten sie zur Auswertung zurück nach Redmond.

Energiesparend und umweltschonend

Man sei in einem sehr frühen Forschungsstadium, betont das Unternehmen, und könne noch nicht absehen, ob solche Cloud-Lösungssysteme unter Wasser überhaupt einmal für Microsoft oder andere Cloud-Service-Provider in Frage kämen.

Kombiniert mit Erneuerbare-Energie-Quellen könnten die Unterwasser-Rechenzentren aber noch mehr Energie sparen und umweltschonender betrieben werden. Die Rechner müssten etwa alle fünf Jahre ausgetauscht werden. Diese Zeitspanne sei ihre angenommene Lebensdauer, informiert Microsoft.

Der Container müsste dazu aus dem Wasser geholt werden. Insgesamt soll so eine Station rund 20 Jahre halten, bevor sie endgültig gehoben und recycelt werden kann. Die Natick-Datencenter sollen nach den Plänen von Microsoft aus wiederverwertetem Material bestehen und selbst voll recycelbar sein.

 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.