Mediatek hat Bug vergessen 03.02.2016, 12:06 Uhr

Millionen günstige Android-Handys haben große Sicherheitslücke

Hunderte Millionen Smartphones mit dem Betriebssystem Android 4.4 können von Hackern gekapert werden. Grund: Der taiwanesische Chiphersteller Mediatek hat ein für die Produktionsphase benötigtes Programm in seinen Prozessoren für Android 4.4 vergessen. Welche Geräte betroffen sind und was Sie tun können, lesen Sie hier.

Produktion im Werk des chinesischen Smartphone- und Tablet-Herstellers Lenovo in Wuhan: Vor allem chinesische Smartphones von Lenovo und Huawei mit dem Betriebssystem Android 4.4 sind von möglichen Hacker-Angriffen betroffen.

Produktion im Werk des chinesischen Smartphone- und Tablet-Herstellers Lenovo in Wuhan: Vor allem chinesische Smartphones von Lenovo und Huawei mit dem Betriebssystem Android 4.4 sind von möglichen Hacker-Angriffen betroffen.

Foto: Lenovo

Die Aussicht, dass Kriminelle sämtliche Daten eines Smartphones auslesen können, ist eine Katastrophe. Erst recht, wenn der Zugriff für Hacker recht einfach ist und sich zugleich der Aufwand lohnt. Denn weltweit lassen sich Millionen von Smartphones und Tablets kapern.

Welche Geräte sind betroffen?

Genau weiß das keiner. Grundsätzlich sind alle Geräte mit dem Android-Betriebssystem 4.4 betroffen, die mit einem Chip des Hersteller Mediatek ausgestattet sind. Das gilt für Tablets wie Amazons Fire-Tablets genauso wie für meist günstige Smartphones vor allem chinesischer Hersteller wie Huawei, Lenovo und Oppo.

Was ist Android KitKat?

Android 4.4, genannt KitKat, ist eine gut zwei Jahre alte Version des Betriebssystems. Und damit ist es nach den Maßstäben der Mobilfunkbranche steinalt. Dennoch soll es immer noch in rund einem Drittel aller weltweit benutzten Android-Smartphones laufen. Und das wären mindestens einige hundert Millionen, eher schon rund eine Milliarde Handys – so ganz zuverlässig sind die verfügbaren Zahlen nicht.

Worin besteht die Sicherheitslücke bei KitKat?

Ein Sicherheitsexperte, der auf Twitter als „Justin Case“ auftritt, hat eine kleine Lücke gefunden, die große Probleme machen kann. Auf dem Mediatek-Chip ist ein Programm enthalten, das den Hardware-Produzenten und chinesischen Netzbetreibern zur Fehleranalyse dienen sollte. Auf den ausgelieferten Geräten sollte dieses Software gar nicht mehr enthalten sein, heißt es.

Stellenangebote im Bereich Produktmanagement

Produktmanagement Jobs
RWTH Aachen University-Firmenlogo
Projektkoordinator*in Versorgungstechnik (w/m/d) RWTH Aachen University
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben-Firmenlogo
Mitarbeiterin / Mitarbeiter im Bereich NATO-Pipelinemanagement (w/m/d) Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik-Firmenlogo
Ingenieur*in für SPS-Programmierung Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
Greifswald Zum Job 
ETAP GmbH-Firmenlogo
Regionaler Vertriebsingenieur Gebäude/Infrastruktur (m/w/d) / Sales Manager (m/w/d) ETAP GmbH
Viernheim, bundesweit (Home-Office) Zum Job 
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen-Firmenlogo
Fachingenieure Elektro- oder Versorgungs- oder Gebäude- und Energie- oder Umwelttechnik oder vergleichbarer Bachelor- bzw. Masterstudiengänge mit Anteilen von Haustechnik und Bauphysik (w/m/d) Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
Potsdam, Brandenburg an der Havel, Cottbus, Frankfurt (Oder) Zum Job 
maxon motor GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (w/m/d) für Qualität in Entwicklungsprojekten | Antriebstechnik maxon motor GmbH
Sexau bei Freiburg im Breisgau Zum Job 
Atlantic GmbH-Firmenlogo
Werksleiter Endbearbeitung Schleifscheiben und Honsteine (m/w/d) Atlantic GmbH
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Patent- und Rechtsanwälte Andrejewski, Honke-Firmenlogo
Ausbildung zum deutschen Patentanwalt (m/w/d) und European Patent Attorney Patent- und Rechtsanwälte Andrejewski, Honke
Deutsche Bahn AG-Firmenlogo
Senior Planungsingenieur:in elektrische Energieanlagen Deutsche Bahn AG
Hamburg Zum Job 
Das war die erste Meldung von Justin Case auf Twitter über die Möglichkeit, dass Hacker die Daten von Android-Smartphones abschöpfen können.

Das war die erste Meldung von Justin Case auf Twitter über die Möglichkeit, dass Hacker die Daten von Android-Smartphones abschöpfen können.

Quelle: Justin Case/Twitter

Das ist sie nun aber doch. Mediatek schiebt die Verantwortung auf die Hardware-Hersteller, die das Löschen versäumt hätten. „Justin Case“ dagegen sieht den entscheidenden Fehler beim Chipproduzenten: „Mediatek hat grundlegende Sicherheitsregeln gebrochen“, schreibt er in einem Tweet.

Das Problem an sich leugnet die Firma, die nach eigenen Angaben einer der größten Chiphersteller der Welt ist und ihren Hauptsitz in Taiwan hat, auch gar nicht. Für Hacker bietet das Programm eine Hintertür, um sich Zugang zu allen auf dem Handy gespeicherten Daten zu verschaffen und das Telefon auch völlig lahm zu legen. Mit einem gewissen Aufwand könnten Kriminelle sich über diese Hintertür Root-Rechte zuweisen und so eben die komplette Kontrolle übernehmen.

Wie kann man Tablets und Smartphones schützen?

Ob schon jemand versucht hat, Smartphones zu kapern, ist bislang nicht bekannt. Auch welche Smartphone-Modelle überhaupt von dem Problem betroffen sind, wissen wohl nur die chinesischen Hersteller. Mediatek erklärt, dass man an einer Lösung arbeite und demnächst damit rechne. Diese Aussage ist allerdings auch schon knapp drei Wochen alt – bisher gab es keine Erfolgsmeldung.

Chip von Mediatek: Chips für das Android-Betriebssystem 4.4 KitKat bieten Hackern die Möglichkeit, die Daten von Tablets und Smartphones zu laden.

Chip von Mediatek: Chips für das Android-Betriebssystem 4.4 KitKat bieten Hackern die Möglichkeit, die Daten von Tablets und Smartphones zu laden.

Quelle: Mediatek

Solange das Problem nicht gelöst ist, besteht das Risiko für die Besitzer weiter. Sie selbst können nach Angaben von Experten nicht mehr tun als zu kontrollieren, ob KitKat und ein Mediatek-Prozessor in ihrem Telefon verbaut sind. Das geht in der Regel in den Einstellungen über einen Menüpunkt, der „Info“ heißt, „Über dieses Telefon“ oder so ähnlich. Wer betroffen ist, kann folglich nur das Handy außer Betrieb nehmen, um wirklich jedes Risiko zu vermeiden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Android-Handys von Hackern bedroht werden. Im Sommer waren eine Milliarde Smartphones betroffen.

Und wenn Sie Ihr Android-Smartphone besser nutzen wollen, dann haben wir hier die 15 besten Tipps und Tricks für Sie zusammen getragen.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.