Minicomputer Raspberry Pi 2 deutlich leistungsfähiger als Vorgänger
Die britische Raspberry Pi Foundation hat ihren preisgünstigen Minicomputer für Bastler und Entwickler ordentlich verbessert. Im Vergleich zum Vorgänger aus der ersten Generation, dem Modell B+, soll das Rasperry Pi 2 Modell B bis zu sechsmal schneller rechnen und doppelt so viel Arbeitsspeicher bereithalten. Außerdem soll es neben den bisherigen Betriebssystemen auch Windows 10 unterstützen. Der Preis von 35 US-Dollar bleibt.
Die verbesserte Performance verdankt das Raspberry Pi 2 Modell B dem leistungsfähigeren Ein-Chip-System oder „System on Chip (SoC)“ des US-amerikanischen Herstellers Broadcom. Für das neue „BCM2836“ genannte SoC tauschte Broadcom den ARM11-Prozessor mit nur einem Kern und 700 MHz Taktfrequenz gegen einen leistungsfähigere Hauptprozessor aus vier Cortex-A7-Kernen, die mit 900 MHz takten.
Die CPU im Raspberry Pi 2 sei damit sechsmal so leistungsstark wie die im Vorgänger, dem Raspberry Pi Modell B+, verspricht Raspberry-Pi-Erfinder Eben Upton in seinem Blogeintrag zum Verkaufsstart des neuen Einplatinencomputers. Außerdem spendierte man dem neuen Modell 1 GB RAM (1024 MB SD RAM). Damit habe der Raspberry Pi 2 etwa doppelt so viel Arbeitsspeicher wie sein Vorgänger.
Ansonsten bietet das erste Modell der zweiten Generation alles, was schon der B+ der ersten Generation hatte: vier USB-2.0-Ports, Netzwerkanschluss über die 10/100-MBit-Ethernet-Schnittstelle, eine Grafikeinheit mit bis zu 250 MHz schnellem VideoCore-IV-Chip von Broadcom, Videoausgabe (Composite Video- und HDMI-Ausgang) und Tonausgabe.
Windows 10 für Raspberry Pi 2
Wie Upton weiter informiert, lässt sich dank des jetzt verbauten ARM7-Prozessors auf dem neuen Modell die volle Bandbreite an GNU/Linux-Distributionen installieren, die die AMR-Architektur unterstützen, darunter auch das minimale Betriebssystem Snappy Ubuntu Core. Auch Microsofts kommendes Betriebssystem Windows 10 wird sich auf dem Raspberry Pi 2 nutzen lassen. Die Windows-10-Version soll im Rahmen des Windows Developer Program for IoT kostnlos an Raspberry-Nutzer ausgegeben werden. Das Betriebssystem für einen Raspberry Pi wird auf einer SD-Speicherkarte installiert.
Trotz verbesserter Performance wird der ansonsten mit Raspberry Pi Modell B+ baugleiche Raspberry Pi 2 nicht teurer verkauft, der Preis von 35 US-Dollar soll bleiben. Zwischen 37 Euro und 39 Euro kostete er bei deutschen Versandanbietern.
Der neue Rechner ist abwärts kompatibel mit den Vorgängerversionen der ersten Generation. Das ist für Entwickler und Bastler wichtig, weil sich dadurch alle bestehenden Anwendungen und hardwareseitige Erweiterungen auch mit dem Raspberry Pi 2 nutzen lassen.
Preisgünstiger Mini-PC für Bastler und Entwickler
Der Raspberry Pi wurde von der britischen Raspberry Pi Foundation für Schüler und Studenten zur praktischen Anwendung entwickelt und im Jahr 2012 auf den Markt gebracht. Er besteht lediglich aus der Platine, auf der alle zum Betrieb nötigen elektronischen Komponenten aufgebracht sind.
Als preisgünstiger aber vollwertiger Mini-Computer ist er zum Experimentieren mit Hardware und Programmieren lernen geschaffen. Mittlerweile existiert eine große Entwicklergemeinde, die sich mit den Möglichkeiten des Mini-Computers beschäftigt.
Jede Menge Anleitungen im Internet
Im Internet finden sich jede Menge Anleitungen von Bastlern und (Hobby-)Entwicklern, die den Raspberry Pi zum Mediacenter, zur Gaming-Plattform, zum Datenspeichersystem oder auch zur Steuereinheit für alle erdenklichen Heimanwendungen ausbauen, von der Sprinkleranlage bis zum Türöffner per Sprachsteuerung. Dabei ist er kaum größer als eine Kreditkarte: Die Platine der neueren Versionen Model B, Modell B+ und jetzt des Raspberry Pi 2 Modell B umfasst 93 x 63,5 x 20 Millimeter.
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