Podo: Die Bluetooth-Kamera zum Ankleben
Unter dem Namen Podo will ein kalifornisches Startup-Unternehmen eine Kamera vermarkten, die das Selfie-Schießen revolutionieren könnte. Das kleine Kästchen kann in meterweiter Entfernung irgendwo angeklebt und über das Smartphone ferngesteuert werden. Auf jeden Fall ist die Erfindung sehr viel handlicher als ein Selfie-Stick.
Ein bisschen paradox scheint es ja schon. In Zeiten von Hochleistungs-Smartphones im kompakten Flunderformat externes Zubehör mitzuschleppen, dürfte für viele seltsam anmuten. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum zum Beispiel der sogenannte Selfie-Stick gefühlt eher hinter Schaufensterscheiben zu sehen ist als in Nutzerhänden auf der Straße. Ganz abgesehen davon, dass der tatsächliche Gebrauch der ausziehbaren Arm-Verlängerung beim Selfie-Schießen zumindest unter Jugendlichen als eines vor allem nicht gelten dürfte: cool.
Mehr räumliche Unabhängigkeit beim Volkssport Selfie als die üblichen 100 Zentimeter des Teleskopstabs verspricht nun eine Kamera namens Podo. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammelt das gleichnamige Startup-Unternehmen Geld für die Finanzierung.
Ohne eigenes Display
In einem kleinen viereckigen Gehäuse (Maße 5,1 x 5,1 x 2,54 Zentimeter) befindet sich der mit acht Megapixel auflösende Sensor. Via Bluetooth und passender App überträgt die 51 Gramm schwere Kamera, die über kein eigenes Display verfügt, das Sucherbild der Linse auf die Mattscheibe des Smartphones (Android oder iOS).
Vom Handy aus kann nicht nur der Ausschnitt kontrolliert, sondern auch die Zoom- oder die Blitzfunktion aktiviert werden. Natürlich können die in der Podo-Cam gespeicherten Fotos auch drahtlos ans Mobiltelefon gesendet werden.
Derzeit ist die Kamera mit einem internen, vier Gigabyte großen Speicher ausgestattet. Die für die Bildqualität nicht unerhebliche Info, wie groß der verbaute Sensor ist, behält das Unternehmen offenbar für sich.
Haftet angeblich an allen Oberflächen
Will der Fotograf mithilfe der Podo und seines Smartphones nun zum Beispiel ein Gruppenfoto mit benötigter Distanz aufnehmen, muss er nicht erst ein standfestes Plätzchen für den kleinen Knipskasten finden. Die Rückseite der Kamera ist mit einer Acrylschaumlatte beschichtet, die es laut Hersteller erlaubt die Podo-Cam an nahezu jeder Oberfläche anzuhaften. Das Geheimnis des Mikro-Materials sind unzählige winzige Saugnäpfe, die in ihrer Gesamtheit für den starken Halt sorgen.
Ein kleines Scharnier, das die eigentliche Kamera mit der Rückseite verbindet, ermöglicht zudem das Neigen der Linse um bis zu 180 Grad. Neben einfachen Fotos lassen sich auch Modi für Mehrfachbelichtungen, Reihen- sowie Zeitrafferaufnahmen einstellen. Auch bis zu 15-sekündige Video-Sequenzen sind möglich. Die Auflösung: 720 Pixel bei einer Rate von 30 Bildern pro Sekunde.
Für 65 Euro auf Kickstarter
Für etwa 65 Euro kann die Kamera derzeit auf Kickstarter vorbestellt werden. Wer glaubt, die Idee einer bluetooth-fähigen displaylosen Kamera sei neu, liegt allerdings falsch. Mit den Modellen DSC-QX10 und QX30 oder QX100 bietet beispielsweise Sony Kameras in unterschiedlichen Brennweiten an, die zwar aussehen wie bloße Objektive, aber – wie die Podo – ebenfalls über eine eigene Bildspeicherung sowie einen Sensor verfügen.
Gerade im Bezug auf letzteren dürften die Sony-Produkte (18 bis 20 Megapixel Auflösung) deutlich mehr Qualität liefern. Allerdings ist auch ihr Preis wesentlich höher und die Modelle sind klobiger als die kleine Podo. Spidermann-artig ankleben lassen sich Sonys Modelle dafür aber auch nicht.
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