Rocketbook: Notizen lassen sich in der Mikrowelle löschen
Rocketbook aus den USA schlägt die Brücke zwischen Nostalgie und Cloudtechnologie: Die Seiten lassen sich traditionell beschreiben, die Inhalte mit dem Smartphone scannen und in der Cloud ablegen. Das Verrückte: Die Tinte verschwindet, sobald der Besitzer das Buch in die Mikrowelle legt.
Im Zeitalter der Digitalisierung sehnen sich viele Menschen nach Entschleunigung und greifen zurück zum guten alten Notizbuch. Sitzen sie dann in einer Sackgasse, wenn sie die Inhalte doch gerne in einer Cloud speichern möchten? Nein. Das beweist das Start-up Rocketbook aus der Stadt Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts.
Seiten lassen sich mit Smartphone-App digitalisieren
Das 100 Seiten dicke Rocketbook sieht auf den ersten Blick wie ein herkömmliches Notizbuch aus. Es lässt sich auch so beschreiben, ganz ohne flimmernden Monitor, surrenden Lüfter und nerviges Mausklicken.
Der Clou: Mit dem Rocketbook kommt eine App für Android- und iOS-Smartphones. Mit ihr lassen sich die Seiten scannen und digitalisieren – der Benutzer muss nicht einmal den Kameraauslöser betätigen, sondern die Seite lediglich in den Sucher nehmen.
Die Inhalte lassen sich blitzschnell verschiedenen Speicherorten zuordnen. Dabei helfen sieben Symbole am unteren Rand jeder Seite, die sich in der App mit Clouddiensten wie Dropbox, Evernote, Google Docs oder dem eigenen E-Mail-Postfach verknüpfen lassen. Soll die digitalisierte Seite beispielsweise bei Dropbox landen, kreuzt der Benutzer einfach das entsprechende Symbol mit dem Stift an. Die App erkennt diese Auswahl beim Scannen und übernimmt die Weiterleitung des Dokuments.
30 Sekunden Mikrowelle lässt Tinte verschwinden
Und was passiert, wenn das Notizbuch voll ist? Dann muss es der Besitzer weder ins Regal stellen und verstauben lassen noch wegschmeißen. Stattdessen steckt er es für 30 Sekunden in die Mikrowelle. Die Tinte löst sich wie von Geisterhand auf, die knapp 28×22 Zentimeter großen Seiten sind wieder leer und lassen sich auf ein Neues beschreiben. Für diesen Zaubertrick ist ein Stift aus der Frixion-Reihe der japanischen Firma Pilot nötig, die gutsortierte Schreibwarenläden wie Staples führen.
Auf der Crowdfundingplattform Indiegogo haben die Erfinder des Rocketbooks riesigen Erfolg: Seit dem 4. März konnten sie mehr als 333.000 US-Dollar sammeln – ihr Ziel waren 20.000 Dollar. Und sie können auf noch mehr Geld hoffen, die Kampagne läuft noch bis zum 3. April. Die Unterstützer erhalten ihre Rocketbooks dann im Juni 2015. Ein Notizbuch mit Stift kostet 25 US-Dollar.
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