Samsungs „unzerbrechliches“ Display im Galaxy S10?
Nachdem Samsung im vergangenen Juli sein vermeintlich unzerbrechliches OLED-Display vorgestellt hat, werden Gerüchte laut, dass das neuartige Panel im nächsten Galaxy-Modell verbaut werden könnte. Was ist dran und welche Eigenschaften bietet Samsungs neues Display?
Viele Smartphone-Besitzer kennen diese Schrecksekunde, wenn der heilig gewordene Alltagsbegleiter versehentlich aus der Hand gleitet und gen Boden rast. Schließlich haben die meisten Nutzer ihr halbes Leben auf dem Smartphone gespeichert – sowohl beruflich als auch privat. Da kommt Samsungs neueste Display-Innovation wie ein langersehnter Rettungsschimmer daher.
Unzerbrechlich bis das Gegenteil bewiesen wird
Vor einigen Wochen stellten die Display-Experten von Samsung das wohl aktuell innovativste Produkt in dem Bereich vor. Ein flexibles OLED-Display, das von den Machern als „unzerbrechlich“ bezeichnet wird. Dabei soll sich der neue Bildschirm nicht auf die Smartphonesparte beschränken, sondern allgemein in mobilen Geräten, Spielekonsolen, Fahrzeugen oder sogar in militärischen Mobilgeräten zum Einsatz kommen.
Die entsprechende Zertifizierung hat Samsung von der unabhängigen Organisation Underwriters Laboratories, kurz UL, bereits erhalten. Dabei wurden unterschiedliche Falltests durchgeführt, die für Samsung erfolgreich ausfielen. Mehr als 20 Mal ließen die Tester von UL das angeblich unzerbrechliche Display aus 1,20 Meter Höhe fallen und tatsächlich trug das Testobjekt keinen Schaden davon. Zusätzlich ließen die Experten es aus einer Höhe von 1,80 Metern Höhe fallen – auch dabei entstanden keine Schäden. Weitere Tests wie ein Temperaturtest zwischen -32 °C und 71 °C wurden durchgeführt, die ebenfalls positiv verliefen. Mit einer Zertifizierung kann das Display also aufwarten.
Doch auch wenn das für die Markteinführung ausreicht, das Label „unzerbrechlich“ sollte mit Vorsicht genossen werden. Es ist eher ein Marketingtrick. Schließlich wurde bisher keines der Displays im Alltag getestet. Auch die besten Kunststoffe geben ab einer gewissen Schlagkraft nach.
Materialien für Samsungs OLED-Display sind noch geheim
Das innovative Display besteht laut Samsung aus einem bruchfesten Substrat und einer darüber liegenden Schicht eines neuartigen Kunststoffs, das ähnliche Eigenschaften wie Glas besitzt. Damit verabschiedet sich Samsung von den beliebten Glasoberflächen, die bisher markenübergreifend verwendet werden. Der Grund ist vermutlich einfach der, dass hochwertige Kunststoffe in der Regel mehr Flexibilität und Stabilität bieten. Welche Materialien und Zusammensetzungen genau verwendet werden, verrät Samsung jedoch nicht. Insgesamt sind die Informationen in Bezug auf das bruchfeste Display bisher recht rar.
Könnte 2019 ein bruchsicheres Jahr werden?
Auch wenn die Erkenntnisse über das innovative Display bisher knapp ausfielen, verbreiten sich unter Fachleuten bereits Gerüchte, dass Käufer des Galaxy S10 die Technologie bereits im nächsten Jahr nutzen könnten. Denn 2019 soll das neue Flaggschiff aus der Smartphone-Reihe des koreanischen Herstellers auf den Markt kommen. Insider erwarten daher unter den neuesten Gadgets des S10 auch das unzerbrechliche Display.
Die Technologie des neuen Displays könnte theoretisch auch in dem schon lang erwarteten Falthandy, das sogar noch dieses Jahr erscheinen könnte, verwendet werden. Seit Jahren wird schon spekuliert, ob und wann ein Klapp- bzw. Falthandy erscheinen wird. Die Nachfrage nach zusammenklappbaren Handys ist trotz Smartphone-Revolution immer noch groß. Anders als die alten Modelle sollen jedoch beide Handyseiten nur noch das Display enthalten und kein Tastenfeld. Hierfür braucht es also eine revolutionäre Display-Technologie, die auch bei sehr kleinen Biegewinkeln noch funktionsfähig bleibt. Nun äußert sich auch Samsung Mobile CEO Dong Jin Koh zu den Gerüchten und verrät, dass ein solches Gerät noch in diesem Jahr vorgestellt wird. Es bleibt also spannend, wie Samsungs nächste Mobiltelefone ausgestattet sein werden. Möglich sind ein komplett biegsames Display Ende 2018 und der unzerbrechliche Bildschirm im nächsten Samsung Galaxy S10 im Jahr 2019.
Das Start-up Arovia hat bereits 2016 einen faltbaren Laptop-Bildschirm vorgestellt, das Spontaneous Pop-up Display.
Aus Kanada kommt das biegsame Handy „ReFlex“, das wie ein Buch beim Durchblättern reagiert.
Doch auch herkömmliche Displays lassen sich besser schützen. Etwa durch Flüssigglas so hart wie Rubin. Eine Erfindung des Düsseldorfer Start-ups APS.
Schluss mit kaputten Displays – das dachte sich auch der Aalener Student, dessen Aufprallschutz für Smartphones 2018 den ersten Preis der Deutschen Gesellschaft für Mechatronik für herausragende Bachelorarbeiten erhielt.
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