Smartphone Solarin soll unknackbar sein
Das internationale Startup Sirin will im Mai ein Smartphone vorstellen, das unter keinen Umständen gehackt werden kann. Bislang hält sich das Unternehmen mit weiteren Informationen aber dezent zurück – vielleicht, um das Interesse zu erhöhen. Der voraussichtliche Preis ist jedoch bereits durchgesickert. Zumindest der hat es in sich.
Zwar ist Apple nicht eingeknickt und weigerte sich fortwährend, dem FBI Zugang zum iPhone 5C des Attentäters von San Bernadino zu verschaffen. Reinschauen konnte die US-Bundespolizei letzten Endes aber doch: Offenbar knackten Profi-Hacker das Smartphone – für ein siebenstelliges Salär.
Das britisch-israelische Startup Sirin möchte im Mai ein Smartphone vorstellen, das angeblich gänzlich unknackbar ist. Das Modell namens „Solarin“ soll dann im eigenen Londoner Flagship-Store über die Ladentheke gehen. Ungefährer voraussichtlicher Preis laut der Nachrichtenagentur Reuters: 20.000 Dollar.
Technische Angaben Fehlanzeige
Bekannt ist bislang: Das Smartphone soll auf Android basieren. Und das war es fast auch schon. Findet man auf der Unternehmens-Webseite den am unteren Rand versteckten Hinweis auf „Solarin“, öffnet sich eine High-End-Hochglanz-Animation im Science-Fiction-Stil: Eine Kugel, die der User mit der Maus in alle erdenklichen Richtungen drehen kann und die dabei technoide Geräusche von sich gibt.
Technische Angaben zum Handy sind hingegen Fehlanzeige. In ein paar zur Verfügung stehenden Pressemitteilungen finden sich Infos zur Unternehmenskultur und zum Antrieb der Köpfe hinter Sirin, ein unknackbares Smartphone zu entwickeln. Sozusagen die Initialzündung erlebte demnach Sirin-Mitgründer Kenges Rakishev, als vor drei Jahren sein eigenes Telefon gehackt wurde. Er und sein Kollege Moshe Hogeg waren sich fortan einig, dass Kosten und Aufwand kein Grund sein könnten, ein Smartphone zu entwickeln, das in puncto Sicherheit einer Festung gleicht.
Das Gerät wird sich wohl an Besserverdienende mit hohen Sicherheitsansprüchen richten – zum Beispiel Diplomaten, Abgeordnete oder Vorstände großer Unternehmen. Tal Cohen, CEO von Sirin, teilt in einem Pressestatement mit: „Anders als manche Mainstream-Technikkonzerne, wo der Preis ausschlaggebend ist, muss Sirin nicht erst viele Jahre warten, bevor es die neueste Technik zu seinen Kunden bringt. Wir können die Technik von morgen schon heute anbieten.“ Damit meint Cohen dem Vernehmen nach auch IT-Sicherheitstechnik, wie sie im Militärbereich eingesetzt wird. Genaueres erfährt man aber nicht.
72 Millionen Dollar finanzieller Rückhalt
Finanziellen Rückhalt scheint das Unternehmen, dessen Entwicklerteam in Tel Aviv arbeitet, durchaus zu haben. Mithilfe mehrerer Investoren konnte das Startup 72 Millionen Dollar anhäufen. Zu den Geldgebern gehören unter anderem das chinesische soziale Netzwerk Renren und der israelische Venture-Kapitalgeber Singulariteam.
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