Studie mit 60.000 Nutzern 01.10.2015, 12:31 Uhr

Smartphones machen unproduktiv und unglücklich

Den Umgang mit dem Smartphone hat ein Bonner Professor genau unter die Lupe genommen. Und die Gewohnheiten von 60.000 Nutzern erfasst. 53 Mal pro Tag nutzen sie ihr Handy, alle 18 Minuten unterbrechen sie dafür ihre eigentliche Tätigkeit. Vor allem bei jungen Leuten wird die Smartphone-Nutzung zur Sucht.

Das Smartphone ist zu unserem ständigen Begleiter geworden. Mehr als 50 Mal am Tag wird es nach einer neuen Studie genutzt. Und macht den Nutzer abhängig, unproduktiv und unglücklich. Der digitale Burnout droht.

Das Smartphone ist zu unserem ständigen Begleiter geworden. Mehr als 50 Mal am Tag wird es nach einer neuen Studie genutzt. Und macht den Nutzer abhängig, unproduktiv und unglücklich. Der digitale Burnout droht.

Foto: Jens Kalaene/dpa

Das Smartphone ist ein Tausendsassa. In jeder Lebenslage bieten die gespeicherten Apps Hilfe an. Also ein wahrer Segen für die Menschheit? Falsch, sagt Alexander Markowetz, Juniorprofessor für Informatik an der Universität Bonn. Natürlich mit Hilfe einer App hat er die Handy-Nutzung von 60.000 Freiwilligen ausgewertet. Sein vernichtendes Fazit: Smartphones machen abhängig, unproduktiv und unglücklich. In seinem Buch „Digitaler Burnout”, das im Droemer Knaur-Verlag erscheint, beschreibt er die dramatischen Folgen für unser Privatleben und die Arbeitswelt.

Apps sind wie Glücksspielautomaten

Die App „Menthal“, die Markowetz die Daten zur Smartphone-Nutzung lieferte, haben Informatiker und Psychologen der Universität Bonn zu Forschungszwecken entwickelt. Sie registriert, wie das jeweilige Smartphone genutzt wird. Die Daten landen anonymisiert in einem Server der Informatiker. Im Durchschnitt aktivieren die Nutzer ihr Smartphone 53 Mal pro Tag. Alle 18 Minuten unterbrechen sie ihre Tätigkeit, um ihr Handy zu befragen. „Smartphone-Apps funktionieren wie Glücksspielautomaten. Wir betätigen sie immer wieder, um uns einen kleinen Kick zu holen”, sagt Markowetz.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG-Firmenlogo
TGA-Projektmanager (m/w/d) Versorgungstechnik Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter (w/m/d) Brückenbau Entwurfsplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in als Experte / Expertin Prüfstatik und Nachrechnung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
TEGEL PROJEKT GMBH-Firmenlogo
Ingenieur*in als Projektsteuerer*in für Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (TGA) (m/w/d) TEGEL PROJEKT GMBH
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur / Bauingenieur zur Erhaltung der Bauwerke / Brücken der Autobahn (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berlin, Hennigsdorf Zum Job 
Stadt Bad Säckingen-Firmenlogo
Sachverständiger Bautechnik (m/w/d) Stadt Bad Säckingen
Bad Säckingen Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Bauleiter*in / Projektmanager*in (m/w/d) THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Karlsruhe, Pforzheim Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Director Service (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Mechanical Project Manager (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Tunnelbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten-Firmenlogo
Professur (w/m/d) Elektrische Antriebstechnik Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
Junior-Professor Alexander Markowetz von der Bonner Uni warnt vor einem digitalen Burnout. 

Junior-Professor Alexander Markowetz von der Bonner Uni warnt vor einem digitalen Burnout. 

Quelle: Barbara Frommann/Uni Bonn

Die Smartphone-Sucht ist in nahezu allen Altersklassen verbreitet. „Wir erleben die Entstehung des Homo Digitalis, der einen Großteil seiner Tätigkeiten mittels digitaler Medien abwickelt“, sagt Markowetz. „Die Menschen verbringen viel Zeit mit Social-Media-Anwendungen wie Facebook, WhatsApp und Spielen.“ Besonders intensiv befassen sich 17- bis 25-jährige mit ihren Smartphones. Pro Tag verbringen sie damit rund drei Stunden.

Immense Produktivitätsverluste

Die häufigen Unterbrechungen der normalen Tätigkeit seien eine große Gefahr, weil sie die Konzentration entscheidend stören. Die Folgen seien Unproduktivität und ein mangelndes Glücksempfinden. Die Wirtschaft habe die Gefahr noch nicht erkannt, bemängelt Markowetz.

Ob beim Sport...

Ob beim Sport…

Quelle: Sebastian Kahnert/dpa

Viele Unternehmen statteten ihre Mitarbeiter mit Smartphones und Tablets aus, ohne die Nutzung zu regeln. Der Produktivitätsverlust sei immens.

Rezepte gegen die Smartphone-Sucht

Der Bonner Informatiker hat bereits Rezepte gegen die Smartphone-Sucht aufgestellt. Man könne beispielsweise bestimmte Räume zu smartphonefreien Zonen erklären. Oder das Gerät stets auf dem unbequemsten Stuhl in der Wohnung oder am Arbeitsplatz nutzen. Außerdem empfiehlt er Rücksichtnahme auf Andere. Man sollte sie nicht pausenlos mit Botschaften, Fragen und Aufforderungen zu gemeinsamen Onlinespielen bombardieren.

… oder auf dem Friedhof: Smartphones werden überall mit hin genommen. Und für alles gibt es eine App. Selbst denken ist out, der Griff zum Handy soll Lösungen bringen. 

… oder auf dem Friedhof: Smartphones werden überall mit hin genommen. Und für alles gibt es eine App. Selbst denken ist out, der Griff zum Handy soll Lösungen bringen. 

Quelle: Arne Dedert/dpa

„Wir brauchen dringend eine gesellschaftliche Debatte und einen interdisziplinären Austausch in der Wissenschaft, um zu verstehen, was die Digitalisierung mit unseren Psychen macht”, so Markowetz. Er fordert, den richtigen Umgang mit moderner Kommunikationstechnik in einem eigenen Schulfach zu lehren.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.