Tech-Gadgets für die Katz
Längst richten sich Technikspielzeuge nicht mehr nur an den Menschen, sondern auch an dessen geliebte Vierbeiner. Ob der elektronische Futternapf für die Katze oder der Fitnesstrainer für den Hund – wir stellen die abgefahrensten Technikneuheiten für Ihr Haustier vor.
Smart Home mit all seinen digitalen und chipgesteuerten Sensationen ist vielen technikaffinen Menschen längst vertraut. Die neuesten Spielereien, die es auf dem Markt gibt, wurden vom 8. bis 11. Januar auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas vorgestellt. Immer verrückter werden einige der Techno-Spielzeuge, die man liebevoll Gadgets nennt. Mittlerweile hat man als Zielpublikum für diese Produkte nämlich nicht nur den Menschen selbst, sondern dessen Haustier entdeckt. So sind die folgend beschriebenen Gadgets auch für die Katz. Ob das auch im übertragenen Sinne gilt, das müssen Sie allerdings selbst entscheiden.
Auch Haustiere haben eine Bedürfnispyramide
In den 1950er Jahren entwickelte der amerikanische Sozialpsychologe Maslow seine sogenannte Bedürfnispyramide. Sie zeigt uns Menschen, in welcher Reihenfolge menschliche Bedürfnisse befriedigt werden. Wer man sich dieses Jahr auf der CES in Las Vegas umtat, der konnte diese Bedürfnispyramide auch für das geliebte Haustier entdecken. Die unterste Ebene bedient elementare physiologische Bedürfnisse – so auch das Bedürfnis nach Nahrung.
Nur weil die Zweibeiner, von den Katzen auch gerne Dosenöffner genannt, hin und wieder Ausgang haben, sollen die Etagenpanther aber keinen Hunger leiden. Die Firma Sureflap hat sich dieses Problems angenommen und bietet technische Lösungen für ein oder mehrere Haustiere gleichzeitig. Per Chip im Halsband öffnen die Tiere zur programmierten Zeit den Verschluss der Futterausgabestelle nur für ihr eigenes vorbereitetes Fressen. Futterklau ist somit ausgeschlossen. So können auch individuell Diätfutterportionen oder Medikamente im Fressen sicher zugeteilt werden. Eine solche mikrochipgesteuerte Lösung kostet um die 125 Euro.
Ein Tier lebt nicht vom Leckerli allein
Wenn ein elementares Bedürfnis wie Stillen des Hungers befriedigt ist, meldet sich nach Maslow die nächsthöhere Ebene: Das Bedürfnis nach Sicherheit. Hier kann für die Vierbeiner mit smarter Technik einiges getan werden. Erneut ist es das britische Unternehmen Sureflap, das ein Sicherheitssystem für die Freigänger unter den Katzen präsentiert. Chipgesteuerte Katzenklappen sorgen in doppelter Hinsicht für die Katze: Sie kann jederzeit mit ihrem Chip die Klappe öffnen und in die Freiheit sowie ins smarte Heim zurückkehren. Andererseits kann kein fremdes und eventuell gefährliches Tier die automatische Katzenklappe öffnen – weder von innen noch von außen.
Ist ein Tier dann draußen auf Tour, muss es auf Sicherheit nicht verzichten: Tracking heißt das Zauberwort. Mit dieser Technik können besorgte Eltern schon länger über das Handy den Aufenthaltsort ihrer Kinder ermitteln. Mit GPS Trackern des österreichischen Unternehmens Tractive können nun auch Frauchen und Herrchen die Aktivitäten ihres Vierbeiners auf dem Smartphone live verfolgen. Das funktioniert ganz einfach über das Halsband mit integriertem Sicherheitsverschluss zum Preis von 50 Euro. Auch ein virtueller Zaun kann errichtet werden: Sollte das Tier ein definiertes Gebiet verlassen, werden die Handybesitzer alarmiert. Damit das alles funktioniert, fällt neben der kostenlosen App und der Halsbandausstattung ein Abo für 3,75 Euro monatlich an. Die spannende Frage ist, ob die damit gestartete Überwachung nicht eher dem Sicherheitsbedürfnis von Frauchen und Herrchen dient als dem von Hund und Katz.
Das Wohl des Haustiers immer auf dem Schirm
Doch die Tracking-Technologie bietet noch mehr. Hinter dem Produktnamen Animo steckt ein komplettes Verhaltens- und Aktivitätsmonitoring, mit dem Sureflap vor allem die Besitzer bellender Vierbeiner im Blick hat. Per Halsbandchip werden sämtliche Aktivitäten des Hundes registriert, gespeichert und auf ein Smartphone übertragen. Ob der Hund sein Frühstück zu sich nimmt, dann mit einem Dogwalker Gassi geht, eventuell den Briefträger anbellt, eine kleine Mittagstour durch den Garten unternimmt – nichts entzieht sich dem Blick des Hundebesitzers. Das soll zu einem besseren Verständnis für die Gesundheit und das Wohlbefinden des eigenen Hundes dienen. Sogar der Kalorienverbrauch kann angezeigt werden. Verhaltensveränderungen können einem so eventuell leichter auffallen. Ganz nebenbei sieht man natürlich auch, wo sich der bezahlte Dogwalker mit dem guten Hund aufhält.
Das Gerät ist mit 22 Gramm erstaunlich leicht und mit 37 Millimeter Durchmesser unauffällig klein, wasserdicht und hat Batteriepower für 6 Monate. Gewünschten Personen kann Zugriff zum Programm gewährt werden. Dieses Rundumsorglos-Care-Paket kostet ca. 70 Euro. Mit dieser Verhaltensüberwachung und dem Teilen von Daten sind wir auch auf der Maslow-Pyramide eine Stufe nach oben geklettert und haben die Ebene der sozialen Bedürfnisse erreicht – wiederum vor allem die der Tierbesitzer.
Zum Spiel kommt die Elektromaus
Leider sind Frauchen und Herrchen oft mit sich beschäftig oder auch mit ihren Smartphones. Da kommt das Spielen mit den Vierbeinern manchmal zu kurz. Damit die Sozialbedürfnisse der Tiere ausreichend befriedigt werden, kommt jetzt eine elektronische Maus zu Besuch, um die Katzen zu unterhalten. Diese von Petronics auf den Markt gebrachte Innovation ist intelligent programmiert. So lockt sie die Katzen eigenständig und verleitet sie zum Rennen, Fangen und Toben. Katzenbesitzer können aber auch vom Sofa aus die Steuerung der Maus per Smartphone übernehmen. Der smarte Spaß mit Namen Mousr kostet ca. 130 Euro.
Für Hunde gibt es analog dazu den digitalen selbststeuernden Ball für drinnen, den sie jagen können. Das Unternehmen Pebby bietet Ball und Halsband für mehr oder minder spaßige 240 US-Dollar an.
Das Fitnessprogramm für übergewichtige Haustiere
Da wir Menschen gerne Vergnügen mit dem Nützlichen verbinden, gibt es auch für das Haustier ein Laufrad gegen Übergewicht. TheLittleCat etwa bietet ein Produkt für die übergewichtige Katze, damit sie mit Spaß ein paar Pfündchen verliert. Das Ganze sieht aus wie ein überdimensioniertes Hamsterrad. Durch sich bewegende Lichtpunkte wird die Katze auf die Lauffläche gelockt – und los geht’s. Das Gerät mit 110 Zentimeter Durchmesser und 19 Kilogramm Gewicht verspricht auf der Website eine schnell zu erreichende Gewichtsabnahme von molligen 9,6 auf smarte 6,5 Kilogramm Katzengewicht. Das Gerät aus Südkorea kostet allerdings satte 1.600 Euro.
Mit diesem Produkt sind die beiden letzten Ebenen der Maslow-Pyramide mit Sicherheit erreicht: Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstverwirklichung. Fragt sich erneut: Für Mensch oder Tier?
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