Unkaputtbares Tablet für jedes Kind der Welt?
Robust, einfach, preiswert und doch leistungsstark: Keine 300 $ soll der Tablet-Computer „Infinity“ kosten, mit dem die Organisation „One Laptop Per Child“ Bildung für alle ermöglichen will. Er besteht aus Modulen, die man einfach zusammenstecken kann.
„Infinity“ ist vor allem eines: Nicht so leicht kaputt zu kriegen. Die Plastikhülle ist etwa doppelt so stark wie bei vergleichbaren Tablets. Gemacht für den etwas gröberen Umgang. Und das ist vielleicht sogar die wichtigste Eigenschaft des kleinen Computers, den die australische Organisation „One Laptop Per Child“ (OLPC) auf den Markt bringen will, um Kindern in aller Welt gemeinschaftliches Lernen zu ermöglichen.
Der zweite ganz wichtige Faktor ist natürlich der Preis. Knapp 300 $ soll das Gerät kosten, wenn es im Herbst 2016 ausgeliefert wird. Nicht gerade billig, wenn man bedenkt, dass auch jedes Kind in armen Ländern eigentlich eins bekommen soll. Für 30 $ weniger kostet das quitschbunte Tablet für diejenigen, die das Projekt in der Crowdfunding-Kampagne über die Plattform Indiegogo unterstützen.
Computer lässt sich aus Modulen zusammen stecken
Der Tablet-PC besteht aus Modulen, die einfach zusammengesteckt werden können, zum Beispiel Display, Akku und Tastatur. Die Leistungswerte sind mindestens ordentlich: 8 GB interner Speicher, der über eine Micro-SD-Karte erweitert werden kann, 1 GB Arbeitsspeicher, ein 1.4 Gigahertz-Quadcore-Prozessor, ein Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln und ein starker Akku. „Alles, was ein Kind braucht, um zu lernen, zu arbeiten und zu spielen“ ist das Motto der Entwickler. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Zehn Jahre soll die Hardware halten, und dank des einfachen und modularen Aufbaus soll jederzeit Erweiterung und Aktualisierung machbar sein. Vorerst läuft der Rechner mit einer kinderfreundlichen Version von Android Lollipop, an Varianten auf Basis von Linux und auch Windows wird gearbeitet.
Kauf und Spende gleichzeitig möglich
OLPC ist eine gemeinnützige Organisation, die gegründet wurde und geführt wird vom Motorola-Co-Direktor Nicholas Negroponte, Informatiker und Gründer des Magazins Wired. Die Organisation wird nach eigenen Angaben von großen Unternehmen wie Ebay und Google unterstützt und arbeitet mit Partnern wie dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) zusammen.
Die Geldsammelaktion, die derzeit auf Indiegogo läuft, wirkt angesichts dieser Größenordnungen allerdings klein: 50.000 $ sollen bis Mitte Januar 2016 zusammenkommen, gut 40 % davon sind geschafft. Die Kampagne wurde indes auch nur von einem australischen Ableger von OLPC, der Organisation „One Education“, gestartet. Käufer sollen für sich selbst und andere Gutes tun: Für 499 $ kann man ein Tablet erwerben und gleichzeitig eines für ein bedürftiges Kind spenden.
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