Werbung in 3D 21.01.2015, 11:01 Uhr

Wiener Ingenieure entwickeln futuristisches 3D-Werbedisplay

An einem verblüffenden 3D-Display tüftelt ein Start-up aus Wien: Es kann mit Halbleiterlasern und Spiegeln für mehrere Betrachtungswinkel unterschiedliche Bilder darstellen. Betrachter könnten somit einen Geparden aus mehreren Perspektiven bestaunen.

Ungefähr so könnten Werbetafeln in Zukunft aussehen: Das Bild verändert sich mit dem Betrachtungswinkel, sodass Passanten um den Geparden herumgehen können.

Ungefähr so könnten Werbetafeln in Zukunft aussehen: Das Bild verändert sich mit dem Betrachtungswinkel, sodass Passanten um den Geparden herumgehen können.

Foto: TriLite

Einen neuen Versuch, Displays zu entwickeln, auf denen Bilder ohne Spezialbrille räumlich zu sehen sind, haben Wiener Forscher gestartet. Ihr erster Prototyp hat eine Auflösung von gerade mal fünf mal drei Pixeln. Doch schon Mitte 2015 wollen sie ein verbessertes Modell präsentieren. „Derzeit stellen wir einen zweiten Prototyp her, der Farbbilder mit besserer Auflösung zeigen wird“, sagt Jörg Reitterer vom Start-up TriLite Technologies, der parallel zur Displayentwicklung seine Doktorarbeit bei Professor Ulrich Schmid vom Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme der Technischen Hochschule Wien schreibt. Im Endeffekt sollen es mehrere Tausend Pixel werden, die gestochen scharfe Bilder ermöglichen.

Minispiegel lenken Laserstrahlen

Das Funktionsprinzip: Winzige Halbleiterlaser sind alle mit beweglichen Spiegeln ausgerüstet. Sie senden unterschiedliche Lichtstrahlen in verschiedene Richtungen. Aus verschiedenen Winkeln betrachtet sind daher auf dem Bildschirm unterschiedliche Bilder sichtbar. Die Winkelauflösung ist dabei so fein, dass man dem rechten Auge bereits ein anderes Bild präsentieren kann als dem linken – so lässt sich ein 3D-Effekt erzielen. Diesen erlebt der Betrachter allerdings nur dann, wenn er einen bestimmten Abstand vom Display hat. Dieser ist in einem bestimmten Rahmen frei wählbar. Die TriLite-Entwickler, die das Display mit Hilfe von gleich drei Instituten der Wiener Hochschule entwickeln, nennen die Bildpunkte Trixel.

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Der erste Prototyp des 3D-Displays hat lediglich eine Auflösung von fünf mal drei Pixeln. 2016 soll die Technologie aber bereits marktreif sein.

Der erste Prototyp des 3D-Displays hat lediglich eine Auflösung von fünf mal drei Pixeln. 2016 soll die Technologie aber bereits marktreif sein.

Quelle: TriLite

Während 3D-Filme, die mit Brille betrachtet werden, aus jeweils zwei Bildern bestehen, die nur vom linken beziehungsweise rechten Auge zu sehen sind, kann das TriLite-Display beliebig viele Bilder präsentieren, in einem künftigen Entwicklungsstadium jedenfalls. „Jeder Spiegel lenkt die Laserstrahlen immer wieder über das gesamte Sichtfeld, von ganz links bis ganz rechts. Währenddessen wird die Laser-Intensität laufend verändert, sodass unterschiedliche Laserblitze in verschiedene Richtungen geschickt werden“, so Schmid.

Das hat einen überraschenden Effekt. Betrachter, die ein solches Display passieren, sehen ständig ein anderes Bild. Sie können beispielsweise ein neues Automodell aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, genau so, als würden sie um ein reales Fahrzeug herumgehen.

Für die Wiener Ingenieure ist es das Grundelement künftiger Großdisplays: Ein Trixel mit beweglichem Spiegel.

Für die Wiener Ingenieure ist es das Grundelement künftiger Großdisplays: Ein Trixel mit beweglichem Spiegel.

Quelle: TriLite

Das für diese Art der Darstellung nötige neue Datenformat haben die Wiener Forscher schon entwickelt. Das zugehörige Großdisplay lässt allerdings noch auf sich warten.

Kinofilme lassen sich ins Wiener Format umrechnen

„Man kann die heutigen 3D-Kinofilme in unser 3D-Format umrechnen, aber wir erwarten, dass Bildmaterial für unsere Displays speziell hergestellt wird – vielleicht auch mit einer deutlich größeren Zahl an Kameras“, meint TriLite-Forscher Franz Fidler. 2016 soll die neue Technologie marktreif sein.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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