Stellenabbau 03.02.2021, 11:53 Uhr

Siemens Energy: So geht es jetzt weiter

Siemens Energy will Tausende Stellen abbauen – obwohl das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt. Alle Fragen und Antworten dazu.

Siemens Energy-CEO Christian Bruch. Foto: Siemens Energy

Siemens Energy-CEO Christian Bruch.

Foto: Siemens Energy

Es klingt überaus widersprüchlich: Siemens Energy ist wieder in den schwarzen Zahlen – und will dennoch Stellen streichen. Weltweit will die Sdas Unternehmen 7.800 Stellen in der Sparte Gas and Power abbauen. 3.000 allein in Deutschland.

Das ist insgesamt jeder zwölfte Job im Unternehmen. Bis zum Jahr 2025 soll der Abbau umgesetzt worden sein, besonders die Bereiche Verwaltung, Vertrieb und Management sind betroffen.

Wie geht es jetzt weiter? Und warum ist Siemens Energy überhaupt diesen Schritt gegangen? Alle wichtigen Fragen und Antworten:

Warum streicht Siemens Energy so viele Stellen?

Siemens Energy hatte sich im vergangenen Jahr erst vom Mutterkonzern abgespalten und war an die Börse gegangen: Am 1. April 2020 entstand die Siemens Energy AG durch eine Umstrukturierung bei Siemens. Der Mutterkonzern überführte dazu seine Energiesparte in die neue Ausgründung.

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg-Firmenlogo
Verkehrsplaner (m/w/d) VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte Straßenverkehrsbehörde (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in als Experte / Expertin Prüfstatik und Nachrechnung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadt Bad Säckingen-Firmenlogo
Sachverständiger Bautechnik (m/w/d) Stadt Bad Säckingen
Bad Säckingen Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) im Bereich Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Vermessungstechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bayreuth Zum Job 
ACC COLUMBIA Jet Service GmbH-Firmenlogo
Zertifizierungsingenieur (m/w/d) ACC COLUMBIA Jet Service GmbH
Schwelm Zum Job 
B. Braun SE-Firmenlogo
Prozess Experte (w/m/d) Schwarzmedien / Reinmedien / Einwaage / Ansatz B. Braun SE
Melsungen Zum Job 
Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Product Compliance Officer (m/w/d) Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Putzbrunn Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Synthos Schkopau GmbH-Firmenlogo
Process Engineer (m/w/d) Synthos Schkopau GmbH
Schkopau Zum Job 
STOPA Anlagenbau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Elektrotechnik / Automatisierungstechnik für Inbetriebnahme Außendienst (Elektrotechniker, Maschinenbauingenieur o. ä.) STOPA Anlagenbau GmbH
Achern-Gamshurst Zum Job 
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers-Firmenlogo
Ingenieur*in (B.A. oder Dipl.-Ing. (FH); m/w/d) Fachrichtung Architektur / Bauingenieurwesen Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
Hannover Zum Job 
Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Schwerpunkt Verkehrsanlagen (Schiene und Straße) Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg
Ludwigsburg Zum Job 
Indorama Ventures Polymers Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Verfahrenstechnik (m/w/d) chemische Produktion Indorama Ventures Polymers Germany GmbH
Gersthofen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 

Die Siemens AG hält jetzt noch etwa 35 % der Anteile. Das Unternehmen schreibt nach einer Flaute wieder schwarze Zahlen. Von Oktober bis Dezember 2020 verdiente Siemens Energy 99 Millionen Euro. Insgesamt hatte Energy zuvor einen Milliardenverlust hinnehmen müssen.

Doch die Rückkehr in die Gewinnzone scheint nicht zu reichen. Siemens Energy will seine Profitabilität steigern – auch um sich auf die Zukunft und die Transformation des Energiemarktes vorzubereiten. Das Unternehmen ist nach wie vor auch im Bereich fossile Energien wie Kohle, Gas und Öl tätig – und will sich hier wohl sukzessive zurückziehen oder zumindest verkleinern. Die Nachfrage nach fossilen Energien und der Technologie dahinter sinkt seit einigen Jahren rapide. Die Auslastung an Produktionsstandorten wie in Berlin, an denen Gasturbinen hergestellt werden, sinkt entsprechend mit – deutlich.

Siemens Energy: Schwacher Börsenstart

„Wir sind uns bewusst, dass unsere Pläne Teilen der Belegschaft viel abverlangen“, sagte Vorstandsvorsitzende Christian Bruch, der 2020 vom Industriegaskonzern Linde zu Siemens Energy gewechselt war. „Daher ist es unser Ziel, diese Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich durchzuführen.“ Aber es sei ein „schmerzvoller und schwieriger Prozess“.

Der Stellenabbau ist Teil eines großangelegten Spar-Programms: Siemens Energy will ab 2023 mindestens 300 Millionen Euro pro Jahr einsparen.

Werden Standorte geschlossen?

Der Konzern wolle Standortschließungen vermeiden, hieß es in ersten Mitteilungen. Wo genau Jobs abgebaut werden sollen, dazu äußerte sich die Unternehmensführung bislang nicht. Klar ist aber: Vor allem im Bereich der konventionellen Energieerzeugung wird es Stellenabbau geben. Berichten zufolge dürften dabei die Standorte Berlin, Duisburg und Mühlheim besonders betroffen sein.

Wird es Kündigungen bei Siemens Energy geben?

Zumindest dieses Versprechen ist im Raum: Man wolle versuchen, ohne Kündigungen auszukommen. Siemens Energy hatte erst kurz zuvor mit den Arbeitnehmervertretern in Deutschland eine Vereinbarung zum Umbau des Unternehmens geschlossen, die genau diesen Punkt einschließen.

Offshore-Parks graben sich den Wind ab

IG Metall-Gewerkschaftssekretär Hagen Reimer sagte laut der Deutschen Presseagentur, die aktuellen Pläne seien die erste Bewährungsprobe für die Zukunftsvereinbarung. Man werde das für jede einzelne Stelle, die abgebaut wird, genau prüfen.

Wo liegt die Zukunft?

Klar ist: Das Unternehmen wird sich stärker auf den Bereich der erneuerbaren Energien konzentrieren. Der wiederum ist auf das Unternehmen Siemens Gamesa ausgelagert. Das mischt unter anderem auf dem asiatischen Markt mit, wo Offshore-Technologie stark nachgefragt ist. “Wir sind dort stärker präsent”, sagte Dennis Butsch, Project Manager Execution bei Siemens Gamesa, Ende 2020. Siemens Gamesa verzeichnet derzeit vier Offshore-Anlagen vor der Küste Taiwans.

Windenergie: Boom in Asien lockt deutsche Unternehmen

Neben Windfarmen in der Nord- und Ostsee sorgen sowohl 8-Megawatt-Offshore- als auch 6-Megawatt-Offshore-Anlagen für Energie in den USA und eben auch in Taiwan: Derzeit ist eine 14-Megawatt-Offshore-Windturbine aus dem Gamesa-Werk in Cuxhaven für das bevorstehende 300-Megawatt-Projekt “Hai Long 2” in dem asiatischen Land vorgesehen.

Das verspricht saftige Gewinne, auch andere Unternehmen wie der Essener Innogy-Konzern sind längst vor allem in den taiwanesischen Markt eingestiegen.

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.