Autobranche in der Krise 18.03.2025, 11:30 Uhr

Audi streicht 7500 Stellen und veröffentlicht die Zahlen von 2024

Einen Tag nach der unerfreulichen Bekanntgabe der Entlassung von 7500 Mitarbeitern, hat Audi die Geschäftszahlen für 2024 vorgelegt und einen Ausblick auf 2025 gewagt.

Audi

Nach VW geht es jetzt auch bei AUDI ans Eingemachte: 7500 Mitarbeiter müssen gehen, Bonuszahlen werden gekürzt.

Foto: Peter Kellerhoff

Der Autobauer Audi hat sich am 17. März mit dem Betriebsrat auf umfassende Sparmaßnahmen geeinigt. Bis Ende 2029 sollen in Deutschland 7500 Arbeitsplätze abgebaut werden. Ziel ist es, langfristig mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr einzusparen. Gleichzeitig investiert das Unternehmen acht Milliarden Euro in seine deutschen Standorte, um den Wandel zur Elektromobilität zu bewältigen. Am 18. März veröffentlichte Audi die aktuellen Geschäftszahlen vom Jahr 2024 und wirft einen kurzen Blick auf 2025.

18. März: Aktuelle Geschäftszahlen und Ausblick auf 2025

Am 17. März hat Audi verkündet, dass 7500 Mitarbeiter gehen müssen und Bonuszahlungen gekürzt werden. Am Tag danach gibt es Zahlen aus dem Jahr 2024.

Wir fassen die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammen.

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Solide Finanzzahlen trotz Herausforderungen

Der Audi Konzern konnte das Geschäftsjahr 2024 trotz eines herausfordernden Marktumfelds stabil abschließen. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 64,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis lag bei 3,9 Milliarden Euro und die operative Umsatzrendite erreichte 6 %. Der Netto-Cashflow betrug 3,1 Milliarden Euro. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt Audi für 2025 zuversichtlich und setzt auf eine konsequente Modelloffensive.

Transformation und Strategie für die Zukunft

Audi CEO Gernot Döllner betont die Notwendigkeit von Innovationen und effizienteren Strukturen. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Erneuerung des Portfolios sowie die Stärkung der Position in den Kernmärkten China und Nordamerika. Parallel dazu wurden strategische Maßnahmen ergriffen, um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Standorte zu sichern. Eine Vereinbarung zwischen Vorstand und Betriebsrat sieht eine Verlängerung der Arbeitsplatzsicherheit bis 2033 sowie eine Reduktion der Arbeitskosten vor.

Rückgang der Auslieferungen

Die Auslieferungszahlen waren 2024 rückläufig. Insgesamt wurden 1,7 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, ein Minus von 11,8 % für die Marke Audi. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge lag bei 164.480 Einheiten, was einem Rückgang von 7,8 % entspricht.

Modelloffensive: Jüngstes Portfolio im Wettbewerbsumfeld

Audi setzt auf eine umfassende Erneuerung seines Produktportfolios mit über 20 neuen Modellen bis 2025, darunter viele vollelektrische Fahrzeuge. Die Markteinfuhrung neuer Modelle wie dem A6 Avant, dem Audi Q3 und einer breiten Palette von Plug-in-Hybriden unterstreicht die strategische Neuausrichtung.

Regionale Strategien für China und die USA

Audi verfolgt marktspezifische Strategien zur Stärkung der Position in wichtigen Regionen. In den USA sind zehn neue Modelle geplant, darunter der Audi Q6 e-tron und der A6 e-tron. In China wird das Angebot an lokal produzierten Elektromodellen mit den Partnern FAW und SAIC ausgebaut.

Finanzielle Kennzahlen und Restrukturierungskosten

Die Umsatzerlöse lagen mit 64,5 Milliarden Euro innerhalb der Prognose, jedoch 7,6 % unter dem Vorjahr. Das operative Ergebnis wurde durch Restrukturierungsaufwendungen, unter anderem durch das Ende der Produktion in Brüssel, beeinflusst. Die operative Marge sank um 3 %punkte auf 6 %. Trotz der Herausforderungen beteiligt Audi die Belegschaft am Ergebnis, wobei die Prämie für Facharbeiter auf 5.310 Euro festgelegt wurde.

Markengruppe: Erfolg für Lamborghini, Rückgang bei Bentley und Ducati

Lamborghini konnte die positive Entwicklung fortsetzen und steigerte den Absatz um 5,7 % auf 10.687 Fahrzeuge. Bentley und Ducati verzeichneten hingegen Rückgänge sowohl bei den Auslieferungen als auch bei den Umsatzerlösen und operativen Ergebnissen.

Ausblick auf das Jahr 2025

Audi erwartet für 2025 ein herausforderndes Jahr mit weiterhin volatilen Marktbedingungen. Das Unternehmen prognostiziert Umsatzerlöse zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro sowie eine operative Marge von 7 bis 9 %. Die Transformation soll mit dem Performance Program 14 weiter vorangetrieben und die Profitabilität gesichert werden.

17. März: Bekanntgabe der Einsparungen

Über Monate hinweg wurde intensiv über die geplanten Einsparungen verhandelt. Ursprünglich hatte Audi einen deutlich höheren Stellenabbau von 12.000 Arbeitsplätzen ins Spiel gebracht. Nun gibt es eine Einigung: Der Stellenabbau erfolgt sozialverträglich, betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2033 ausgeschlossen.

„Audi muss schneller, agiler und effizienter werden. Klar ist: Ohne Personalanpassungen geht das nicht“, erklärte Audi-Chef Gernot Döllner. Gleichzeitig hob er hervor, dass die verlängerte Beschäftigungssicherung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine positive Nachricht für die Belegschaft sei.

Betroffene Bereiche und Zeitplan des Stellenabbaus

Der Stellenabbau betrifft vor allem den sogenannten „indirekten Bereich“, also Verwaltungs- und Bürostellen. Die Produktion bleibt unangetastet. Insgesamt sollen bis 2027 etwa 6.000 Arbeitsplätze entfallen, weitere 1.500 bis Ende 2029.

Wie genau sich die Kürzungen auf die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm verteilen, ist noch nicht bekannt. Personalvorstand Xavier Ros betonte jedoch, dass der Abbau gezielt und nicht nach dem „Rasenmäherprinzip“ erfolgen werde. Vielmehr werde die Teamstruktur konsequent an den Anforderungen der Zukunft ausgerichtet.

Gehaltseinbußen und Anpassung der Bonuszahlungen

Neben dem Stellenabbau gibt es weitere finanzielle Einschnitte für die Beschäftigten. Die Ergebnisbeteiligung, also die jährliche Prämie, wird umstrukturiert und über mehrere Jahre hinweg reduziert.

Zum Vergleich: 2023 lag die ausgezahlte Mitarbeiterbeteiligung bei 8.840 € pro Person. Für 2024 wird die Prämie noch nicht von den neuen Kürzungen betroffen sein, dürfte aber aufgrund der wirtschaftlichen Lage ohnehin niedriger ausfallen. Die endgültigen Geschäftszahlen für 2024 wird Audi in Kürze veröffentlichen.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Audi steht vor großen Herausforderungen. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres hatte sich der Gewinn nahezu halbiert. Gründe dafür waren unter anderem Lieferengpässe bei wichtigen Motorenteilen, eine schwächere Nachfrage in China und Kosten für die Schließung des Werks in Brüssel.

Gleichzeitig investiert das Unternehmen stark in die Zukunft. Mit acht Milliarden Euro sollen die deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm zukunftssicher gemacht werden. „Wir stellen unsere Werke robust und flexibel auf“, sagte Döllner. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Entscheidung, den beliebten Audi Q3 künftig auch in Ingolstadt zu fertigen.

Betriebsrat sieht Licht und Schatten

Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, betonte, dass die Beschäftigten mit den Einsparungen einen großen Beitrag zur Zukunftssicherung von Audi leisten.

„Einige Eckpunkte der Zukunftsvereinbarung bedeuten Einschnitte für die Beschäftigten. Das ist uns bewusst. Gleichzeitig sind sie notwendig, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden“, erklärte Personalvorstand Ros.

Ein Teilerfolg für die Arbeitnehmerseite ist, dass tarifliche Monatsgehälter sowie Zulagen und Zuschläge unangetastet bleiben. Zudem werden anstehende Tariferhöhungen wie geplant umgesetzt.

IG Metall sichert Vorteile für Mitglieder

Mitglieder der IG Metall profitieren künftig von einem zusätzlichen Bonus, der ab 2026 ausgezahlt wird. Karola Frank, IG Metall-Vorsitzende bei Audi Ingolstadt, sieht darin eine Belohnung für die Solidarität innerhalb der Belegschaft. Auch Horst Ott, Bezirksleiter der IG Metall in Bayern, lobte diese Maßnahme als Zeichen der Anerkennung für die Arbeitnehmer.

Die Verhandlungen zur Zukunftsvereinbarung seien herausfordernd gewesen, doch am Ende habe man eine Lösung gefunden, die den Tarifvertrag sichert und die Zukunft von Audi in Deutschland stärkt. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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