China hält Gallium und Germanium bereits seit 2023 zurück
Seit vergangener Woche exportiert China kein Gallium und Germanium mehr in die USA. Tatsächlich ist der direkte Handel schon seit 2023 eingefroren.
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Donald Trump ist noch nicht im Amt, da eskaliert der Zollstreit zwischen den USA und China bereits. China stoppt den Export von Gallium, Germanium und Antimon in die USA. Die offizielle Begründung, der Ausfuhrstopp diene dem „Schutz der nationalen Sicherheit“, nimmt eine Formulierung der US-Amerikaner auf. Die hatten aus demselben Grund den Export von fortgeschrittenen Halbleitern nach China untersagt und entsprechende Regelungen erst kürzlich verschärft. Für US-Handelsministerin Gina Raimondo sind die jüngsten Vorgaben „die schärfsten Kontrollen, die die USA jemals verhängt haben, um die Möglichkeiten der Volksrepublik China einzuschränken, die hoch entwickelten Chips zu produzieren, die sie für die Modernisierung ihres Militärs benötigen“.
China: US-Chips „nicht mehr sicher und zuverlässig“
Umgekehrt haben die chinesischen Branchenverbände für Halbleiter, Internet, Fahrzeuge und Kommunikation unisono ihre Mitglieder aufgefordert, in Zukunft auf US-Chips zu verzichten. Die seien „nicht mehr sicher und zuverlässig“, so etwa der Verband der Halbleiterproduzenten. Auch die chinesischen Sanktionen zielen auf die Halbleiterindustrie ab. Gallium gilt als wichtiger Rohstoff für die Chipindustrie. Das Metall kommt gemeinsam mit Germanium aber auch bei der Herstellung von Satelliten, Lasern, Radar- und Nachtsichtgeräten zum Einsatz. Im zivilen Bereich taucht Gallium auch als Bestandteil von Solarpaneelen auf.
Handel über Drittländer soll unterbunden werden
Faktisch hat China bereits gut ein Jahr vor der offiziellen Verlautbarung die Ausfuhr von Gallium und Germanium in die USA gestoppt. Daten der chinesischen Zollbehörde belegen, dass China bereits seit August 2023 keines der beiden Metalle mehr direkt in die USA ausführt, berichtet der Rohstoffhändler Tradium. Seit diesem Zeitpunkt benötigt der Export spezielle Genehmigungen. US-Unternehmen werden diese Lizenzen offenkundig nicht erteilt, während der Export in andere westliche Länder nicht unterbunden wird. „Neu ist, dass Peking künftig auch stärker darauf achtet, dass Rohstoffe nicht über Umwege in die Staaten gelangen“, erläutert Matthias Rüth, Geschäftsführer von Tradium. China hat nun nämlich auch Sanktionen gegen Unternehmen aus Drittstaaten angedroht, die fragliche Metalle an US-Abnehmer weitergeben.
China exportiert Antimon bereits seit Oktober nicht mehr direkt in die USA
Auch die Ausfuhrkontrollen für Antimon, im Dezember bekannt gegeben, greifen bereits seit Oktober. Den Daten der chinesischen Zollbehörde zufolge reduzierte sich der Export in die USA seitdem auf beinahe null. Das faktische Export-Aus für Antimon kam damit bereits zu einem Zeitpunkt, als weder die neuerliche Verschärfung der US-Ausfuhrbeschränkungen für Halbleiterchips beschlossen war, noch der neue US-Präsident feststand. Antimon hat als Bestandteil von metallischen Legierungen Bedeutung sowie in verarbeiteter Form als Flammschutzmittel und somit auch für militärische Anwendungen.
Handelsstreit um Gallium und Germanium kostete USA Milliarden
Nach Daten des US Geological Survey stammen 98 % der globalen Produktion von Gallium aus China. Auch für die anderen beiden Metalle nimmt China eine dominierende Stellung auf dem Erzeugermarkt ein. Da Gallium in der Regel als Nebenprodukt bei der Aluminiumherstellung gewonnen wird, ist es technisch möglich, die Gewinnung auch anderenorts hochzufahren, freilich zu deutlich höheren Kosten als in China. Für ein vollständiges Ausfuhrverbot von Gallium und Germanium kalkuliert das US Geological Survey mit einem Einbruch das US-BIPs um 3,4 Mrd. $.
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