Finanzkolumne 21.04.2021, 09:21 Uhr

Chinas Einparteienstaat, America First und die europäischen ESG-Standards

Multinationale Unternehmen stehen zunehmend vor einer Zerreißprobe. Einerseits gilt es den wachstumsstarken Markt China zu erschließen ohne der Parteiführung auf die Füße zu treten, gleichzeitig wollen die USA mit allen Mitteln die Technologieführerschaft für sich beanspruchen. Dieser Zwiespalt wird in Zukunft noch ergänzt durch Europas „grüne und soziale Taxonomie“. Vielleicht ist die Lösung radikaler als gedacht.

Bank Fassade aus Glas

ESG-Standards können europäischen Unternehmen gefährlich werden.

Foto: panthermedia.net/eddiekwok

Das erste Treffen der neuen US-Regierung unter Joe Biden und den chinesischen Diplomaten wurde passenderweise nach Alaska verlegt. Und genauso frostig war auch die Stimmung zwischen den Delegationen. Denn eines wurde klar. Der Handels- und Technologiestreit zwischen den USA und China wird in den kommenden Jahren auch unter den Demokraten an Schärfe gewinnen. Für europäische Unternehmen können währenddessen die ESG-Standards gefährlich werden.

Potenzielle Konkurrenz wächst heran

Für Unternehmen, die technologisch anspruchsvolle Komponenten liefern oder mediensensible Plattformen betreiben, kann es dabei zunehmend zu einer Konstellation kommen, wo es heißt: wir oder die! Unternehmen müssen sich für einen Markt entscheiden. Google, Facebook, Huawei haben damit bereits Erfahrungen machen müssen und sehen, dass in dem jeweils unbesetzten Markt neue potenzielle Konkurrenz heranwächst.

So lädt Huawei leere Handy-Akkus in fünf Minuten

HSBC steht unter enormen Druck

Ein jüngstes Beispiel ist die HSBC-Bank mit Sitz in London, aber umfassenden Geschäftsaktivitäten in Asien und China. Durch die Demokratiebewegung in der ehemals britischen Kronkolonie Hong-Kong steht HSBC unter enormen chinesischen Druck, die demokratischen Errungenschaften in Hong-Kong zu missbilligen, um auch zukünftig gute Geschäftsmöglichkeiten auf dem chinesischen Festland wahrnehmen zu können. Die Bank hat sich insofern entschieden, als möglicherweise sogar eine Sitzverlagerung nach Asien angestrebt wird und damit eine Gefälligkeitsbekundung an die chinesische Regierung angedacht ist.

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
KLEBL GmbH-Firmenlogo
Kalkulator (m/w/d) für Tiefbau KLEBL GmbH
Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Instandhalter (m/w/d) Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl Fresenius Kabi
Friedberg (Hessen) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LENSER Filtration GmbH-Firmenlogo
Bacheloranden (m/w/d) oder Masteranden (m/w/d) LENSER Filtration GmbH
Jungheinrich Aktiengesellschaft-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker als Teamleiter Eingangs-Check und Check & Paint (Wareneingangs- und Qualitätskontrolle) (m/w/d) Jungheinrich Aktiengesellschaft
Dresden Zum Job 
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Betriebsmanager (gn) Netzbetrieb Entwässerung Stadtwerke Essen AG
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Mercer Rosenthal GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Rückgewinnung (m/w/d) Mercer Rosenthal GmbH
Rosenthal am Rennsteig Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg-Firmenlogo
Objektmanager (m/w/d) Stadtreinigung Hamburg
Hamburg Zum Job 
Wacker Chemie AG-Firmenlogo
Prozessentwickler (w/m/d) Wacker Chemie AG
Nünchritz Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Bereich der Elektrotechnik EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen-Firmenlogo
Ingenieur:in Elektrotechnik, Maschinenbau, Versorgungstechnik, Master/Dipl.-Ing. (univ.) für das technische Referendariat Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) für Geotechnik, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen-Firmenlogo
Ingenieur:in Elektrotechnik, Maschinenbau, Versorgungstechnik, Bachelor/Dipl.-Ing.(FH) für den technischen Vorbereitungsdienst (TOIA) Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Hamburg Zum Job 
BG ETEM - Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für die Ermittlung von Berufskrankheiten BG ETEM - Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse
Stuttgart Zum Job 
VetterTec GmbH-Firmenlogo
Verfahrensingenieur (m/w/d) Sprühtrocknung VetterTec GmbH
Kassel, Reutlingen Zum Job 
EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND-Firmenlogo
Gruppenleiter*in Elektrotechnik (m/w/d) EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND

ESG-Standards: Für europäische Unternehmen könnte es gefährlich werden

Aber auch die chinesischen Unternehmen haben teils einen einbeinigen Seiltanz zu vollbringen. Ein gewisser Staatseinfluss ist bei chinesischen Unternehmen kaum zu vermeiden, da innerhalb des Unternehmens eigentlich immer ein von Parteikadern besetztes Beraterorgan zu bestimmen ist. Damit gibt es beispielsweise für amerikanische Regulatoren, denen es ein Dorn im Auge ist, dass Amerikaner chinesische Firmen finanzieren, immer eine Angriffsfläche.

Hierzu gesellt sich in wenigen Monaten die EU-Taxonomie für ESG-Kriterien, (Environmental, Social, Governance criteria), also Nachhaltigkeitskriterien im weiteren Sinne. Hierbei könnte es für europäische Unternehmen gefährlich werden, wenn in deren Lieferketten Unternehmen enthalten sind, die möglicherweise Produkte herstellen, die für die Internierung und Überwachung großer Teile der Uiguren-Bevölkerung bedeutsam sind. Aber wie das Beispiel HSBC zeigt, können es auch grundsätzliche politische Entscheidungen sein, die europäische Unternehmen vor ein Dilemma stellen, entweder die politische Führung in China bloßzustellen oder ESG-Standards zu brechen, was möglicherweise in Zukunft mit deutlichen Bewertungsabschlägen am Kapitalmarkt einhergehen könnte.

Lesen Sie auch: Die ESG Standards kommen: So umgehen Sie Fallstricke

Vielleicht zeigt Anheuser-Bush, wie Unternehmen in einer multipolaren Welt besser aufgestellt sein können. Der Brauriese hat seine asiatischen Aktivitäten in einer eigenen Gesellschaft ausgelagert. Möglicherweise braucht es in Zukunft rechtlich unabhängige Unternehmen mit regionalem Fokus, die alleine via Kapitalverflechtungen eine multinationale Verbindung eingehen. Der politische Druck auf viele Unternehmen könnte ansonsten zu hoch werden und dazu führen, Kompromisse einzugehen, die der langfristigen Entwicklung der Unternehmen schaden.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie hier.

Ein Beitrag von:

  • Michael Thaler

    Porträtbild von Michael Thaler

    Vorstand der Top Vermögen aus Starnberg

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.