Arbeitsmarkt 16.03.2012, 11:59 Uhr

Der Konstrukteur: Mehr als ein Eigenbrötler im Karohemd

Der Beruf und die Ausbildung von Konstrukteuren sollen attraktiver werden für die ohnehin zu wenigen Absolventen von Ingenieurstudiengängen. Denn nur noch wenige verstehen sich heute als Konstrukteur. Das Projekt „Konstrukteur 2020“ befasst sich mit diesen Aspekten.

Die Schwierigkeit beginnt schon beim Namen. Wie die Attraktivität für einen Beruf steigern, der noch nicht einmal eine eindeutige Definition besitzt? Der Konstrukteur ist eine in Deutschland nicht geschützte Bezeichnung für eine Berufsgruppe. Ob er nun neue Ideen entwickelt oder diese vorzugsweise umsetzt, sich Produktentwickler oder Konstrukteur nennt, ist oft abhängig vom Unternehmen. Ebenso unterschiedlich ist der Ausbildungsgrad. So gibt es die Absolventen der Universitäten und Fachhochschulen, aber auch die von der IHK geprüften Technischen Zeichner, Technischen Produktdesigner und neuerdings die Technischen Systemplaner.

Gerade die Betonung dieser Vielfalt und die Aufklärung des Gerüchts „Konstrukteure kommen nicht von Universitäten“ motivierten Berend Denkena, Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen an der Leibniz Universität Hannover, zur Leitung des Projekts „Konstrukteur 2020“.

Die Projektgruppe, als deren Träger Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften fungiert, beschäftigte sich mit dem Bild des Konstrukteurs und ermittelte Ursachen des Konstrukteurmangels. Das Problem läge vor der Studienentscheidung nicht unbedingt am geringen Interesse an der Konstruktionslehre selbst, sondern an mangelnder Vorstellung, wie das Studium und der Konstruktionsalltag überhaupt aussähen. Oft würden die theoretischen Grundlagen abschrecken und an praktische Aufgaben zu spät herangeführt werden. Das zeitlich umfangreiche Studium wird aber nicht knapper bemessen werden können, eher kommen neue Anforderungen hinzu.

So bietet das duale Studium nach Ansicht von Martin Reuter, Fachhochschule Hannover, aufgrund der praxisnahen betrieblichen Ausbildungsphasen den derzeit besten Berufseinstieg für Maschinenbauingenieure.

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik (m/w/d) - Schwerpunkt Prozessentwicklung Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
August Storck KG-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) Prozess- und Methodenmanagement August Storck KG
Ohrdruf Zum Job 
Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Automatisierung (Schwerpunkt: Prozessleitsystem PCS7) Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH
Springe Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Energy-Analyst (m/w/d) Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
KLEBL GmbH-Firmenlogo
Kalkulator (m/w/d) für Tiefbau KLEBL GmbH
Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Referent:in Asset Management Technik - Schwerpunkt Anlageneinsatzplanung Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Instandhalter (m/w/d) Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl Fresenius Kabi
Friedberg (Hessen) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Vermessungsingenieur*in beziehungsweise Ingenieur*in / Architekt*in (m/w/d) in der Abteilung Grundstückswertermittlungen im Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster Stadt Köln
Eiffage Infra-Rail GmbH-Firmenlogo
Arbeitsvorbereiter (m/w/d) komplexe Verkehrsprojekte Eiffage Infra-Rail GmbH
Leipzig Zum Job 
Eiffage Infra-Rail GmbH-Firmenlogo
Arbeitsvorbereiter (m/w/d) komplexe Verkehrsprojekte Eiffage Infra-Rail GmbH
Leipzig Zum Job 
Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energienetzbetrieb (m/w/d) Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH
Cottbus Zum Job 
Mercer Rosenthal GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Rückgewinnung (m/w/d) Mercer Rosenthal GmbH
Rosenthal am Rennsteig Zum Job 
WEINERT Fiber Optics GmbH-Firmenlogo
Junior Quality Engineer (m/w/d) WEINERT Fiber Optics GmbH
Sonneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) als Referent Arbeitssicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
KLN Ultraschall AG-Firmenlogo
Werkzeugkonstrukteur Kunststoffverbindungstechnik (w/m/d) KLN Ultraschall AG
Heppenheim (Bergstraße) Zum Job 
Wacker Chemie AG-Firmenlogo
Betreuungsingenieur Verfahrenstechnik (w/m/d) Wacker Chemie AG
Nünchritz Zum Job 
Universitätsklinikum Tübingen-Firmenlogo
Technische Koordinatorin / Technischer Koordinator (w/m/d) für das Technische Betriebsamt Universitätsklinikum Tübingen
Tübingen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 

Der Konstrukteur ist zunehmend als Allrounder gefragt

Der Projektbefragung nach gewinne nicht nur das Beherrschen von CAx-Techniken an Bedeutung: Vor allem die Mechatronik, Problemlösungsmethodik, Projektplanung, Kostenbetrachtung und Kreativität gelten als die wichtigsten, stetig wachsenden Voraussetzungen. Ist der Konstrukteur im Jahr 2020 also ein Allrounder – ein Alleskönner?

Wenn ja, wird spätestens dann die Bezahlung steigen müssen. Der Konstrukteur erhält im Vergleich zu seinen Ingenieurkollegen zwar ein passables Einstiegsgehalt, jedoch einen flachen Anstieg im Laufe der Berufsjahre.

Für Albert Albers, Leiter des Instituts für Produktentwicklung am Karlsruher Institut für Technologie KIT, hat sich bei der Leitung des Projekts eine Vermutung bestätigt: „Die Aufgabe der deutschen Universitäten wird zukünftig sein, Konstrukteure auszubilden mit Systemkompetenz – echte Systemkonstrukteure.“

Der Konstrukeur genießt gar kein Image

Den Ergebnissen des Projekts zufolge ist der Mangel an Konstrukteuren zumeist auch die Konsequenz mangelnder Akzeptanz technischer Berufe. Mit großem Rückstand erst folgen der hohe Anspruch der Ausbildung, die Wahrnehmung und das Ansehen des Berufs, das unklare und „öde“ Berufsbild sowie die geringere Entlohnung. Den Projektergebnissen zufolge genießt der Konstrukteur kein schlechtes Image, sondern eher gar keins.

Wie viele Filmhelden mit dem Beruf Konstrukteur oder Ingenieur fallen einem spontan ein? Während ein Arzt in letzter Sekunde die richtige Diagnose trifft, der Anwalt eine Prozesswende argumentiert oder der Pilot eine dramatische Notlandung hinlegt, rückt der Konstrukteur in den Hintergrund.

Der Konstrukteur braucht mehr Selbstbewusstsein und Kommunikationsbereitschaft

Der Konstrukteur steht nach Ansicht der Projektgruppe im Schatten seines Produkts. Wie also soll sich da ein Schulabgänger für den Beruf begeistern können? Der Konstrukteur müsse selbstbewusster und kommunikationsbereiter seine Arbeit und sein Talent präsentieren, so die These. Einerseits um seine eigene Wertschätzung und womöglich einmal sein Gehalt zu steigern, andererseits um junge Leute für seine Arbeit zu begeistern. In Schulen, Universitäten, ja in der gesamten Gesellschaft müsse sich ein Bewusstseinswandel vollziehen.

Deutschland könne es sich momentan nicht und in Zukunft noch weniger leisten, auf Konstrukteure zu warten, so die Acatech-Meinung. Im Frühjahr dieses Jahres wird die acatech ihre Handlungsempfehlungen für Universitäten, Wirtschaft und Politik präsentieren.

Ein Beitrag von:

  • Cindy Mittelbach

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.