Sicherer Datenaustausch 01.02.2023, 14:53 Uhr

Deutsche Top-Firmen arbeiten gemeinsam an der Zukunft der Automobilindustrie

Führende Unternehmen aus der deutschen Wirtschaft haben sich zusammengetan, die Zukunft der Automobilindustrie zu gestalten. Sie haben dazu das Unternehmen Cofinity-X gegründet, einen offenen Marktplatz für einen gesicherten und standardisierten Datentransfer entlang der automobilen Wertschöpfungskette.

Verkehr Datenaustausch

Führende deutsche Unternehmen möchten gemeinsam die Zukunft der Automobilindustrie gestalten.

Foto: Panthermedia.net/aremafoto

Das Who-is-who der deutschen Wirtschaft hat sich zusammengetan, die Zukunft der Automobilindustrie zu gestalten. Als Gesellschafter des neu gegründeten Unternehmens Cofinity-X wollen SAP, BASF, BMW, Henkel, Mercedes-Benz, Schaeffler, Siemens, T-Systems, Volkswagen und die ZF-Group Produkte und Dienstleistungen für den sicheren Datenaustausch entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette anbieten.

Welches Ziel verfolgt Cofinity-X?

Wie Christian Klein, CEO von SAP, auf seinem LinkedIn-Profil schreibt, geht es bei Cofinity-X um:

  • Schaffung eines offenen und interoperablen Marktplatzes.
  • Bereitstellung von End-to-End-Datenketten zur Verfolgung von Materialflüssen mit voller Datenhoheit für alle Parteien in einer offenen, vertrauenswürdigen, kollaborativen und sicheren Umgebung.
  • Ermöglichung von Anwendungsfällen wie CO2,-, ESG-Monitoring und Kreislaufwirtschaftsmanagement in der automobilen Wertschöpfungskette

Zunächst mit Fokus auf den europäischen Markt, wird Cofinity-X dazu beitragen, wichtige Fortschritte entlang der gesamten Wortschöpfungsketten zu erzielen. So zum Beispiel bei der Operationalisierung und dem Aufbau durchgängiger Datenketten. Grundlage für den Betrieb sind hierbei die vertrauenswürdigen Catena-X und Gaia-X-Prinzipien.

„Catena-X zielt darauf ab, die Wertschöpfungskette in der Automobilindustrie robuster und transparenter zu machen und damit die Qualität und Effizienz für alle beteiligten Unternehmen zu verbessern“, sagte Christian Klein. Weiterhin führt der Vorstandsvorsitzende der SAP SE aus: „Dieses offene und kollaborative Daten-Ökosystem spiegelt perfekt die Vision der SAP wider, jede Organisation in die Lage zu versetzen, ein Netzwerk intelligenter, nachhaltiger Unternehmen zu werden, und gibt den Unternehmen, die das Catena-X-Automobilnetzwerk nutzen, Zugang zu einem breiten Portfolio von SAP-Lösungen, von der Rückverfolgbarkeit von Produkten über mehrere Parteien in der Lieferkette bis hin zur Verfolgung und Berechnung der Scope-3-Emissionen. Cofinity-X ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in diesem Pionierprojekt, zu dem wir gerne beitragen.“

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Verschiedene Anwendungsfälle in der automobilen Wertschöpfungskette

Künftige Kunden von Cofinity-X können auf verschiedene Dienste und Anwendungen zugreifen, die sich zum Beispiel mit der Kreislaufwirtschaft, Rückverfolgbarkeit oder Datenmanagement von Geschäftspartnern beschäftigen. Auch Ansätze zur Dekarbonisierung werden angeboten, die es den Unternehmen erleichtert, eine aktive Rolle bei den globalen Bemühungen zur Erreichung von Netto-Null zu spielen.

Zum Thema Rückverfolgbarkeit sagt Alexander Schleicher, Geschäftsführer von Cofinity-X: „Die zunehmenden Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit aller Materialien über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ist einer der Schlüsselfaktoren, auf denen Cofinity-X aufbaut. Wir werden ein wichtiger Teil eines schnell skalierenden Ökosystems sein, an dem alle Unternehmen der automobilen Wertschöpfungskette gleichermaßen teilnehmen können. Daher wird unser Produktangebot durchgängige Datenketten initiieren und einen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen.“

Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig

Damit durchgängige Datenketten geschaffen und die Ziele von Cofinity-X erreicht werden können, ist es wichtig, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten. Viele der Unternehmen in der automobilen Wortschöpfungskette sind eher klein oder mittelgroß. Cofinity-X möchte diesen Akteuren den Einstieg erleichtern. Dazu wird ein Portfolio mit vier zentralen Produkt- und Dienstleistungsangeboten aufgebaut. Die ersten sollen im April 2023 verfügbar sein.

Der Datenaustausch zwischen den Parteien soll jedoch so erfolgen, dass jeder Partner die volle Kontrolle über seine eigenen Daten behalten wird. Durch Onboarding Services soll die Akzeptanz des Catena-X-Ökosystems gefördert und die digitale Anbindung von Automobilpartner in jeder Stufe der Wertschöpfungskette beschleunigt werden. Oliver Ganser, Vorsitzender des Vorstands von Catena-X Automotive Network e.V. beurteilt das Prinzip folgendermaßen:

„Cofinity-X leistet Pionierarbeit bei der Industrialisierung von Catena-X-Standards und Software-Artefakten, um einen Einstiegspunkt für Kunden in den Catena-X-Datenraum zu schaffen. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie das erste wirklich offene und interoperable Produkt- und Dienstleistungsportfolio zum Leben erweckt wird und einen Mehrwert für alle Mitglieder schafft.“

Über Cofinity-X

Die Cofinity-X GmbH hat ihren Sitz in Köln und wurde im Jahr 2023 gegründet. Sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen von BASF, BMW Group, Henkel, Mercedes-Benz, SAP, Schaeffler, Siemens, T-Systems, Volkswagen und ZF. Die Vision von Cofinity-X ist es, einen offenen Marktplatz für die Bereitstellung von eigenen und fremden Geschäftsanwendungen und weiteren Diensten zu betreiben, die einen gesicherten und standardisierten Datentransfer entlang der automobilen Wertschöpfungskette nach den Prinzipien von Gaia-X und Catena-X ermöglichen, zunächst mit Fokus auf den europäischen Markt. Alle notwendigen behördlichen Genehmigungen liegen vor und Cofinity-X wird seine Aktivitäten entsprechend entwickeln.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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