Diese Küchenmaschine für den Mann kann Bier brauen
Das wär`s: eine eigene Bierbrauerei für Zuhause. Taste drücken, und schon läuft ein frisch gebrautes Bier ins Glas. So ein Ding hat das US-Unternehmen PicoBrew aus Seattle entwickelt. Und wie sehr die Männerwelt darauf gewartet hat, zeigt sich am Investoreninteresse. Nach neun Stunden auf Kickstarter war die nötige Investitionssumme schon eingesammelt.
Das Gerät ist nicht viel größer als ein Kaffeeautomat. Es passt in jede Küche und verspricht dem Bierliebhaber ein großes Vergnügen. Denn wer gerne Bier trinkt, kann mit der Pico-Maschine sein eigenes „personalisiertes“ Bier brauen. Es macht zwar mehr Mühe, als einfach eine Kiste Bier im Getränkemarkt zu kaufen und nach Hause zu schleppen, aber der Spaßfaktor ist auch viel größer.
Biermischungen wie Kaffeepads
Und so funktioniert das Bierbrauen in der Küche: Sogenannte PicoPaks liefern die Basis mit den typischen Zutaten eines Bieres. Der Braumeister bestimmt jedoch, ob das Bier eher herb oder mild wird und wie viel Alkohol es enthalten soll.
Die Zutatenmischung wird also in das Gerät gefüllt, dann kommt Wasser hinzu. Und los geht es. Zwei Stunden dauert der Brauvorgang selbst. Danach muss das Getränk etwa eine Woche lang gären, bevor es in ein 5-Liter-Fässchen umgefüllt werden kann. Bevor die Köstlichkeit getrunken werden kann, sollte sie noch gekühlt werden.
Diese Art des Brauens ist auf jeden Fall umweltfreundlich. Es wird weitaus weniger Wasser benötigt als in Großbrauereien. Und der beim Bierbrauen entstehende Abfall kann einfach in den Biomüll geworfen werden.
50 Biersorten – geschmacklich die ganze Bier-Bandbreite
50 Brauereien liefern schon jetzt die verschiedenen PicoPaks an PicoBrew. Dabei kommen die allermeisten aus den USA. In Europa haben sich bislang nur wenige Brauereien entschlossen, mit Pico zusammenzuarbeiten. Meist sind es Spezialanbieter etwa aus Nordeuropa, Großbritannien und Frankreich. Kein einziger kommt aus Deutschland.
Unter den US-Brauern sind die bekannten Biermarken zwar noch nicht dabei, doch Köstlichkeiten verspricht Pico mit Namen wie Newcastle Brown Ale, Hai-Kopf und Rogue oder Deaf Turtle. Und schließlich soll das Bier kleiner Brauereien ja auch besser schmecken als das der ganz großen Brauer.
Auf Kickstarter konnte PicoBrew schon einen riesigen Erfolg feiern. Nach nur neun Stunden waren genüg trinkfreudige Unterstützer zusammen gekommen, so dass das Finanzierungsziel von 200.000 $ mit knapp 480.000 $ weit übertroffen wurde. Inzwischen sind bereit knapp 540.000 $ zugesagt. Noch bis zum 1. Dezember sammeln die Pico-Gründer Kapital.
Das Brauen in kleinen Einheiten scheint in zu sein. So braut eine finnische Brauerei ein 175 Jahre altes Bier nach, dessen Flaschen in einem Schiffswrack lagerten. Die Rezeptur haben Forscher aus München entschlüsselt.
Riesiger Erfolg auf Kickstarter
Der große Erfolg von PicoBrew auf Kickstarter hat sicher damit zu tun, dass die Maschine im Vergleich zu hochwertigen Kaffeemaschinen und einer früheren Pico-Entwicklung vergleichsweise günstig ist. Eine frühere Bierbraumaschine von Pico war nicht nur doppelt so groß, sondern sollte auch 2000 $ kosten. Sie wurde ein Flop.
Jetzt kostet die Maschine auf Kickstarter im Pre-Order nur noch 500 $. Für 50 $ mehr werden schon drei PicoPaks mitgeliefert. Später soll das Gerät für 599 $ in den Handel kommen. Die PicoPaks, die jeweils für fünf Liter Bier reichen, kosten zwischen 18 und 30 $. Nachdem die Investorensuche geglückt ist, will Pico die ersten Maschinen ab April 2016 ausliefern.
Gegründet wurde das Start-up im Jahr 2010 von Bill Mitchell, Jim Mitchell, und Avi Geiger. Mitchell war früher Vice President bei Microsoft und hat an zahlreichen Software-Entwicklungen mitgewirkt. Der Physiker Mitchell hat viele Jahre Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie entwickelt. Geiger kommt ebenfalls von Microsoft, wo er Hardware-Ingenieur war. Zum Team gehört sogar eine richtige Brauerin. Annie Johnson ist Homebrauerin des Jahres in den USA und ist dafür zuständig, dass das Bier auch schmeckt, das die Maschinen produzieren. Geboren wurde sie übrigens – in Deutschland.
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