E-Auto als Firmenwagen: Wandel des Verkehrssektors für eine nachhaltige Zukunft
Laut der Förderbank KfW haben Unternehmensflotten eine bedeutende Funktion bei der Verwirklichung der Verkehrsklimaziele. Es gibt zwar immer mehr Firmenwagen als E-Autos, dennoch bestehen einige Differenzen zwischen verschiedenen Branchen.
Bisher wurden im Verkehrssektor nur begrenzte Fortschritte bei der Emissionsreduzierung erzielt: Die CO2-Emissionen bleiben seit Jahren auf einem nahezu konstant hohen Niveau. Um die bis 2030 gesetzten Ziele im Verkehrsbereich zu erreichen, ist eine erhebliche Kursänderung erforderlich. So müsste dem KfW-Klimabarometer zufolge in den kommenden 8 Jahren etwa 16-mal so viel CO2 pro Jahr eingespart werden wie bisher. Und diese Zahlen sprechen für sich.
Die effizienteste Strategie ist in dieser Hinsicht klar – die Elektrifizierung. Mit anderen Worten: Um eine erfolgreiche Transformation des Verkehrssektors zu erreichen, ist es entscheidend, den Straßenverkehr auf elektrische Fahrzeuge umzustellen. Elektroautos mit Batterieantrieb verzeichnen bereits einen kontinuierlich wachsenden Anteil an den Neuzulassungen. Zudem gewinnt die Batterietechnologie auch im Bereich des Straßengüterverkehrs an Bedeutung. Eine große Rolle spielt der E-Auto-Einsatz bei Unternehmen.
Viele Unternehmen setzen auf E-Autos als Firmenwagen
Im Bereich der Firmenwagen geht die Entwicklung bereits in die richtige Richtung. Laut einer Studie setzen Unternehmen stärker auf E-Autos als private Fahrzeughalter. Im vergangenen Jahr war etwa jeder siebte Wagen in Firmenflotten entweder ein Elektroauto (7 Prozent) oder ein Plug-in-Hybrid (8 Prozent). Diese Zahlen gehen aus dem Klimabarometer der staatlichen Förderbank KfW hervor. KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib bestätigte gegenüber der dpa, dass Unternehmen mit ihren Flotten eine entscheidende Rolle bei der Umstellung auf klimafreundliche Mobilität spielen, was die Dekarbonisierung des Verkehrssektors betrifft.
„Ergebnisse des KfW-Klimabarometers zeigen, dass jedes vierte Unternehmen bereits mindestens einen extern aufladbaren Pkw in seinem Fuhrpark hat. Bei größeren Unternehmen findet sich häufiger ein Elektroauto, allerdings liegt die durchschnittliche Elektrifizierungsquote des Fuhrparks über alle Unternehmensgrößen nahezu konstant bei rund 15 Prozent“, heißt es in der Studie.
Unternehmen im Dienstleistungssektor mit der Spitzenposition
Laut den gegebenen Informationen machen gewerbliche Halter über zwei Drittel aller Neuzulassungen von Personenkraftwagen aus. Laut der Umfrage der KfW haben Unternehmen im Dienstleistungssektor die Spitzenposition inne, wobei 7 bzw. 9 Prozent ihrer Pkw-Flotte rein elektrisch oder als Plug-in-Hybrid fahren. Bei Firmenwagen von Bauunternehmen und aus dem Bereich Verkehr und Lagerei liegen die Anteile bei jeweils 5 Prozent für Elektroautos und 4 bzw. 7 Prozent für Plug-in-Hybride. Besonders Transport- und Logistikunternehmen könnten einen bedeutenden Beitrag leisten. Aufgrund ihrer in der Regel überdurchschnittlich großen Flotten und der intensiveren Nutzung ihrer Fahrzeuge könnten sie eine entscheidende Rolle spielen.
Verbrennungsmotoren im Nutzfahrzeugsegment
Unternehmen tendieren stärker als Privatpersonen, dazu, Plug-in-Hybride sowie große und energieintensive Fahrzeuge zu besitzen, deren Klimawirkung umstritten ist. Im Nutzfahrzeugsegment dominieren derzeit noch Verbrennungsmotoren. Dies könnte auch auf Steuervorschriften im Zusammenhang mit Dienstwagen zurückzuführen sein, so die Einschätzung. Die Regelungen begünstigen den Einsatz von Plug-in-Hybriden im Verbrennungsmodus sowie den Erwerb von größeren Dienstwagen.
„Bei den Nutzfahrzeugen spielen batterieelektrische Fahrzeuge aber bisher nur eine Nebenrolle“, kommentierte Köhler-Geib. Grund dafür könnten diesen Informationen zufolge die spätere technische Verfügbarkeit von E-Nutzfahrzeugen, hohe Anschaffungskosten sowie eine kaum vorhandene Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den schweren Straßengüterverkehr sein.
Laut Köhler-Geib sind die Kosten entscheidend bei den Überlegungen der Unternehmen. „Unternehmen ziehen die Anschaffung eines energieeffizienten und klimafreundlichen Fahrzeuges in Betracht, wenn dessen Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Antriebsarten langfristig gegeben ist“, sagte die Ökonomin. „Mit geeigneten Maßnahmen kann die Politik hier entsprechende Anreize schaffen und Fortschritte bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs erzielen“, resümierte die Expertin.
(mit dpa)
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