Pumpspeicherkraftwerk 14.10.2011, 12:06 Uhr

„Energiespeicher Riedl“ soll ab 2018 Ökostrom konservieren

Bayern plant zusammen mit Oberösterreich ein Pumpspeicherkraftwerk an der Donau unmittelbar in Verbindung mit dem in Grenznähe bestehenden Wasserkraftwerk Jochenstein. Trotz beschlossener Energiewende sind die Hürden, die allein bis zur Baugenehmigung zu überwinden sind, mancherorts ziemlich hoch.

„Riedl“ kennt man in Bayern als Familien-, kaum als Ortsnamen. Gerade als solcher ist er in letzter Zeit jedoch in die Schlagzeilen geraten, seit in der Nähe des niederbayerischen 250-Seelen-Dorfs, eines Ortsteils der Gemeinde Untergriesbach bei Passau, eine Wasserkraftanlage gebaut werden soll. Gegner und Befürworter treffen bisher unversöhnlich aufeinander.

2018 soll der „Energiespeicher Riedl“ überschüssigen Ökostrom konservieren

Modell der Wasserkraftanlagen im Bereich des grenzüberschreitenden Donaukraftwerks Jochenstein (unten links). Oben das für das Pumpspeicherkraftwerk vorgesehene Oberbecken (24 ha).

Foto: Donaukraftwerk Jochenstein AG

Die Gegner sprechen von einem Pumpspeicherkraftwerk, das „eine Lizenz zum Gelddrucken“ für die Betreiber darstellen würde von einem Energiespeicher die Befürworter, die vor dem Hintergrund der beschlossenen Energiewende noch viele solche Speicher für nötig halten Dass der Energiespeicher Riedl, wie er heute offiziell heißt, hohen politischen Stellenwert besitzt, machte Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil deutlich. „Ich bin gekommen, um mich vor Ort zu informieren und zwar gründlich“, sagte er bei einem Ortsbesuch.

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Riedl liegt etwa 350 m über der Donau, die hier tief eingeschnitten die Grenze zwischen Deutschland und Österreich bildet. Gemeinsam errichteten beide Länder Anfang der 1950er-Jahre in dem Engtal das Donaukraftwerk Jochenstein, das mit fünf Turbinen nahezu 150 MW leistet und jährlich 850 Mio kWh Strom erzeugt.

Donaukraftwerk Jochenstein AG ist jetziger Bauträger für den geplanten „Energiespeicher Riedl“

Das für den damaligen Bau gegründete deutsch-österreichische Gemeinschaftsunternehmen, die Donaukraftwerk Jochenstein AG (DKJ) besteht weiter und ist jetzt Bauträger für den geplanten Energiespeicher Riedl. Die Aktien halten zur Hälfte die österreichische Elektrizitätswirtschaft (Verbund), zu je einem Viertel die Rhein-Main-Donau AG und E.on-Wasserkraft.

Die Pläne für das heute wieder leidenschaftlich diskutierte Projekt sind nicht neu und daher vorbelastet. In den 1970er-Jahren sollte der beträchtliche Höhenunterschied für ein Pumpspeicherkraftwerk genutzt werden, für dessen Oberbecken rund 45 ha Staufläche hinter einer 30 m hohen Staumauer vorgesehen waren. Dagegen liefen Bevölkerung und Naturschützer Sturm, bis um 1980 die Pläne in der Schublade verschwanden.

Das heutige Vorhaben zielt ebenfalls auf die große nutzbare Höhe und die Nähe zum bestehenden Donaukraftwerk Jochenstein ab. Doch wurden die Pläne nicht nur wesentlich redimensioniert, sondern auch weitgehend mit den Belangen von Natur- und Landschaftsschutz in Einklang gebracht.

„Energiespeicher Riedl“: Oberbecken nur halb so groß wie ursprünglich geplant

So soll die Seefläche des Oberbeckens mit 24 ha nur noch wenig mehr als halb so groß sein und die dafür vorgesehene natürliche Geländemulde allseitig der umgebenden Hügellandschaft angepasst werden, so dass keine Staumauer zu sehen ist. Der 1650 m lange Wasserstollen zwischen Oberbecken und der Donau verläuft unterirdisch tief im Fels und mündet nach geänderter Planung im Oberwasser des Kraftwerks Jochenstein.

Während sich Politiker aller Parteien, die Grünen nicht ausgenommen, mehr oder weniger eindeutig für das Projekt aussprechen, wehren sich die Anlieger vehement dagegen. Minister Zeil räumte bei seinem Ortstermin ein, die Landschaft werde sich verändern, „aber das müssen wir hinnehmen, wenn wir die Energiewende schaffen wollen“.

Planfeststellung für „Energiespeicher Riedl“ hat begonnen

Am 1. August hat die Regierung von Niederbayern das Raumordnungsverfahren mit „positiver landesplanerischer Bewertung“ abgeschlossen. Nun beginnt die Planfeststellung, bei der alle Beteiligten eingehend gehört werden. Abgesehen vom Widerstand seitens der Naturschützer besteht die Hoffnung, mit den Anwohnern doch zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Zeil bekräftigte in Riedl: „Ich bin nicht hierhergekommen, um mit Enteignungen zu drohen.“

Die Kapazität des Stromspeichers in Riedl läge bei 300 MW, die innerhalb von Sekunden zur Verfügung stünden, wie Projektleiter Dominik Mayr dem Minister erläuterte. Eingriffe in geschützte Bereiche ließen sich weitgehend vermeiden. Wenn die Planfeststellung durch das Landratsamt Passau Ende 2013 abgeschlossen werden kann, sollen die Vorbereitung für den Bau unverzüglich beginnen, der Energiespeicher Riedl 2018 in Betrieb gehen.

 

Ein Beitrag von:

  • Ralf Roman Rossberg

    Freier Journalist und Buchautor, der im wesentlichen zu Eisenbahnthemen schrieb. Studium der Elektrotechnik in München und Berlin, später viele Jahre im Pressedienst der Deutschen Bundesbahn.

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