Stärkster Rückgang seit 2000 22.12.2023, 12:51 Uhr

Immobilienpreise: „Die Blase ist geplatzt“

Die Preise für Wohnimmobilien verzeichneten im dritten Quartal das größte Minus seit der Jahrtausendwende. Für das Gesamtjahr wird erstmals seit 2010 ein Preisrückgang ab. Dieser wird aber von der Krise im Wohnungsbau ausgebremst.

Immobilienpreise sinken

Die Immobilienpreise befinden sich im Sinkflug, insbesondere in den Metropolen kommen Interessenten wesentlich günstiger zu Eigentum.

Foto: Panthermedia.net/ilixe48

Im dritten Quartal erlebte Deutschland einen beispiellosen Rückgang der Preise für Wohnungen und Häuser. Laut Statistischem Bundesamt sanken die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durchschnittlich um 10,2 Prozent, den stärksten Rückgang seit dem Start der Aufzeichnungen im Jahr 2000. Dieser Trend setzte sich fort, nachdem in den ersten beiden Quartalen bereits deutliche Preisrückgänge verzeichnet wurden. Der Preisverfall betraf sowohl städtische als auch ländliche Gebiete, wobei Ein- und Zweifamilienhäuser stärkere Einbußen verzeichneten als Eigentumswohnungen. Im Vergleich zum zweiten Quartal verringerten sich die Preise für Wohnimmobilien um weitere 1,4 Prozent, wie die Statistiker in Wiesbaden am Freitag berichteten.

Starker Preisverfall in den Metropolen

Im dritten Quartal gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in den Großstädten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf um 12,7 Prozent zurück. Ebenso sanken die Preise für Wohnungen in diesen Städten durchschnittlich um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In ländlichen Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte verringerten sich die Kosten für Ein- und Zweifamilienhäuser um 12,4 Prozent und für Eigentumswohnungen um 5,6 Prozent.

Die Hauptursache dieses Preisrückgangs liegt in den deutlich gestiegenen Zinsen, die zu höheren Kreditkosten führten, sowie in anhaltend hohen Baukosten. Dies führte dazu, dass sich weniger Menschen den Kauf einer Immobilie leisten können oder wollen. Daraus resultierte ein deutlicher Rückgang im Neugeschäft der Banken mit Immobilienkrediten. Die Immobilienpreise fallen bereits seit Mitte 2022, dem Zenit des langanhaltenden Immobilienbooms.

Baukrise hält weiter an

Die Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin hoch, vor allem aufgrund starker Zuwanderung. Gleichzeitig befindet sich der Wohnungsbau in einer Krise, bedingt durch steigende Zinsen und hohe Materialkosten. Für 2023 werden etwa 245.000 fertiggestellte Wohnungen erwartet, deutlich weniger als im Vorjahr mit rund 295.000. Eine Zunahme von Bauprojekt-Stornierungen wurde vom Ifo-Institut festgestellt.

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Vermessungstechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bayreuth Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
Justus-Liebig-Universität Gießen-Firmenlogo
Ingenieur/in oder staatl. gepr. Techniker/in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Meister/in im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk (m/w/d) Justus-Liebig-Universität Gießen
Gießen Zum Job 
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg-Firmenlogo
Verkehrsplaner (m/w/d) VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers-Firmenlogo
Ingenieur*in (B.A. oder Dipl.-Ing. (FH); m/w/d) Fachrichtung Architektur / Bauingenieurwesen Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
Hannover Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Technische Prüferin bzw. technischer Prüfer (m/w/d) für die Abt. 14 - Rechnungsprüfung Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Leitung der Arbeitsgruppe Siedlungsgebiete und öffentliche Erschließung (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte/in Erhaltungsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in als Fachexperte/in (m/w/d) für die Vergabe von freiberuflichen Leistungen in der Zentralen Vergabestelle Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte Straßenverkehrsbehörde (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in als Experte / Expertin Prüfstatik und Nachrechnung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) im Bereich Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 

Von Januar bis Oktober gab es laut dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes 22 Prozent weniger Wohnungsbauaufträge im Vergleich zum Vorjahr. Das Statistische Bundesamt meldet einen preisbereinigten Rückgang der Auftragswerte im Bauhauptgewerbe um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bleibt dennoch optimistisch und prognostiziert für dieses Jahr rund 270.000 und für 2024 etwa 265.000 fertiggestellte Wohnungen. Eine Aufhellung des Wohnungsmarktes erwartet sie Ende 2024 oder Anfang 2025. Diese Zahlen liegen jedoch weit unter dem Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen.

Experten sehen keine baldige Verbesserung. Die DZ Bank schätzt, dass die Zahl der jährlichen Fertigstellungen bis 2025 auf 200.000 Wohnungen sinken könnte. Zusätzliche Unsicherheit entsteht durch die Haushaltskrise und die damit verbundene Neubauförderung. Das Bundesbauministerium gab bekannt, dass der Fördertopf für den klimafreundlichen Neubau erschöpft ist und neue Anträge erst mit dem Bundeshaushalt 2024 wieder möglich sind. Nach Einschätzung der DZ Bank führt die Baukrise nicht zu einem Preisverfall, da der Wohnraum knapp bleibt.

Immobilienboom ausgebremst

Mit dem Minus im dritten Quartal 2023 zeichnet sich erstmals seit Beginn des Immobilienbooms im Jahr 2010 ein Preisrückgang ab. Vor allem in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München sind die Preise laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) betroffen.

Die DIW-Berechnungen zeigen, dass der Erwerb von Eigenheimen trotz des jüngsten Preisrückgangs eine Herausforderung bleibt. Die Kosten für Ein- und Zweifamilienhäuser haben sich seit 2010, verdoppelt, während Mieten in diesem Zeitraum „lediglich“ um 53 Prozent zugelegt haben. Aktuell entspricht der Preis einer Eigentumswohnung in Großstädten dem Äquivalent von 27 Jahresmieten, ein Rückgang im Vergleich zu 28 Jahresmieten im Vorjahr.

„Bis 2022 gab es eine spekulative Preisblase in Deutschland, eine der größten in den letzten 50 Jahren“, sagte DIW-Studienautor Konstantin Kholodilin. „Seitdem fallen die Preise. Die Blase ist geplatzt.“ (dpa/hoc)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.