Rohstoffpreise 30.01.2025, 16:30 Uhr

Kritische Rohstoffe: China plant Ausfuhrbeschränkungen

China will Technologien zur Herstellung von für Lithium-Ionen-Batterien sowie die benötigen Rohstoffe für die eigene Industrie reservieren.

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Lithium ist als Rohstoff für E-Auto-Batterien derzeit unersetzlich. China hat vor, die Ausfuhr von Technologien zu seiner Gewinnung und Verarbeitung künftig stärker zu beschränken.

Foto: PantherMedia / ajlber

Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China haben in den letzten Jahren eine neue Dimension erreicht, insbesondere im Bereich strategischer Technologien und Rohstoffe. Beide Länder nutzen Exportkontrollen und Exportverbote als Instrument, um ihre wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen durchzusetzen. China könnte die Exportkontrollen und Restriktionen für strategische Technologien und Rohstoffe weiter verschärfen.

China erneuert seinen Katalog von „beschränkten Exporttechnologien“

China passt seine Exportkontrollen und Restriktionen für strategische Technologien und Rohstoffe regelmäßig an. Mit der jährlichen Überarbeitung des „Katalogs der verbotenen und beschränkten Exporttechnologien“, zuletzt im Januar 2025, könnte das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) den Technologietransfer zur Gewinnung und Verarbeitung kritischer Rohstoffe stärker regulieren. Diese Maßnahmen spiegeln nicht nur nationale Sicherheitsinteressen wider, sondern stehen auch im Kontext geopolitischer Spannungen, allen voran zwischen den USA und China. Während die USA verstärkt auf Exportbeschränkungen für Hochtechnologie setzen, reagiert China mit Gegenmaßnahmen, die die globale Versorgung mit wichtigen Rohstoffen und Technologien betreffen.

Technologien zur Verarbeitung von Lithium und Gallium im Blickpunkt

Besonders im Fokus stehen diesmal Technologien zur Verarbeitung der kritischen Rohstoffen Lithium und Gallium. Der derzeitige Entwurf sieht vor, Technologien für die Herstellung von bestimmten Materialien für Lithium-Ionen-Batterien einzuschränken. Hervorgehoben werden Technologien zur Herstellung von Kathodenmaterial für LFP- und LMFP-Kathoden. Doch nicht nur Technologien von Vor- und Zwischenprodukten sind von den Exportverboten und -einschränkungen betroffen. Auch Technologien, die zur Gewinnung von Gallium und Lithium benötigt werden, sind in dem derzeitigen Entwurf enthalten.

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Damit würden diese Maßnahmen, sollten sie umgesetzt werden, sich in eine Reihe von Exportkontrollen und Exportverboten eingliedern, die China seit Sommer 2023 einführte. Bereits ab August 2023 traten in der Volksrepublik Ausfuhrbeschränkungen für Gallium und Germanium in Kraft, beides von der EU-Kommission als kritische Rohstoffe klassifiziert. Demnach müssen Exporteure beim Handelsministerium eine Ausfuhrgenehmigung beantragen. Hierfür sind unter anderem Angaben zur Endanwendung des Materials notwendig. Nur vier Monate später wurde dieses Verfahren auf einen weiteren kritischen Rohstoff ausgeweitet – Graphit.

2024 bereits Exporteinschränkungen für Seltene Erden, Gallium, Germanium, Graphit und Antimon

Zu Beginn des Jahres 2024 wurde ein bereits bestehendes Exportverbot auf Technologien zur Gewinnung, Separation und Produktion von Seltenen Erden (SEE) auf höherliegende Wertschöpfungsketten ausgeweitet. Die Beschränkung umfasste nun Produktionstechnologien von SEE-Magneten. Im Detail handelt es sich hier um Technologie, die zur Herstellung von Samarium-Kobalt-, Neodym-Eisen-Bor- und Cer-Magneten benötigt wird. Das chinesische Exportverbot wurde als direkte Reaktion auf westliche Exportverbote von Halbleitertechnologien interpretiert. Im September 2024 wurden die chinesischen Exportkontrollen nochmals erweitert, diesmal um Antimon, auch ein von der EU-Kommission als kritisch eingestufter Rohstoff.

Nachdem die USA im Dezember 2024 den Export von Technologien und Produkten zur Herstellung bestimmter Halbleiter nach China untersagte, reagierte China mit einem Exportverbot von Gallium, Germanium und Antimon sowie superharten Materialien in die USA. Davon könnten auch deutsche Unternehmen mit Produktionsstandorten in den USA betroffen sein. Gleichzeitig werden Lieferungen über Drittstaaten unterbunden.

Experten befürchten Milliardenschäden für die US-Industrie

Dennoch, negative Auswirkungen auf die USA sind bisher nicht bekannt geworden. Das könnte daran liegen, dass US-Import von Rohgallium nur einen geringen Anteil der Galliumgesamtimporte ausmacht. Der Großteil der US-Galliumimporte findet in Form von Galliumarsenid-Wafer statt. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die gesamten US-Galliumimporte seit einigen Jahren deutlich rückläufig sind.

Der US-amerikanische Geologische Dienst (USGS) hatte bereits im November 2024 in einer Studie die Auswirkungen von einem kompletten chinesischen Exportstopp von Gallium und Germanium untersucht. Demzufolge würden sich die Einbußen für die US-Wirtschaft auf 3,1 Mrd. $ (Gallium) und 400 Mio. $ (Germanium) belaufen.

Lieferketten werden zunehmend von politischen Entscheidungen beeinflusst

Die verschärften Exportkontrollen Chinas unterstreichen die zentrale Rolle kritischer Rohstoffe und Technologien in geopolitischen und wirtschaftlichen Machtkämpfen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Kontrolle über strategische Wertschöpfungsketten zu stärken und Gegenreaktionen auf westliche Exportbeschränkungen zu setzen. Gleichzeitig zeigen sie, wie stark die globalen Lieferketten von politischen Entscheidungen beeinflusst werden können.

Ein Beitrag von:

  • Dennis Bastian

    Unser Autor Dennis Bastian ist Experte für Industriemetalle bei der Deutschen Rohstoffagentur (DERA).

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