Milliarden-Verluste 06.08.2020, 15:13 Uhr

Lufthansa streicht 22.000 Stellen – so geht es jetzt weiter

Die Lufthansa hat wegen der Corona-Pandemie ein katastrophales Quartal hinter sich. Jetzt droht der Konzern mit Entlassungen: In Deutschland könnten Tausende Mitarbeiter betroffen sein.

Lufthansa droht mit Entlassungen. Foto: panthermedia.net/Gudalla

Lufthansa droht mit Entlassungen.

Foto: panthermedia.net/Gudalla

Die Nachricht ist für Tausende Mitarbeiter fatal: Lufthansa hat jetzt mit Entlassungen in Deutschland gedroht. Der einst umsatzstärkste Luftfahrtkonzern hat ein katastrophales Quartal hinter sich. Erneut musste die staatlich gestützte Lufthansa einen Milliardenverlust hinnehmen.

Der Lufthansa-Vorstand kündigte am Donnerstag betriebsbedingte Kündigungen an. Neben der schwierigen geschäftlichen Entwicklung seien auch die Sparverhandlungen mit den Gewerkschaften nicht schnell genug vorangekommen. Das Ziel der Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen sei nicht mehr realistisch, sagte Vorstandschef Carsten Spohr.

Lufthansa: Verlust von 1,5 Milliarden Euro

Netto hat die Lufthansa nach dem letzten Quartal einen Verlust von 1,5 Milliarden Euro gemacht – gegenüber einem Vorjahresgewinn von 226 Millionen Euro. Hauptgrund für die Misere ist der weltweite Zusammenbruch des Flugverkehrs durch die Corona-Pandemie. Zeitweise blieben fast alle Lufthansa-Maschinen am Boden, der Umsatz brach um 80 Prozent ein.

Und es hätte sogar noch schlimmer kommen können: Die Frachttochter Lufthansa Cargo milderte das Ergebnis ein wenig ab. Dank der stark gestiegenen Nachfrage nach Frachtflügen konnte die Tochtergesellschaft ein Rekordergebnis verzeichnen.

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur als Teamleitung Verkehrsbehörde (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur* operative Inbetriebhaltung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Mitarbeiter (w/m/d) im Fachbereich Straßenbetriebsdienst Die Autobahn GmbH des Bundes
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Meister / Techniker (m/w/d) Leit- und Fernwirktechnik naturenergie netze GmbH
Donaueschingen, Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Emil Frei GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Qualitätsmanagementbeauftragter (m/w/d) Emil Frei GmbH & Co. KG
Bräunlingen-Döggingen Zum Job 
Safran Data Systems GmbH-Firmenlogo
Testingenieur / Certified Tester (m/w/d) Safran Data Systems GmbH
Bergisch Gladbach Zum Job 
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Naturwissenschaftler/in oder Ingenieur/in als Experte für Immissionsschutz (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/in / Umweltwissenschaftler/in im Bereich Energie und Emissionshandel (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
JOTEC GmbH-Firmenlogo
Regulatory Affairs Manager (m/w/d) JOTEC GmbH
Hechingen Zum Job 
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur:in mobile Messtechnik und KKS Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 
Festo SE & Co. KG-Firmenlogo
Product Owner for Systems Simulation Engineering (m/w/d) Festo SE & Co. KG
Esslingen Zum Job 
Dürr Aktiengesellschaft-Firmenlogo
Inbetriebnehmer / Mechatroniker für Luft und Wärmetechnik (m/w/d) Dürr Aktiengesellschaft
Bietigheim-Bissingen Zum Job 
AUMA Riester GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Gruppenleitung Produktkonfiguration AUMA Riester GmbH & Co. KG
Müllheim Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
DB AG-Firmenlogo
Bauingenieur:in (w/m/d) DB AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Koordinator*in im Arbeits-, Brand- und Umweltschutz Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Ingenieur oder Techniker für Gebäudeausrüstung / Versorgungstechnik mit Schwerpunkt Energieeffizienz (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich Zum Job 
TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur Maschinenbau (m/w/d) TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG
Bielefeld, Hannover, Hamburg Zum Job 
TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG
Bielefeld, Bremen, Hannover, Magdeburg, Hamburg, Rostock, Oldenburg, Essen Zum Job 

Zur Jahreshälfte 2020 beträgt der Konzernverlust unter dem Strich 3,62 Milliarden Euro. Um die katastrophalen Ausmaße zu verdeutlichen: Vor einem Jahr hatte dort ein saisontypisches Minus von gerade einmal 116 Millionen Euro gestanden. Seine Liquidität bezifferte der Konzern einschließlich der deutschen Staatshilfe von rund 9 Milliarden Euro auf 11,8 Milliarden Euro. Die staatlichen Stützungsprogramme aus der Schweiz, Österreich und Belgien in Höhe von 2,4 Milliarden Euro sind noch nicht berücksichtigt. Diese werden voraussichtlich mit dem deutschen KfW-Kredit verrechnet.

Airbus größter Flugzeughersteller der Welt 

Lufthansa will Flotte um mindestens 100 Flugzeuge verkleinern

Jetzt heißt die Strategie: massive Kostensenkung. Bis zum Jahr 2023 will die Lufthansa seine Ausgaben um 15 Prozent mindern. Die Flotte soll um mindestens 100 Flugzeuge verkleinert werden, 22.000 Vollzeitstellen will das Unternehmen abbauen, rund 11.000 davon in Deutschland.

Derweil fehlen Sparabkommen mit Verdi und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Auch die Mitglieder der Kabinengewerkschaft Ufo haben dem Eckpunkte-Papier, das Entlassungen verhindern soll, noch nicht zugestimmt. „Es geht mir viel zu langsam“, so Spohr. „Selbst mit der Bundesregierung waren wir schneller als mit den Gewerkschaften am Boden und im Cockpit.“

„Zäsur der globalen Luftverkehrs“

Die Gewerkschaften wiesen Spohrs Kritik indes zurück. Ein Krisenpaket müsse auch die mittelfristige Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern und Schutz vor Ausgründungen bieten, verlangte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle. Sie vertritt viele Mitglieder bei der Wartungstochter Lufthansa Technik, für die der Konzern verschiedene Optionen wie Teilbörsengang oder Joint Venture prüft.

Die Ufo mahnte vom Unternehmen erneut konkrete Umsetzungspläne für Arbeitszeitverkürzungen und Abfindungen an. „Jetzt mit Kündigungen zu drohen, ist unnötig und in der Kabine sogar vertragswidrig“, sagte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies. Ein Sprecher der VC verwies auf die laufenden Verhandlungen. Erst nach Abschluss könne man sagen, ob es vereinzelte Personalüberhänge gebe. Spohr hatte gesagt, dass allein die Lufthansa-Kerngesellschaft 800 Piloten zu viel an Bord hat.

Spohr sieht die Zukunft düster: „Wir erleben eine Zäsur des globalen Luftverkehrs. Vor 2024 rechnen wir nicht mehr mit einer anhaltenden Rückkehr der Nachfrage auf das Vorkrisenniveau.“

Das wäre ein Jahr später als bisher geschätzt. Vor allem auf den Langstreckenverbindungen werde es wegen fehlender Einreiseregelungen keine schnelle Erholung geben. Spohr forderte, dass Passagiere mit negativem Corona-Test ungehindert reisen könnten.

Lesen Sie auch:

Neue Oberflächenstruktur verringert Vereisungen von Flugzeugen 

Air Show Paris

Ein Beitrag von:

  • dpa

  • ingenieur.de

    Technik, Karriere, News, das sind die drei Dinge, die Ingenieure brauchen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.