Mehr Jobs für 3D-Druck-Experten
Schon seit Jahren wird der 3D-Druck als Trend gehandelt, nun scheint sich die additive Fertigung aus ihrem Nischendasein zu lösen. Die Zahl der Stellenausschreibungen hat sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 88 Prozent erhöht. Tendenz steigend.
Wenn es um Einzelstücke und Spezialanfertigungen geht, dann ist der 3D-Drucker oft nicht weit. So wie beim Rennstall McLaren Honda. Während des Fahrtrainings in Bahrein druckten die Ingenieure die Autoteile direkt neben der Rennstrecke um sie noch im laufenden Betrieb zu testen.
Gerade in der Automobilbranche könnte der 3D-Druck zu einem neuen Boom führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von Joblift. Das Portal hat dazu 17 Millionen Stellenanzeigen aus den letzten 24 Monaten ausgewertet. Demnach ist der Maschinen- und Anlagenbau noch immer der Platzhirsch, wenn es um Stellenangebote in der additiven Fertigung geht. In den letzten zwei Jahren wurden in dieser Branche über 2.200 Stellen ausgeschrieben. Die Technologie setzt sich aber auch in der Luft- und Raumfahrttechnik, in der Zahn- und Medizintechnik und eben in der Automobilbranche durch.
88 Prozent Wachstum im Stellenmarkt im vergangenen Jahr
Der Analyse zufolge kam es vor allem im vergangenen Jahr zu einem enormen Aufschwung, mit einem Zuwachs von 88 Prozent: Während 2016 noch 2.178 Jobs in der additiven Fertigung ausgeschrieben waren, zählten die Analysten 2017 bereits 4.099 Stellenanzeigen. In den vergangenen zwei Jahren habe allein das durchschnittliche monatliche Wachstum sieben Prozent betragen. Das sei mehr als doppelt so viel wie das allgemeine Wachstum des deutschen Stellenmarktes von drei Prozent pro Monat. Die starke Zunahme führen die Autoren unter anderem auf eine immer schneller werdende Drucktechnologie und die steigende Zahl verwendbarer Materialen zurück. Gerade durch neuartige Möglichkeiten der additiven Verarbeitung industriell relevanter sowie biokompatibler Materialien wie Metall und Titan hätten 3D-Druckverfahren in den letzten 24 Monaten diverse Branchen erobert.
Gesucht werden vor allem Konstrukteure und Maschinenbauer, gefolgt von Programmieren, Sales und Business Development Experten sowie 3D-Experten für die Forschung und Entwicklung.
Kleinunternehmen auf dem Vormarsch
Die meisten Stellenangebote schreiben laut Studie noch immer die großen Konzerne mit mehr als 1.000 Mitarbeitern aus. Auf sie entfallen rund die Hälfte der Inserate. Aber fast ein Viertel (22 Prozent) der Anzeigen stammt mittlerweile von kleinen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern. Dieser Trend setzt sich fort, nachdem 3D-Drucker eine enorme technische Entwicklung hingelegt haben und sich die Anschaffung mittlerweile auch für kleinere Unternehmen lohnt. Die Zahl der Vakanzen bei den kleinen Unternehmen nahm im Jahr 2017 jedenfalls um 120 Prozent zu. Bei den Großunternehmen lag die Steigerung bei 73 Prozent.
Jobs entstehen auch in Kleinstädten
Am meisten Stellen werden natürlich da ausgeschrieben, wo viele Unternehmen und viele Menschen sind. Im Falle der additiven Fertigung werden die meisten Mitarbeiter in München, Hamburg und Berlin gesucht. Allein in der Isar-Metropole wurden zuletzt 15 Prozent aller Stellen ausgeschrieben. Ein Trend, der sich im Ingenieurbereich allgemein erkennen lässt, wie ein Blick auf den Münchner Stellenmarkt verrät. Drei der zehn wichtigsten Standorte für Jobs in der additiven Fertigung befinden sich laut Analyse jedoch in den Kleinstädten Feldkirchen, Pfronten und Krailling. In Krailling sitzt beispielsweise die EOS GmbH. Sie hatte 2017 die meisten Stellen im 3D-Druck ausgeschrieben. Neben der DMG Mori AG aus Bielefeld.
Weiterführende Informationen zur additiven Fertigung
Die Chancen stehen also gut für Ingenieure. Wie wird man aber zum Experten für den 3D-Druck? Wir haben uns die Angebote an Hochschulen und berufsbegleitende Weiterbildungen angesehen.
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