Tanken im Ausland: Wo gibt es das günstigste Benzin?
Mit dem Beginn der Sommerferien in den ersten Bundesländern zieht es viele Reisende ins Ausland, um die freie Zeit zu genießen. Für diejenigen, die mit dem Auto in den Urlaub fahren, bietet sich häufig die Möglichkeit, im Ausland günstiger zu tanken als in Deutschland.
In den frühen Morgenstunden, wenn die Straßen noch ruhig sind und der Verkehr sich erst zaghaft regt, beginnt für viele deutsche Autofahrer das Ritual vor jeder großen Reise: Der Tank muss gefüllt werden. Für manche ist es mehr als nur eine notwendige Vorbereitung – es ist die gezielte Suche nach dem besten Preis für Benzin oder Diesel. Denn die Preise an den Tankstellen sind nicht nur von Land zu Land verschieden, sondern können auch innerhalb weniger Stunden schwanken. Dieses strategische Tanken ist besonders wichtig, wenn die Reise ins Ausland führt, wo ein geschickter Griff zur Zapfsäule oft bares Geld spart.
Bei einer Tankfüllung von 50 Litern mehr als 15 Euro sparen
Besonders bei Reisen in den Süden oder Osten zeigt ein aktueller Blick auf die Spritpreisdaten der EU-Kommission vom 17. Juni, dass hier erhebliche Einsparungen möglich sind. In einigen deutschen Nachbarländern kann man bei einer Tankfüllung von 50 Litern mehr als 15 Euro sparen. Dennoch ist es nicht immer finanziell vorteilhaft, erst im Ausland zu tanken.
Das günstigste Benzin findet man in Polen
Das günstigste Benzin unter den deutschen Nachbarländern findet man in Polen, wo der Preis pro Liter Super E5 fast 34 Cent unter dem in Deutschland liegt. An zweiter Stelle steht Tschechien mit einer Ersparnis von gut 29 Cent pro Liter. Auch bei Diesel sind beide Länder vorne dabei: In Polen ist der Kraftstoff etwa 17 Cent billiger, in Tschechien rund 20 Cent. Wer weiter nach Osten nach Ungarn oder in die Slowakei reist, kann ebenfalls deutlich günstiger tanken. In Ungarn kostet Benzin etwa 31 Cent weniger, in der Slowakei rund 24 Cent weniger pro Liter. Diesel ist in diesen Ländern um 12 beziehungsweise 17 Cent günstiger.
Benzinpreise in Österreich, Italien und in der Schweiz
In Richtung Süden ist Österreich eine günstigere Option: Benzin ist dort 22 Cent billiger als in Deutschland, Diesel etwa 6 Cent. Für die Schweiz liegen zwar keine Zahlen der EU-Kommission vor, doch laut Daten des Touring Club Schweiz ist Benzin dort in der Regel etwas teurer, Diesel sogar deutlich teurer als in Deutschland. Daher lohnt sich ein Tankstopp vor der Grenze meist.
Wer durch Österreich Richtung Italien fährt, sollte dort tanken, da Benzin und Diesel in Italien teurer sind als in Österreich und Deutschland. Für Reisen nach Slowenien oder Kroatien ist ein Tankstopp in Österreich hingegen nicht ratsam, da dort Benzin um 33 bzw. 29 Cent pro Liter günstiger ist als in Deutschland und sogar billiger als in Österreich. Diesel ist ebenfalls deutlich preiswerter, mit einem Vorteil von 17 bzw. 13 Cent pro Liter gegenüber Deutschland.
Benzinpreise in Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg
In westlicher Richtung wird das Tanken für deutsche Autofahrer teils deutlich teurer. In Frankreich ist Benzin um 2 Cent und Diesel um 3 Cent teurer als in Deutschland. In den Niederlanden sind die Preisunterschiede größer: Benzin kostet dort 17 Cent mehr, Diesel 6 Cent. Belgien bietet unterschiedliche Preise: Benzin ist dort 12 Cent günstiger, aber Diesel kostet 9 Cent mehr als in Deutschland. Luxemburg ist eine Ausnahme im Westen: Hier ist Benzin um 26 Cent und Diesel um 18 Cent günstiger als in Deutschland.
Benzinpreise in Dänemark und Schweden
Auch im Norden sind die Spritpreise eher hoch: In Dänemark kostet ein Liter Benzin 17 Cent mehr als in Deutschland, Diesel etwa 8 Cent. Doch wer weiter bis nach Schweden fährt, kann dort sparen. Seit einer Steuersenkung zum Jahreswechsel ist Diesel dort sogar günstiger als in Deutschland. Aktuell liegt der Preisunterschied bei Benzin bei 21 Cent weniger und bei Diesel bei 7 Cent weniger als in Deutschland.
Hauptgrund für die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Ländern
Die genannten Preisunterschiede basieren auf Daten der EU-Kommission vom 17. Juni, abgesehen von der Schweiz. Diese Daten ändern sich üblicherweise langsamer als die tatsächlichen Preise, da sie von Faktoren wie steigenden oder fallenden Ölpreisen beeinflusst werden, die sich auf alle Länder auswirken. Der Hauptgrund für die Preisunterschiede sind Steuern und Abgaben.
Es gibt jedoch gewisse zeitliche Schwankungen: Die Preisvorteile im Vergleich zu Deutschland haben sich in den meisten Ländern seit den Pfingstferien leicht erhöht. Zusätzlich variieren die Preise stark zwischen verschiedenen Tankstellen, je nach Region und Uhrzeit. An Autobahnen sind die Preise oft höher als an Landstraßen.
Der ADAC empfiehlt Autofahrern, vor der Abreise noch in Deutschland zu tanken, idealerweise am Vorabend, da die Preise in der Regel einige Cent niedriger sind als am Morgen. (mit dpa)
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