Wirtschaftspolitik 12.03.2025, 06:55 Uhr

Trumps Zölle auf Stahl und Alu: Handelskonflikt spitzt sich zu

Trumps Zölle auf Stahl und Aluminium sind in Kraft getreten. Die EU kündigt umgehend Gegenmaßnahmen an.

Stahlproduktion

Der gebeutelten deutschen Stahlwirtschaft droht ein weiterer Rückschlag: US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf Stahl und Aluminium angekündigt.

Foto: PantherMedia / jordache

US-Präsident Donald Trump hat am 11. Februar Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt rund einen Monat später sind sie in Kraft getreten. Die geplanten Abgaben von 25 % sollen weltweit gelten und damit auch deutsche Exporte betreffen. „Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas“, erklärte Trump auf dem Weg zum Super Bowl. Damit setzt er seinen wirtschaftspolitischen Kurs fort, der darauf abzielt, US-amerikanische Unternehmen zu schützen und das Handelsdefizit der Vereinigten Staaten zu verringern. Doch was bedeutet diese Entscheidung für die deutsche Wirtschaft?

Update 12. März: US-Zölle auf Stahl und Aluminium in Kraft

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sind nun offiziell in Kraft. Betroffen sind alle Einfuhren dieser Metalle, die mit einem Zollsatz von 25 % belegt werden. Auch die zuvor bestehenden Ausnahmen für Länder der Europäischen Union und andere Staaten entfallen mit dem Inkrafttreten der neuen Regelung. Die EU hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt, was auf eine erneute Eskalation im transatlantischen Handelskonflikt hindeutet.

Trump rechtfertigt die Maßnahme mit der angeblichen Gefährdung der nationalen Sicherheit durch „exzessive“ Stahl- und Aluminiumimporte. Zudem wirft er China vor, durch die Überflutung des Marktes mit günstigem Metall amerikanische Produzenten unter Druck zu setzen. Während Fachleute diese Argumentation anzweifeln, steht fest, dass die Entscheidung vor allem wirtschaftspolitische Hintergründe hat.

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USA importieren große Mengen Stahl und Aluminium

Laut aktuellen Daten importiert die US-Industrie rund 25 % des benötigten Stahls und sogar über 40 % des Aluminiums. Besonders hoch ist der Importanteil bei Sekundäraluminium, das aus recyceltem Material gewonnen wird. Die wichtigsten Lieferländer für Stahl sind Kanada, Brasilien und Mexiko. Auch Deutschland und China zählen zu den zehn größten Stahllieferanten der USA. Beim Aluminium dominiert Kanada als Hauptlieferant.

Im Vorfeld der Zolleinführung kam es zu diplomatischen Spannungen zwischen den USA und Kanada. Trump drohte an, die Abgaben auf kanadische Stahl- und Aluminiumimporte auf insgesamt 50 % zu erhöhen, falls Kanada seine geplanten Strompreiserhöhungen für Exporte in die USA nicht rückgängig mache. Nach Verhandlungen mit dem US-Handelsministerium setzte Ontario die Preissteigerung aus, woraufhin das Weiße Haus die ursprünglich geplanten 25 % beibehielt.

EU reagiert mit eigenen Zöllen

Als Reaktion auf die neuen US-Zölle hat die Europäische Kommission Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Ab April sollen Extrazölle auf verschiedene US-Produkte erhoben werden, darunter Whiskey, Motorräder und Boote.

Die EU sieht sich in einer defensiven Position und betont, dass die USA den Konflikt provoziert haben. Dennoch bleibt offen, ob es zu einer diplomatischen Lösung kommen kann oder ob sich der Handelskonflikt weiter zuspitzt.

Wirtschaftliche Folgen: Risiko für Verbraucher und Unternehmen

Einfuhrzölle erhöhen die Kosten für importierte Waren. Meist tragen die importierenden Unternehmen diese Kosten, geben sie aber oft an die Verbraucher weiter. Kritiker warnen, dass Trumps Zölle die Preise für Stahl- und Aluminiumprodukte in den USA steigen lassen. Dies würde nicht nur die Verbraucher, sondern auch amerikanische Unternehmen treffen, die auf diese Rohstoffe angewiesen sind. Höhere Produktionskosten könnten deren Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt schwächen.

Auch die Finanzmärkte reagieren sensibel auf die aktuelle Entwicklung. Bereits im Vorfeld der Zolleinführung verzeichnete die Wall Street Kursverluste. Analysten befürchten, dass ein weiter eskalierender Handelskonflikt die US-Wirtschaft langfristig belasten könnte.

Weitere US-Zölle im April geplant

Die jüngsten Zölle auf Stahl und Aluminium sind erst der Anfang. Trump plant am 2. April weitere Handelsrestriktionen, die vor allem die EU treffen dürften. Er bezeichnet diese Maßnahme als „wechselseitige Zölle“, was bedeutet, dass die USA Importzölle dort erhöhen wollen, wo ihre Handelspartner höhere Abgaben erheben.

Trump begründet diesen Schritt mit dem Ziel, Handelsungleichgewichte zu beseitigen. Er wirft der EU vor, durch Mehrwertsteuerregelungen, Subventionen und Handelsvorschriften US-Unternehmen systematisch zu benachteiligen. Das Weiße Haus hat bereits angekündigt, weitere Handelshemmnisse prüfen zu wollen.

Update 11. Februar: Trump bringt die Zölle auf dem Weg

Nachdem Trump die Zölle auf Stahl und Aluminium bislang nur angekündigt hatte, machte er nun Nägel mit Köpfen. Der Republikaner unterzeichnete dazu zwei Anordnungen im Weißen Haus und sagte, die Zölle sollten ausnahmslos für Einfuhren aus allen Staaten gelten.

In den beiden Proklamationen, die die US-Regierungszentrale später veröffentlichte, ist aufgelistet, dass diverse Ausnahmeregeln für verschiedene Länder ab 12. März nicht mehr gelten sollen. Stattdessen soll dann ein einheitlicher Zoll-Satz von 25 % greifen.

„Heute vereinfache ich unsere Zölle auf Stahl und Aluminium, damit jeder genau verstehen kann, was das bedeutet“, sagte Trump. „Es sind 25 % ohne Ausnahmen (…). Und das gilt für alle Länder, egal, woher es kommt.“ Der Präsident sagte zu seiner Entscheidung: „Das ist eine große Sache.“ Auf diesem Weg werde Amerika wieder reich.

Obwohl viele Experten sie für kontraproduktiv halten, beschreibt Trump Zölle regelmäßig als eine Art wirtschaftspolitisches Wundermittel. Und er stellte direkt weitere Zoll-Ankündigungen in Aussicht, etwa mit Blick auf Autos, Computer-Chips und Pharmazeutika. „Das wird großartig für unser Land“, kündigte Trump an. Details nannte er dazu aber nicht.

EU warnt Trump

Die Europäische Union spricht eine deutliche Warnung an US-Präsident Donald Trump aus und kritisiert neue Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. „Die EU sieht keine Rechtfertigung für die Verhängung von Zöllen auf ihre Exporte“, erklärte die für Handelspolitik zuständige EU-Kommission in Brüssel. Sie betonte zudem: „Wir werden handeln, um die Interessen europäischer Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher vor ungerechtfertigten Maßnahmen zu schützen.“

Die Behörde unter der Führung von Ursula von der Leyen unterstrich, dass die Einführung solcher Zölle aus Sicht der EU nicht nur rechtswidrig, sondern auch wirtschaftlich schädlich sei. „Mit der Einführung von Zöllen würde die US-Regierung ihre eigenen Bürger besteuern, die Kosten für Unternehmen erhöhen und die Inflation anheizen“, heißt es weiter in der Mitteilung. Zusätzlich würden Zölle die wirtschaftliche Unsicherheit verstärken und die Effizienz sowie die globale Marktintegration beeinträchtigen.

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot sagte dem Sender TF1: „Es gibt kein Zögern, wenn es darum geht, unsere Interessen zu verteidigen.“ Die EU-Kommission werde „die Sektoren festlegen, die Gegenstand dieser Vergeltungsmaßnahmen sein werden.“ Niemand sollte ein Interesse daran haben, in einen Handelskonflikt mit der EU einzutreten, füge er hinzu.

Deutschlands Stahlindustrie und die Bedeutung des US-Marktes

Deutschland ist der größte Stahlproduzent der EU und belegt weltweit den siebten Platz hinter China, Indien, Japan, den USA, Russland und Südkorea. Die deutsche Stahlindustrie liefert zwar rund 80 % ihrer Exporte an andere europäische Staaten, doch die USA bleiben ein wichtiger Markt. Deutsche Unternehmen exportierten im Jahr 2023 Stahl und Aluminium im Wert von mehreren Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten. Sollte Trump seine Pläne umsetzen, wären vor allem deutsche Stahlproduzenten und Automobilzulieferer betroffen.

Thyssenkrupp sieht für sich keine großen Folgen

Thyssenkrupp sieht keine wesentlichen Auswirkungen durch die angekündigten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Der Konzern betont, dass der Hauptmarkt für seinen Stahl in Europa liegt und der Export in die USA nur eine geringe Rolle spielt. Der Großteil des US-Geschäfts entfällt auf Handel und die Automobilzuliefersparte, die stark auf lokale Produktion setzt, wodurch Zollrisiken minimiert werden. Eine genaue Bewertung der Folgen sei erst möglich, wenn die Zölle tatsächlich in Kraft treten und mögliche EU-Gegenmaßnahmen bekannt sind.

„Grundsätzlich ist Thyssenkrupp in diesen Geschäften in den USA gut aufgestellt mit einem beträchtlichen Anteil an lokaler Fertigung für den lokalen Markt. Ein Großteil der Produktion für US-Kunden findet innerhalb der USA statt,“ sagte ein Sprecher. Dieser Fokus auf lokale Produktion minimiere das Risiko in Bezug auf mögliche Zollrisiken und ähnliche regulatorische Änderungen.

Das sagt die Wirtschaftsvereinigung Stahl

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl ist die Stimme der Stahlindustrie in Deutschland. Ihr Präsident Gunnar Groebler äußerte sich zur Ankündigung Trumps folgendermaßen: „Die Ankündigung des US-Präsidenten, Strafzölle auf alle Stahlimporte zu verhängen, trifft die Stahlindustrie in Deutschland und in der Europäischen Union in mehrfacher Hinsicht – und zur Unzeit. Zum einen ist die USA der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Allein aus Deutschland wird jedes Jahr rund eine Millionen Tonnen meist Spezialstähle in die USA exportiert. Aus der EU gelangen etwa 20 % der gesamten Stahlexporte in den US-Markt“.

Groebler appelliert an die EU und erwartet eine geeinte, planvolle und rasche Handlung: „Zum einen braucht es jetzt schnell eine konsequente Anpassung der Schutzmaßnahmen, der sogenannten EU-Safeguards. Denn die Zölle auf Stahl, die von den USA angekündigt sind, werden zu Mengenumleitungen nach Europa führen, wodurch der ohnehin bestehende Importdruck durch Überkapazitäten aus China weiter verstärkt wird. Zum zweiten rufen wir die EU nach wie vor dazu auf, mit den USA im Gespräch über ein sektorales Abkommen zu bleiben. Ein solches Global Arrangement on Steel and Aluminum könnte uns Europäer auf verschiedensten Ebenen stärken.“

„Unschön, aber nicht verheerend“

Der frühere Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, erwartet überschaubare Folgen für Europa durch neue US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. „Es ist unschön für unsere Volkswirtschaften, aber nicht verheerend“, sagte Felbermayr der Deutschen Presse-Agentur. Zudem dürften die Stahlpreise sinken, wenn mehr Stahl in Deutschland bleibe und andere Länder statt in die USA mehr nach Deutschland lieferten. Das könne etwa den Bau von Windrädern günstiger machen.

Der heute in Wien tätige Wirtschaftsprofessor geht zurzeit davon aus, dass die US-Zölle vor allem ein „Drohinstrument“ sind. „Auch die USA haben kein nachhaltiges Interesse daran, sich wirklich abzuschotten und Zollmauern zu errichten“, sagte er. Europa sei aber heute in einer schwierigeren Position als vor acht Jahren, als ein Deal mit Trump gefunden wurde, um Zölle abzuwenden.
Die Europäer seien mittlerweile abhängiger von den USA, etwa wegen der Flüssiggaslieferungen, und sie hätten den damals versprochenen Abbau von Industriezöllen nicht umgesetzt. „Die Frage ist, wie viel Porzellan wird zerschlagen, bis man wieder den Tisch decken kann.“

Eskalation des Handelsstreits möglich? Die wirtschaftlichen Risiken

Wirtschaftsexperten warnen vor einer erneuten Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und der EU. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Trump Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt, was zu einer Gegenreaktion der Europäischen Union führte. Damals legte die EU Strafzölle auf eine Reihe von US-Produkten fest, darunter Jeans, Bourbon-Whiskey und Motorräder. Diese Maßnahmen führten zu erhöhten Preisen für Verbraucher und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks. Nach der Wahl von Joe Biden wurden diese Zölle ausgesetzt, doch nun droht eine Wiederaufnahme der protektionistischen Maßnahmen.

Ein verschärfter Handelskonflikt könnte deutsche Exporteure besonders hart treffen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich bereits in einer schwierigen Phase: Das Wirtschaftswachstum hat sich verlangsamt, und die exportabhängige Industrie leidet unter gestiegenen Energiepreisen sowie der schwachen Nachfrage aus China. Zusätzliche Zölle würden die Situation weiter verschärfen.

Reaktionen aus Europa: Drohen Gegenmaßnahmen?

Die Europäische Union zeigte sich zuletzt entschlossen, auf Trumps neue Zölle zu reagieren. Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärten, dass Europa nicht untätig bleiben werde. Bereits während Trumps erster Amtszeit hatte die EU umfangreiche Gegenmaßnahmen vorbereitet. Auch dieses Mal könnten Vergeltungszölle auf US-Produkte folgen.

Ein weiterer Handelskonflikt könnte jedoch nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Spannungen verstärken. Die transatlantischen Beziehungen wurden bereits durch vorherige Handelsstreitigkeiten belastet. Sollte Trump erneut aggressive Wirtschaftspolitik betreiben, könnte dies das Vertrauen zwischen den USA und Europa weiter untergraben.

Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump Strafzölle auf europäische Stahl- und Aluminiumprodukte verhängt. Diese wurden während der Amtszeit seines Nachfolgers Joe Biden, der von 2021 bis Januar dieses Jahres im Amt war, durch ein Stillhalteabkommen entschärft. Die Einigung wurde erzielt, nachdem die EU als Reaktion auf die US-Zölle Ausgleichszölle auf Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter eingeführt hatte.

Langfristige Auswirkungen auf deutsche Unternehmen

Sollten die neuen Zölle tatsächlich in Kraft treten, wäre das ein schwerer Schlag für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Besonders betroffen wären Unternehmen aus der Stahl- und Aluminiumbranche, aber auch andere Industriezweige, die auf Geschäfte mit den USA angewiesen sind.

Neben direkten Exportverlusten könnten sich die Maßnahmen auch auf die Lieferketten auswirken. Viele deutsche Unternehmen beziehen Rohstoffe aus den USA oder haben Tochtergesellschaften dort. Steigende Preise für importierte Materialien würden die Produktionskosten verteuern und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen schwächen.

Darüber hinaus dürfte die Verunsicherung auf den Märkten zunehmen. Investoren reagieren sensibel auf protektionistische Maßnahmen, und eine Eskalation des Handelsstreits könnte zu Kursverlusten an den Börsen führen. Auch deutsche Automobilhersteller, die in den USA stark vertreten sind, könnten unter den Zöllen leiden. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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