Und die Rente ist sicher…
Wie Sie sich mit 600.000 Euro Kapital und 4 % Zinsen eine lebenslange monatliche Rente von 2.000 Euro sichern.
Sparen ist schwer. Schwerer als man denkt. Letztlich lebt ein Großteil der Werbeindustrie davon, uns Dinge und Dienstleistungen schmackhaft zu machen, die bei Lichte betrachtet eigentlich recht unnötig sind. Für viele ist einfach heute viel wichtiger als morgen. Ökonomen nennen dies Gegenwartspräferenz. Da bleibt dann am Ende des Geldes noch ein Teil des Monats übrig.
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Dabei ist Zeit in Verbindung mit einer gesunden Verzinsung der ultimative Weg, um irgendwann das Geld für sich arbeiten zu lassen. Bei 600.000 Euro Kapital und einer guten Anlage sollten netto 2.000 Euro im Monat übrig bleiben. Für viele ein gutes Polster, um den Monat ohne große Einschränkungen zu meistern. Dabei bleibt das Kapital für ewig unangetastet. Gerade wo Studien suggerieren, dass jede fünfte Frau in Deutschland damit rechnen kann, 100 Jahre alt zu werden, ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Am Anfang steht das Sparen
Wer heute mit einem Kapital von exakt 0 Euro startet und 25 Jahre sparen kann, bei dem reichen 1.175 Euro monatlich, um bei 4 % Nettorendite nach der Sparphase ein Kapital von 600.000 Euro anzusparen. Klar, viel Geld, aber mit Fleiß und Disziplin, für viele doch irgendwie machbar. Hier mal beim Urlaub gespart, dort mal eine Smartphone-Generation übersprungen, am Ende mal kein Designerkleid.
Der zweite Teil der Übung ist schon etwas anspruchsvoller. 4 % Nettorendite, sprich rund 5,35 % Rendite vor Steuern fallen nicht einfach so vom Himmel. Andererseits haben Aktien in gesunden Volkswirtschaften, zum Beispiel den USA, in der Vergangenheit über Zeiträume von 10 Jahren so gut wie immer die geforderte Rendite übertroffen. Aktien bieten auch den Vorteil, in kleineren Stückelungen zu sparen.
Die richtige Anlageform zum Renditewunsch
Grundsätzlich sind ETF – breit gefächerte Indexanlagen eine patente Sache. Leider befindet sich in diesen Aktienkörben aber auch immer eine hohe Zahl an echten Aktiengurken, die die Ergebnisse deutlich mindern können. Grund hierfür ist die technologische Disruption: Technologieunternehmen greifen Banken genauso an, wie Handelsunternehmen. Neue Energiequellen können Kohlekraftwerke obsolet machen.
Daher bietet eine Auswahl an Einzelaktien grundsätzlich ein höheres Renditepotenzial. Aber auch hier liegt der Teufel im Detail. Wir kaufen gerne dann, wenn die Kurse steigen. Bessere Renditechancen haben wir aber, wenn die Kurse günstig sind. Nur: Wer kauft gerne eine Aktie, die gerade 20 % günstiger verramscht wird als noch letzte Woche. Dies erfordert wieder einmal höchste Disziplin.
Es ist auch in der Regel deutlich lukrativer, Aktien zu halten, von denen man so gut wie nichts liest. Aktien in den Medien haben entweder gerade richtige Probleme, über die es zu berichten gilt oder werden gerade euphorisch gefeiert, was den Einstieg recht teuer macht. Auch eine Frage der Disziplin und der langjährigen Börsenerfahrung.
Also doch lieber Betongeld?
Aber macht es nicht mehr Sinn, in die eigene Immobilie zu sparen? Dies lässt sich nicht pauschalieren. Grundsätzlich ist jede Form des Sparens gut. Bei der eigenen Immobilie handelt es sich jedoch um eine Verbindung aus Investition und Konsum. Man zahlt sich quasi selbst die Miete, wenn der Bankkredit endlich abbezahlt ist. Beim Kauf ist ein satter Aufschlag an Grunderwerbssteuer, Notarkosten etc. nötig, der uns beim Sparen erst einmal im Minus starten lässt. Während der Laufzeit fallen auch Instandhaltungsmaßnahmen an. Der Zinseszinseffekt fällt auch weg. Dafür hat speziell Grund in guten Lagen in der Vergangenheit deutlich an Wert gewonnen, dies könnte sich durchaus fortschreiben. Fakt ist, dass man von der eigengenutzten Immobilie nicht abbeißen kann, eine Rentenzahlung von 2.000 Euro monatlich damit schwerlich zu erzielen ist.
Daher: Wer beides stemmen kann, dessen Rente wird wohl bombensicher. Wer sich für eine der beiden Varianten entscheiden muss, der oder die sollte in sich hineinhören, wo die Prioritäten liegen. Die größere Sicherheit, so wenig intuitiv es auf den ersten Blick klingen mag, liegt derzeit beim Depot.
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