Batteriehersteller 25.11.2024, 14:00 Uhr

Varta in der Krise: Was bedeutet das für Kleinanleger?

Der in Schwierigkeiten befindliche Batteriehersteller plant ein Vorhaben, das quasi alle Kleinanleger enteignet.

imago images 0756892812

Batteriehersteller Varta plant einen harten Schnitt, um den Konzern zu sanieren. Zahlreiche Gläubiger und Anleger könnten dabei auf der Strecke bleiben.

Foto: IMAGO/imagebroker

Der Batteriehersteller Varta plant, das Grundkapital auf null Euro zu reduzieren, den Konzern von der Börse zu nehmen und danach mit ausgewählten Großaktionären wieder an der Börse durchzustarten. Zudem sollen ein Schuldenschnitt und die Verlängerung von Krediten die Verbindlichkeiten von fast einer halben Milliarde Euro auf 230 Mio. € verringern.

Für diesen Schritt benötigt Varta 75 % Zustimmung von Gläubigern und Aktionären, was nach Unternehmensangaben und Gesprächen mit den wichtigsten Gläubigern und Aktionären (u. a. Porsche) möglich erscheint. Verlierer des Deals wären sämtliche Kleinanleger, die nach einer Einigung leer ausgehen und keinen Cent sehen könnten.

Wenn Varta danach wieder an die Börse geht und Aktien ausgibt, dann nur an Porsche und eine Gesellschaft des bisherigen Mehrheitsaktionärs Michael Trojner, der 2023 auf Platz 29 der reichsten Österreicher rangierte. Von den Gläubigern kommen 60 Mio. € als Darlehen.

Bei Varta tragen Managementfehler zur Schieflage bei

Trojner ist in Österreich ein nicht unumstrittener Manager, dem u. a. Betrug, Abgabenhinterziehung und Korruption vorgeworfen wurden. Varta-Aktionäre werfen ihm vor, dass er Varta in den erfolgreichen Jahren ausgeplündert habe, um damit andere Projekte zu finanzieren.

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energienetzbetrieb (m/w/d) Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH
Cottbus Zum Job 
Mercer Rosenthal GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Rückgewinnung (m/w/d) Mercer Rosenthal GmbH
Rosenthal am Rennsteig Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Global Quality Systems B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg-Firmenlogo
Objektmanager (m/w/d) Stadtreinigung Hamburg
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik (m/w/d) - Schwerpunkt Prozessentwicklung Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
August Storck KG-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) Prozess- und Methodenmanagement August Storck KG
Ohrdruf Zum Job 
Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Automatisierung (Schwerpunkt: Prozessleitsystem PCS7) Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH
Springe Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Energy-Analyst (m/w/d) Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
KLEBL GmbH-Firmenlogo
Kalkulator (m/w/d) für Tiefbau KLEBL GmbH
Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Referent:in Asset Management Technik - Schwerpunkt Anlageneinsatzplanung Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Instandhalter (m/w/d) Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl Fresenius Kabi
Friedberg (Hessen) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Vermessungsingenieur*in beziehungsweise Ingenieur*in / Architekt*in (m/w/d) in der Abteilung Grundstückswertermittlungen im Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster Stadt Köln
WEINERT Fiber Optics GmbH-Firmenlogo
Junior Quality Engineer (m/w/d) WEINERT Fiber Optics GmbH
Sonneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) als Referent Arbeitssicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
KLN Ultraschall AG-Firmenlogo
Werkzeugkonstrukteur Kunststoffverbindungstechnik (w/m/d) KLN Ultraschall AG
Heppenheim (Bergstraße) Zum Job 
Landkreis Wesermarsch-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieur*in / Master of Engineering im Bereich Architektur oder Bauingenieurwesen Landkreis Wesermarsch
Bremen, Bremerhaven Zum Job 
Wacker Chemie AG-Firmenlogo
Betreuungsingenieur Verfahrenstechnik (w/m/d) Wacker Chemie AG
Nünchritz Zum Job 
Universitätsklinikum Tübingen-Firmenlogo
Technische Koordinatorin / Technischer Koordinator (w/m/d) für das Technische Betriebsamt Universitätsklinikum Tübingen
Tübingen Zum Job 

Zu abhängig sei man bei Varta vom US-Konzern Apple gewesen. Beflügelt von der hohen Nachfrage nach Knopfzellen für Kopfhörer, sollte auf die Schnelle auch eine Fertigung für Batterien von E-Autos aus dem Boden gestampft werden – viel zu groß und viel zu teuer. Dem hat Trojner zumindest öffentlich nicht mal widersprochen, der FAZ sagte er: „Wir haben verschiedene Projekte gestartet, groß investiert, die Produktion ausgebaut, wir haben die Latte zu hochgelegt. Im Nachhinein muss sich der Aufsichtsrat mit mir an der Spitze aber auch Fehler eingestehen.“

Zum Vorwurf des Ausbeutens des Varta-Konzerns äußerte sich Trojner nicht, bezeichnend sind aber frühere Interviews mit ihm, in denen er mit den Worten zitiert wird, dass er nur in etwas investiere, wo er in fünf Jahren sein Geld zurück habe. Seine Maxime sei eine jährliche Umsatzsteigerung von 50 % und eine Rendite von 30 %.

Geplante Sanierung zugestimmt

Möglich macht den für deutsche Verhältnisse bislang ungewöhnlichen Schritt das sogenannte StaRUG – das Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen. Es trat am 1. Januar 2021 in Kraft und setzte die europäische Restrukturierungsrichtlinie in deutsches Recht um. Der Grund: Im deutschen Sanierungsrecht fehlten bislang spezielle Regelungen für die Durchsetzung und Umsetzung von Sanierungen im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens. Diese Lücke schloss das StaRUG und macht nun für Varta den Weg frei für Restrukturierungsmaßnahmen.

Am 25.  November 2024 wurde nun bekannt gegeben, dass die erforderliche Mehrheit der Gläubiger und Aktionäre der geplanten Sanierung (s.o) zustimmte. Erwartungsgemäß lehnte die Gruppe der Kleinanleger die Vorschläge des Konzerns ab, denn sie würden quasi enteignet werden. Einige Anteilseigner haben bereits Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, denn ihr entschädigungsloser Ausschluss des Bezugsrechts bei der Sanierung des Unternehmens verstoße gegen die Eigentumsgarantie, teilte die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK) mit. Die Erfolgsaussichten der Klagen gelten aber als gering.

Ein Beitrag von:

  • Peter Kellerhoff

    Peter Kellerhoff

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Automobil, Nutzfahrzeuge, Schiff, Bahn, Verkehr, Mobilität, E-Mobilität, Software, Cloud, Internet, KI

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.